Leimarbeiten

  • Eigentlich gibt es keinen Ordner (Kapitel) über Leimarbeiten. Zweimal wurde das Thema unter Endbehandlung und Bemalung eingestellt.
    Ich denke, das bei Holzarbeiten der Leim immer wieder ein Thema ist. Selbst Schnitzer benötigen den Leim, wie ich kürzlich las, beim Anleimen von Extremitäten. Ich bin jetzt soweit, das ich die Tragarme für Kerzen an den Schwibbogen leimen muss. Gerne würde ich hier wieder die Erfahrung von den alten Hasen aufnehmen. Welcher Leim bewährt sich gut, ist sauber und klebt schnellstens. Ich hätte nichts dagegen, wenn Marken beim Namen benannt würden.
    Ist das Thema ansprechend, sollte ein Ordner dazu bereitgestellt werden, in den dann die bereits eingestellten Themen zum Leim überführt werden.
    Berkow

  • Hallo Berkow,


    ich habe schon einiges Holz ge/verleimt. Hierzu habe ich "immer" den weißen Holzleim von Ponal genommen. Der klebt bombig und ist auch relativ schnell angetrocknet! Ich benutze zwei Sorten, den Ponal express (klebt nach ca. 5 min) und den Ponal wasserfest (klebt nach ca. 15 min). Die Leimflächen sollte man aber aneinanderpressen. Das erhöht die Endfestigkeit der Leimung! Ich weiß ja nicht, ob du an deinem Schwibbogen eine Schraubzwinge ansetzen kannst. Festhalten bis der Leim wenigsten angetrocknet ist willst Du sicherlich auch nicht! :D


    Wegen der Form der Teile die man leimen möchte kann man oft keine Zwingen ansetzen. Ich gehe dann wie folgt vor: Ich bohre in die Klebeflächen, eine oder mehrere (je nach größe der Flächen) Bohrungen. In die Bohrungen schlage ich bis zur Hälfte Holzdübel. Dann setze ich die gegenüberliegende Klebefläch, die ich vor her natürlich auch gebohrt habe, auf. Wenn Du die Bohrungen stramm genug bohrst, wirkt das wie eine Schraubzwinge.


    Gruß
    Jakob

  • Mensch Jakob, das ist die Lösung. Am Bogen kann man keine Zwinge anbringen. Die Idee mit dem Zapfen ist super. Ich hätte nicht gedacht, dass du auf dem einfachen Holzleim stehst. Schließlich gibt es Sekundenkleber, Stark klebende Leime, Knochen-, Haut- und andere Naturleime. Es wäre schön, wenn hier noch mehr Tipps eingehen würden. Dann hat man Alternativen.
    Grüße
    Berkow

  • Hallo Berkow,


    von Sekundenkleber rate ich dir dringend ab! Der ist vollkommen ungeeignet für Holz. Die anderen leime die Du aufgezählt hast, brauchen alle länger zum trocknen wie der Ponal!


    Weißt Du wie man die Bohrungen setzt, das sie genau gegenüber sitzen? Wenn nicht zeige ich es dir gerne wie man das macht. Sonst musst Du genauestens messen!


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Berkow, Hallo Jakob,
    als Schreiner mit dem Thema " Leimen " groß geworden, benutze ich in meiner Werkstatt die von Jakob genannten PONAL-Leime. Zusätzlich noch den Propeller-Leim von BINDAN , speziell für Hirnholz-Verleimungen.
    Für extreme Beanspruchungen/Materialien verwende ich Universal-Baukleber (320 ml Kartuschen)
    Dieser Kleber klebt weitgehenst alles und versprödet nicht. Speziell bei Außenanwendung.
    Noch eine Stufe höher gibt es den PU-Leim (Polyuretan) - eine Weiterentwicklung vom PU-Schaum.
    Aber Vorsicht - austretende Leimüberstände - sofort entfernen - ansonsten müssen diese meschanisch (feilen/schleifen)entfernt werden.


    Zur Arbeitsweise:
    Da die meisten Verleimungen in unserem Hobby-Bereich keinerlei statischer Belastung unterliegen
    erspare ich mir das Hilfsmittel Dübel zur Fixierung, es sei denn dass es nötig ist.(Rutsch nicht hin und her)
    Ich bohre zwar Dübellöcher (D 3-4 mm) und versehe diese mit Senkloch fülle diese und und die Leimfläche mit Leim und hatte mit dieser Vorgehensweise gute und stabile Erfolge.


    Da die Holz-Leime nach heutigem Standard so hochwertig sind, ist der Pressandruck mittels Schraubzwinge nicht mehr unbedingt notwendig. Auch hier musste ich mich in der Arbeitsweise umstellen.
    Eine andere Voraussetzung ist die Verleimung die statisch belastet wird, hier ist ein Pressdruck nach Angben des Herstellers notwendig


    mit Gruß vom
    Zillertaler



    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler,


    danke für die Tipps. Stimme dir zu, das für uns Hobbyschnitzer die normalen Ponalleime vollkommen ausreichend sind. Aber was ist Propeller-Leim? Wurden die Flugzeug-Holzpropeller damit geleimt? Die waren/sind doch aus mehreren Schichten Holz hergestellt. Ist es wegen der hohen Beanspruchung dem so ein Holzpropeller ausgesetzt ist?
    Was ist das für ein Leim?


    Danke


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Jakob,
    "Weißt Du wie man die Bohrungen setzt, das sie genau gegenüber sitzen?" Gerne nehme ich diesen Tipp mit.
    Reich ihn mal durch.
    Hallo Zillertaler,
    danke für die Tipps. So recht werde ich nicht schlau mit deinen Dübellöchern und die noch versenkt. Nimmst du keinen Dübel dazwischen? Hilf mir mal weiter.
    So langsam baut sich eine Schnitzerbibliothek auf. Nur unser Webmaster hat momentan keine Zeit die Homepage zu erweitern.


    Grüße
    Berkow

  • Hallo Jakob, hallo Berkow,
    der Bindan Propellerleim ist ein Kunstharzleim für hohe Belastungen wie von Dir Jakob richtig vermutet.
    Geht mal ins WEB und gebt als Suchbegriff "BINDAN Propellerleim " ein -Ihr werdet sehen, daß dieser Leim je nach Händler sogar billiger ist, als der PONAL Leim.
    Mittlerweile habe ich mich ganz auf die Bindan Leime umgestellt, da mein Spezi (selbstständiger Schreiner) Leim im Großgebinde kauft und mir (kostenlos) gibt was ich brauch.
    Der Leimbedarf im Sommer ist gering, dafür im Winter um so höher.
    Im Sommer kommt auf die Dose ca. 1 cm Wasserschicht damit der Leim nicht antrocknet, bei Bedarf wird das Wasser abgeschüttet und der Leim auf-/durchgerührt.


    Für die Dübellochzentrierung gibt es Einsatzbuchsen mit Spitze zur Zentrierung für das Gegenstück.


    mit Gruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Berkow,


    Wie Zillertaler schon angedeutet hat, benutzt man dazu "Dübelmarkierer". Die gibt es je nach Holzdübel-Durchmesser in verschiedenen Schaftdurchmessern. Solltes du die nicht in deiner Nähe kaufen können, kannst Du sie hier/www.feinewerkzeuge.de/duebelmarkierer.html bestellen.


    Hast Du die Markierer gehst Du wie folgt vor: Du bohrst deine Dübellöcher, in die eine Leimfläche. Wähle den Bohrer-Durchmesser so, dass er dem Schaftdurchmesser des Dübelmarkierers entspricht. Der Schaftdurchmesser entspricht immer dem Dübeldurchmesser. Achte unbedingt darauf das Du die Bohrungen winklig ausführst. Die Bohrungen dürfen nicht tiefer sein, als die Hälfte der Dübellänge.


    Sollten die Dübellängen deiner Holzstärke nicht entsprechen (zu lang), kannst Du sie kürzen.


    Wichtig:

    "Die Bohrungen müssen unbedingt winklig sein! Die Dübel dürfen nicht schräg stehen!!"


    In die Bohrungen setzt Du nun die Dübelmarkierer.


    Jetzt nimmst Du das Gegenstück der Leimfläche, setzt es vorsichtig "passgenau" an, und drückst es fest gegen die Spitze des Dübelmarkierers. Die Spitze des Markierers hat jetzt genau gegenüber der Bohrungen die Leimfläche gekörnt. Markierer wieder entfernen.


    Jetzt ein Paar Tropfen Leim in die Dübellöcher, die Flächen einleimen, die Dübel bis zur Hälfte einschlagen, Das Gegenstück aufsetzen und bis zur gegenüberliegenden Fläche aufdrücken/schlagen.



    Gruß
    Jakob

  • Hallo Berkow,
    wie oben von Jakob beschrieben hätte ich es nicht besser gemacht !!
    Vielleicht wäre noch zu bemerken, daß der Bohrer ein Holzbohrer mit Zentrierspitze sein sollte.


    mit Gruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo ihr beiden,
    die Dinger kannte ich bis heute noch nicht. Ich werde sie mir besorgen. Ich denke, die wird es in unterschiedlichen Größen im Set geben.
    Danke für den Tipp.


    Grüße
    Berkow

  • Hallo,
    Eure Diskussion über das Leimen finde ich hoch interessant.
    Selten habe ich größere Leimarbeiten. Meistens sind es Kleinigkeiten. Da habe ich gerne Holzkaltleim der unterschiedlichsten Marken verwendet. Was gerade zur Hand war, bzw. im Baumarkt preiswert im Regal stand.
    Immer hat mich aber die Frage hinsichtlich der Schnitzbarkeit des ausgehärteten Leims bewegt. Für die Schnitzeisen stellt das einen Wechsel des Werkstoffes dar, den die Schneiden möglicherweise übelnehmen. Bei geleimten Holzblöcken werde ich da immer etwas unruhig.
    Wie sehen da Eure Erfahrungen aus?


    Grüße
    Lukas

  • Hallo Lukas Zillertaler und Jakob,
    bei verleimten Hölzern, die anschließend beschnitzt werdenmüssen, habe ich selbst noch keine Erfahrung.
    Inzwischen habe ich die Tragarme für die Schwibbogenlichter mitdem Probellerleim verleimt. Hält nach kurzer Zeit bombig. Beim Schwibbogen lässtsich keine Zwinge ansetzen. Dazu habe ich dicke Gummis verwandt, um dennotwendigen Anpressdruck zu bekommen. Die Dübelmarker habe ich mir besorgt undwaren eine große Hilfe. Am Wochenende werde ich noch die elektrische Installationvornehmen und kann dann auch mal was vorzeigen.
    Gruß
    Berkow

  • Hallo Lukas,
    hiermit hatte ich in der Vergangenheit noch keinerlei Probleme.
    Die heutigen Leime sind von der Konsistenz wesentlich besser (weicher) als zu meiner Lehrzeit
    in den 60er Jahren. Da war der Leim teilweise glashart.
    mit Gruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3