Schnitz-Eisen schärfen

  • Hallo liebe Schnitzfreunde,
    wie gestern bei meiner Antwort an Berkow angekündigt, nochmals beschrieben und mit Bildern belegt,wie ich meine Eisen schärfe.
    1. Eisen anschleifen - mit selbstgebauter Maschine (Motor von Wäscheschleuder) mit gelochter Sichtschleifscheibe.
    Anfänger sollten sich dem Thomas seine Maschinen anschaffen, da meine Schleifweise viel Gefühl und Erfahrung braucht.
    Für die alten Hasen evtl. mal ausprobieren !
    Als zweite Schärfmaschine habe ich noch eine ELU MWA 61 mit Lederabziehband, zum Schärfen von Stemmeisen u. Hobelmesser.
    Die Schleifscheibe D= 125 mm kann auch gegen Gummischeibe zum Abziehen getauscht werden.
    Es gibt für die Maschine Lederabziehband u. Schleifbänder mit Körnung zum Naßschliff.






    2. Entfernung des Schleifgrates:

    Eisen mit der Schneide auf ein Stück Hirnholz einschlagen. Evtl. Wiederholen, bis Grat weg ist.




    3. Nachbearbeitung der Schneide mit Filz- oder Schwabbelscheibe u. Polierpaste.

    Hier verwende ich einen Bohr-Maschinenhalter (Metabo). Die Bohrmaschine hat ein Ratschenfutter und ist in den Drehzahlen regulierbar.
    Durch das Ratschenfutter ist ein schneller Scheibenwechsel möglich.
    Die Schwabbelscheibe hat einen D= 90 mm / Breite 25 mm / Bohrung 8 mm für Spanndornaufnahme.
    Die 1.Filzscheiben hat einen D= 100 mm / Breite 16 mm / Bohrung 8 mm .
    Die 2.Filzscheiben hat einen D= 70 mm / Breite 14 mm / Bohrung 8 mm .
    Ich hatte noch eine große Schwabbelscheibe D= 220 mm - die habe ich einem Schnitzerspezi aus unserem Forum geschenkt.
    Achtung: Denkt an die Polierpaste !!!







    Ich hoffe,daß mein Beitrag speziell für die Anfänger etwas hilfreich ist und wünsche gutes Gelingen !!


    mit Gruß vom
    Zillertaler





    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler,
    schön diese Ecke zu eröffnen.
    Meine ersten Fragen.
    Kann ein Lederband schärfen oder nur abziehen?
    Gibt es Messer, die du vorzugsweise auf Leder bearbeitest?
    Welche Körnung haben deine Schleifscheiben?
    die auf der Waschschleuder und
    die auf der MWA 61
    Schlägst du mehr oder schwabbelst du mehr, um den Grad wegzubekommen?


    Gruß Berkow

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Zillertaler



    2. Entfernung des Schleifgrates:


    Eisen mit der Schneide auf ein Stück Hirnholz einschlagen. Evtl. Wiederholen, bis Grat weg ist.


    Darf ich Dich fragen wieso Du das so machst?
    Hast Du Probleme beim Abschwabbeln bzw. Abziehen mit Leder oder Filz.. oder gar eine schlechte Paste?


    Ich frage deshalb, weil dieses "Abschlagen" absolut nicht notwendig ist.
    Die Schleif-Riefen vom vorhergegangenen Schärfen müssen aus der Schneide poliert werden. Egal ob du das mit Filz, Leder oder der Schwabbelscheibe machst: Dabei bricht auch der Grat weg!


    Wir in der Firma schärfen auf dem Korundstein und gehen danach direkt auf die Schwabbelscheibe. Fertig.
    Schärfen mit dem Doppelschleifer

  • Hallo Berkow,
    das Lederband ist nur zum Abziehen in Verbindung mit Paste gedacht. Für Stemmeisen u. Hobelmesser habe ich keine Paste verwendet, mußte dafür aber länger nachbearbeiten.
    Bei der ELU MWA 61 gab es Alternativ zum Lederband auch Schleifbänder die in Verbindung mit dem Wassertank zum Naßschleifen gedacht sind. Maß: Schleifband LängexBreite - 710 mm x 45 mm.
    Die Naßschleifeinrichtung habe ich nur wenig benutzt. Die mitgelieferten Bänder habe ich für feine Holzschleifarbeiten aufgebraucht. Ersatzbänder und Lederabziehband müßte ich mal nachbestellen. Fa. ELU gibt es nicht mehr (Übernahme durch DEWALT). Der Bänder-Wechsel ist unproblematisch.
    Die Schleifscheibe hat einen D= 125 mm / Bohrung 20 mm / Körnung ? Sehr weicher Stein !
    Die Maschine hat mich im Jahr 1981 - 525,00 DM gekostet.


    Die Körnung der Lochsichtscheibe auf Eigenbaumaschine ist 120 er.


    Auf dem Lederband bearbeite ich alle geraden und nur leicht gebogene Schneiden !













    Gratentfernung:
    Bei normalen Eisen bis ca. 30 mm Schneidenbreite genügt 1 Schlag. Abhängig vom Härtegrad des Holzes. Hierzu verwende ich meist ein Stück aus dem Herzhirnholz. (Meistens Buche) Habe solche Stücke im Brennholzlager für den Kachelkamin.


    Hallo Thomas,

    das Einschlagen ist so eine Gewohnheit aus der Lehrzeit(Vom Lehrmeister übernommen)um eine Gratfreie Schneide zu haben. Die Schneiden der Stemmeisen wurden ja naß abgezogen und da war die Gratentfernung machmal etwas zäh.
    In den 60er Jahren war man leider noch nicht auf so einem hohen techn. Standard.


    1. Da Du ja weißt wie ich schärfe, meine Frage: Welche Abziehpaste kannst Du mir aus Deinem Programm empfehlen.
    2. Welche Durchmesser haben Deine Schleifscheiben - passt da was auf meine ELU MWA 61 ?


    3. Meine Winterarbeit mit Thema Winzer-Weinlesefuhrwerk brauche ich 2 Pferde-Rohlinge (214)Grröße 25 x 28 + Fuhrmann (407). Sind die Artikel auf Lager verfügbar ?
    Fertiges Werk werde ich im Schaukasten einstellen.
    Eine Kleinversion habe ich bereits mal im Bereich Modellbau eingestellt. Jetzt solls was richtiges werden.


    mit Schnitzergruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

    • Offizieller Beitrag

    1. Da Du ja weißt wie ich schärfe, meine Frage: Welche Abziehpaste kannst Du mir aus Deinem Programm empfehlen.
    2. Welche Durchmesser haben Deine Schleifscheiben - passt da was auf meine ELU MWA 61 ?


    3. Meine Winterarbeit mit Thema Winzer-Weinlesefuhrwerk brauche ich 2 Pferde-Rohlinge (214)Grröße 25 x 28 + Fuhrmann (407). Sind die Artikel auf Lager verfügbar ?

    zu1.
    Ich habe nur noch eine Paste, die ist aber auch für Lederscheiben/Lederband geeignet:
    https://schnitzerbedarf.de/sho…olierpaste-carbopast.html


    zu2.
    Unser Scheiben haben alle 150mm Durchmesser, die es wiederum für verschiedene Wellendicken gibt, auch 20mm.


    zu3.
    Ja, am Lager. Derartige Fragen jedoch bitte per PM oder im Forum etwas weiter unten in der Rubrik "Hobby-Versand-Spangler":
    Schnitzerbedarf - Hobby-Versand-Spangler

  • Hallo Zillertaler,


    da hast Du dir eine tolle Schleifvorrichtung gebaut! Ich probiere auch immer gerne rum. Aber jetzt habe ich nur einen einzigen Schleifbock. Den von Thomas, mit einem Stein und einer Schwabbelscheibe. Zum Feinstabziehen, für teure Messer habe ich noch ein Leder das ich mit auf ein Stück Holz gezogen habe. darauf ziehe ich mir z. B. meine Filettiermesser ab. Dazu die Polierpaste von Tormek. Für die Schwabelscheibe, die grüne Paste von Thomas.


    Nach meiner Meinung wird um das Schärfen zu viel Aufwand betrieben. Schleifbock mit Stein/Schwabbelscheibe, Polierpaste ........Ende!


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Zusammen, eigentlich will ich zu diesem Thema nichts mehr sagen weil 1. schon jede Menge Beiträge dazu geschrieben worden sind und 2. jeder Schnitzer so Schärfen soll wie er es für sich am Besten findet.
    Nur soviel, ich selber habe einige Möglichkeiten mit nicht sehr zufriedenstellenden Erfolg ausprobiert.
    Als ich dann bei Thomas Spangler das Schnitzsystem entdeckte ,Profiausrüsung, habe ich zugegriffen und mit seiner Hilfe beste Erfolge gehabt. Die neuen Maschinen sind ja noch weiter entwickelt als die ersten Machinen. Wer also ernsthaft und erfolgreich schnitzen. will kommt meinerr Meinung nach nicht um dieses System herum nur bestens zu empfehlen.
    Grüße,Charly I

    Arbeiten zu schaffen, die unser Leben überdauern und <br />anderen Menschen Freude bereiten - das macht meine Freude am Holzschnitzen und Bildermalen so groß !

  • Hallo Charly,
    auch ich möchte mit meiner heutigen Antwort an Dich dieses Thema beenden. Ich habs nur noch mal aufgegriffen, da mittlerweile viele neue Forums-Mitglieder eingestiegen sind, die vor einem Riesenproblem standen.
    Nach allen Diskussionen sind unsere Neulinge mit dem Schärf-Programm von Thomas Spangler zu einem reellen Preis bestens aufgehoben.
    Als ich in den 60er Jahren mit dem Schnitzen angefangen habe, gabs für dieses Thema nicht viel. Zu dieser Zeit war der ANNA-Versand Gröbenzell meine einzige Adresse. Eine techn. detailierte Beratung war hier im Gegenteil zu Thomas Spangler nicht vorhanden.
    Desweiteren war die Geldknappheit das zweite Problem - aus dieser Prämisse ist auch meine selbstgebaute Schleifmaschine entstanden.
    FAZIT: Habt Ihr Probleme mit dem Schärfen und braucht Rat - Thomas steht bereit mit Tat !!!


    Gruß Otmar
    (Zillertaler)

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Schnitzerfreunde,
    habe mir jetzt nach den Ratschlägen hier im Forum eine Maschine mit Schwabbelscheibe und einer elastischen Feinschleifscheibe besorgt. Gleichzeitig dazu den Film Schnitzwerkzeuge richtig schärfen.
    Ich war sehrerstaunt über den Abbau der Schutzvorrichtung in dem Film. Aber es hat michüberzeugt, wie der Wolfgang Korotkow die Schleiferei handhabt. Es ist halt oberste Vorsicht und Umsicht geboten.
    Was haben wir uns früher geplagt. Jetzt geht das Messer ab, wie Schmitz Katze.
    Zum Glück kam auch die Warnung vor dem Dreck der Schwabbelscheibe. Ich habe hinter die Maschine gleich eine große Pappegestellt. Die Werkbank war nach dem Schwabbeln sehr mistig. Das wird sich wohl nach den Anfängen verlieren, hoffe ich.
    Nochmals vielen Dank für die Vorschläge.


    Grüße
    Berkow

  • Hallo Bergow,


    hast Du also den Schutz abgebaut. Das hast Du richtig gemacht. Erstens, ohne Schutz siehst Du besser beim Schleifen, zweitens würde sich die Schleifpaste sonst im Schutz fangen und Du hättest ständig die von der Schwabbelscheibe weggeschleuderten Polierpasten-Reste innen am Schutz kleben. Diese Reste bauen sich mit der Zeit so weit auf, dass sie die Scheibe berühren!


    Aber vorsicht ohne Schutz ist die Unfallgefahr wesentlich höher! Sachte mit den Eisen an die Scheiben gehen!!!!!!!!


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Jakob,
    von der Schwabbelscheibe habe ich den Schutz ganz abgenommen und nur die Schutzscheibe belassen. Dafür brauchte ich nicht einmal neu bohren. An der Schleifscheibe werde ich in den Schutzkasten neue Löcher bohren und damit den Schutz nach oben öffnen. Ich verdrehe den Schutz um ein paar Grad. Selbst die Lupe und die Metallauflage konnte ich befestigen. Damit werde ich zwar meine Garantie verlieren, aber das wäre es mir Wert. Vielleicht könnte der Verkäufer gleich diese Anregung an den Hersteller weitergeben. Damit stimmt die Herangehensweise zum Schleifen von Schnitzeisen im Film mit meiner Schutzart auf einer Seite wieder überein.


    Grüße
    Berkow

  • Nur einmal, um die Paste auszuprobieren. Leider fehlt mir immer noch die Zeit. Ich arbeite zur Zeit an meinem Schwibbogen und da ist mehr zu fräßen und zu drechseln. Wenn ich es bis Weihnachten schaffen könnte, kommen die Miniaturfiguren noch dazu. Erst dann benötige ich das Schnitzwerkzeug.

  • Hallo Berkow,


    Ja wie Thomas schon schrieb, guter Umbau. Ich sehe aber Du hast die Schleifstation nicht befestigt. Das würde ich wegen der Unfallgefahr noch machen.


    Als kleine Hilfe habe ich ein Paar Fotos von meiner Schleifstation hochgeladen. Du siehst, der Schleifbock ist auf eine Holzplatte montiert. Bedenke, im Betrieb erzeugen die rotierenden Scheiben Fliehkräfte, die können im Extremfall den Schleifbock umwerfen.
    Unter dem Schleifbock sind Gummistopfen die fangen die Vibrationen auf, aber nur wenn sie eine Vorspannung haben. Zudem kann ich den Schleifbock durch die Holzplatte mit Hilfe von Schraubzwingen auf jedem beliebigen Werktisch montieren. Ich bin also nicht an einen Tisch gebunden.


    Die Eisenauflage die auf den Fotos sehen kannst, habe ich damals auch bei Thomas gekauf. Das weiß ich aber nicht mehr genau. Jedenfalls ist sie mir eine große Hilfe den richtigen Winkel (23 Grad) beim Schleifen einzuhalten.


    Gruß
    Jakob

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Jakob


    kam von mir, gibts auch noch, aber leider mittlerweile hochpreisig:
    https://schnitzerbedarf.de/sho…fhilfe-schaerfsystem.html


    und ein Video gibts auch dazu:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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  • Hallo Jakob,
    noch hat der Schleifbock seinen Platz nicht gefunden. Deshalb ist er nicht angeschraubt. Ihn einfach auf ein Brett zu setzen ist nicht verkehrt. Meine Werkbank bietet auch keinen rechten Platz mehr. Der Hinweis für die Schwingungsdämpfung finde ich gut. :thumbup: Ich habe noch eine dicke Hartgummiplatte, die müsste es auch tun.


    Grüße
    Berkow

  • Hallo Jakob,
    Thomas hat mir geraten den Umbau bei Anleitung/ Tipps und Tricks einzustellen. Wenn du willst, kannst du deinen Part über Befestigung mit Brett und Stoßdämpfung dazu setzen.
    Gruß
    Berkow