Katze aus Fichtenholz

  • Siehe Beitrag vom 21.7.12 . Die Katze habe ich noch einmal total Überarbeitet und hell Endbehandelt, sieht besser aus, grüsse Charly I

    Arbeiten zu schaffen, die unser Leben überdauern und <br />anderen Menschen Freude bereiten - das macht meine Freude am Holzschnitzen und Bildermalen so groß !

  • Hallo Charly,
    Auch eine schöne Skulptur.
    Ich persönlich finde Fichte (überhaupt Weißholz) immer etwas schwierig zu schnitzen. Es reisst schnell und die abwechselnden harten und weichen fasern machen die Arbeit auch nicht leichter. Wie kommts Du damit klar?


    Gruß
    Wagges

  • Hallo Rolf, ich probiere gerne alle Holzarten aus. Die Maserung ist bei Fichte oder fast allen Weichhölzern immer sehr schön und man kann sie in die Planung mit einbeziehen. Als Schnitzholz nur mit sehr scharfen Beiteln zu bearbeiten und es muss unbedingt vor der Endbehandlung sehr gut geschliffen werden, denn sonst wird die ganze Arbeit nicht so gut. Für Anfänger -hallo die Ihr das Schnitzen noch lernt nichtunbedingt zu empfehlen. Ihr würdet die Freude am Schnitzen verlieren. Grüsse Charly I.

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  • Puffi: Bauholz zu benutzen ist doch nichts schlimmes. Mein Elch (http://www.hobbyschnitzen.de/f…=1196.0;attach=4823;image) ist auch aus einem alten Leimbinder, der auf einer Baustelle übrig blieb. Warum soll man aus solchen Resten nicht was schönes machen?


    ok.pruefert: Stimmt! Die Maserung kann man gut mit einbeziehen - trotzdem finde ich es recht schwer das Holz zu bearbeiten. Es könne alledings sehr schöne Arbeiten dabei rauskommen.


    Gruß

  • Wagges. Ich spreche hier übers Schnitzen. Bei mir gehört auch kein Schmirgelpapier zum Schnitzen. Du mußt zwischen Schnitzen - Basteln und Grafischen Arbeiten unterscheiden. Ich habe noch keine hochwertige Schnitzarbeit in Fichte gesehen. Fichte, Tanne ist bei uns Grubenholz. Die Stempel im Bergbau sind aus Kiefernholz, wenn sie unter Druck kommen, hört man das Krachen. Ich habe echte Grubenstempel geschnitzt, aber nur ganz grob dargestellt. Aber es war keine große Schnitzarbeit. Eine rein Symbolische Darstellung des Bergbaus.

  • So gesehen magst Du recht haben. Ich denke es ist eine - ewig - grundsätzliche Frage: "Schleifpapier oder nicht?" Ich denke da gibt es 2 Lager, die beide Ihre Daseinsberechtigung haben. Eine ewige Diskussion, die wir hier nicht weiter ausführen sollten - wie gesagt: eine Philosophiefrage.
    Ich denke schon, dass man aus Weichholz tolle Stücke machen kann. Schnitzen kann man mit jedem Holz, glaube ich.


    Grüße
    Wagges

  • Hallo Klagges, hast du auch einen Vornahmen? Also zum Schleifen, Grundsätzlich nein, aber ich bin der Ansicht das dies jeder Schnitzer für sich entscheiden sollte. Bei Obstholz, Fichte und einige andere Hölzer merkt man beim bearbeiten des Holzes wie die Aussenansicht wird, schleife ich auf jeden Fall. Hier ist aber darauf zu achten, erst wenn keine Beitel mehr eingesetzt werden müssen. Duurch die Schleifpapierreste werden diese stumpf.Ich wasche dann die Arbeit vorsichtig mit Wasser, besser Reinogungsbenzin ab. Bei Wasser Aufrichtung der Holzfasern bei Benzin nicht. Das Beizen mit farbigen Wachsbeizen wird da aber meistens ein Problem. Es bilden sich Flecken. Ich behandle deshalb die geschliffenen aber auch nur beschnitzen Arbeiten immer mit dem Leinölgemisch und anschliezend nach der vollständigen Trocknung mit klaren Wachsen.Die Ergebnisse sind immer sehr gut.Ich hoffe, das ich dir und den anderen Kollegen damit ein wenig geholfen habe. Grüsse, Charly I.

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  • Hallo Waggens, ich habe gelernt: glauben heist nicht wissen! :) Habe eine Frage an dich, warum bietet Thomas keine Fichte zum Schnitzen an? Ich glaube ich kann es dir auch beantworten, es ist kein Holz für anspruchsvolle Schnitzarbeiten.

  • Hallo Charly I,


    es sei mir gestattet, zu der Diskussion auch meinen "Senf" kurz besteuern zu dürfen. Zunächst - Gratulation Charly zu der Idee, die Katze in Fichte zu schnitzen. Zugegeben, Fichte ist nicht ganz einfach und bestraft Fehler, auch kleine, und Unachtsamkeiten, sofort. Aber, so meine Meinung, dabei trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen.


    Zum Thema Schleifen: Bestimmte Gegenstände müssen geschliffen werden. Ich denke dabei an Figuren die anschliessend gefasst werden. Puffi - schau dich mal in entsprechenden Kirchen um und blättere mal in einschlägigen Veröffentlichungen. 3 bis 4 mal wird vor dem farbigen Fassen und Vergolden grundiert und geschliffen. Man möchte damit erreichen, dass die Spuren der Schnitzwerkzeuge verschwinden. Und so hat man bereits im Zeitalter der Romanik gearbeitet.


    Nun zum Schleifen von Charly´s Katze. Ich selbst hätte sie auch nicht geschliffen. Eine kleine Kritik - natürlich auf hohem Niveau - sei mir gestattet: Bitte das nächste mal die Augen und die Beine/Füsse etwas besser ausarbeiten. Die Spuren der Schnitzwerkzeuge verbessern in diesem Fall - nach meiner Meinung - das positive Erscheinungsbild des Werkes. Zum Schluss dann lediglich die Arbeit "versiegeln". Man kann helles oder dunkles Wachs dazu nehmen. Ich nehme auch schon manchmal einfach Salatöl dazu, sowohl für Zirben als auch für Fichtenholz. Probier das einfach mal auf einem Stück gehobeltem Fichtenholz.


    Nun nochmals zu Puffi. Ich bin zur Zeit dabei, für ein Holzblockhaus nachträglich eine Tram/Balkendecke zu schnitzen und einzubauen. Was willst du da sonst nehmen ausser Fichtenholz, wenn das Haus selbst komplett aus Fichte gebaut ist. Zirbe passt allein farblich nicht und schon gar keine Linde. Welches Holz willst du für Schnitzarbeiten verwenden, wenn aus Fichte-Altholz eine Stube vertäfert wird? Doch nur Fichte-Altholz! Wenn du Schnitzarbeiten für eine Haustüre anfertigen musst die aus Lärchenholz gefertigt wird, nimmt man halt Lärchenholz dafür. Mit den angesprochenen Hölzern kann man durchaus passable Ergebnisse erziehlen - bilde ich mir ein.


    Als Beispiele für meine Ausführungen hänge ich noch ein paar Bilder an.


    Grüsse an alle
    Charly II


    P.S.
    Die auf einem der Bilder dargestellte Katze habe ich vor ca. 2 Jahren gefertigt. Es ist eine sog. "Kellerkatze". In manchen Weingegenden wird eine solche Katze auf das Fass mit dem besten Wein gestellt. Ihre Aufgabe ist es, den Wein zu bewachen. Leider habe ich vergessen, nach vollständiger Fertigstellung eine Foto zu machen. So ist hier halt hier nur ein Halbfertigprodukt zu sehen.

  • Hallo an alle,
    ich wollte bewusst keine "heisse" Diskussion entfachen. Ich weiß, dass Schleifen bei vielen Schnitzern verpönt ist. Nichtsdestotrotz bleibe ich bei meiner Meinung: auch aus Weichholz kann man sehr schöne Dinge machen - mal abgesehen vom Grad des Anspruches an die schnitzerische Leistung, den Detailraichtum oder was auch immer. Ich glaube die Bilder von Charly II und OK.Prüfert zeigen das deutlich.
    Ich gebe Schredderhäx recht. Das Ergebnis zählt!


    Allerdings noch eine Frage an Charly I: Du trägts nach Fertigstellung erst Leinfirnis auf und dann noch Wachs? Warum? Reicht das Leinöl nicht?


    Ach ja einen Vormnamen habe ich natürlich auch.


    Liebe Grüße


    Mike

  • Hallo Mike,der Grund für die Leinölfirnisbehandlung, also 2 Teile Öl 1 Teil geruchsarme Verdünnung, ist, die schöne Farbe des Holzes nud das hervortreten der Maserung wird dadurch gefördert.Gewachst wird wegen des Seidenglanzes.ohne dieses Wachs sehe das Teil stumpf aus.
    Jetzt zu Charly II, ich habe bewust die Katze geschliffen und die genaue Ausarbeitung nicht vorgenommen. Es sol lnur der Katzenkörper wirken und keine gut ausgeschnitze Deteile davon ablenken.Vor einigen Jahren habe ich auch Katzen aus Linde und Plaume geschnitzt und die dann auch sehr einfach gehalten und dadurch eine besondere Note der Schnitzerei bekommen. Sie werden immer noch von Besuchen wegen ihrerSchlichtheit für besonders ansperchend empfunden.Ich freue mich aber, dass ihr Beide überhaupt die Arbeit kommentiert habt und eure Meinung geschrieben habt. Ich bin für jede Anregung dankbar. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und eine gute Zeit, Grüsse, Charly I

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  • @Ennstaler.Wenn ich von Schnitzarbeiten spreche, meine ich keine gefassten Arbeiten. Wie du vieleicht nicht weiß war Riemenschneider der erste Schnitzer der seine Werke nicht mehr gefasst hat. Er hat seine Arbeiten auch nicht geschmirgelt. Solltest du mal Bücher über alte meister brauchen, sprech mich an, ich kann dir welche ausleihen.

  • Guten Tag zusammen,


    #Charly I: In diesem Fall hast du recht, man kann hier von Minimalismus sprechen. Richtig ist dann auch, so meine Ansicht, dass du dein Werk auch geschliffen hast. Die gewünschte Wirkung kommt dann richtigerweise durch die, wie auch immer gewählten Oberflächenbehandlung, zustande. Ich bin halt kein Freund des Minimalismus, deshalb meine Reaktion und Einschätzung. Ich wäre wohl in der Zeit zwischen Renaissance und Rokoko besser aufgehoben. Ist halt so.


    Und noch eine Frage - hast du zwischenzeitlich wieder was gemalt?


    #Wagges: Kommst du zufällig aus Südbaden oder dem Elsass?


    #Puffi: Das Leben und Wirken Riemenschneiders ist mir bekannt. Auch mit Werken nachfolgender Meister (z.B. Breisacher Altar, Niederrotweiler Altar) die beide wohl wenig Farbe gesehen haben dürften, habe ich mich etwas befasst.


    Nochmals - gefasste Figuren werden nach dem Schnitzen halt, "geschmirgelt". Da kommt man nicht drumrum - ob man es will oder nicht. Warum z.B. Riemenschneiders Werke nicht gefasst wurden, kann vielleicht auch finanzielle Gründe gehabt haben. So meine Vermutung.


    Nun abschliessend: Meine Reaktion auf deinen Beitrag resultiert aus deiner Stellungnahme zu Charlys Werk (Katze). Manche Dinge lassen sich halt mit "Bauholz" besser darstellen als z.B. mit langweiligem Lindenholz. Es kommt halt immer auch darauf an, was und wie manches dargestellt werden soll und welche Wirkung erziehlt werden soll. Ich vermute mal, würde Charly über genügend Zirbenholz verfügen, würde er vielleicht kein Bauholz verwenden.


    Es ließe sich noch maches zu den angesprochenen Themen anführen - aber ich höre jetzt auf - sonst ist der Sonntag rum, und einen solchen schönen wünsche ich euch allen.


    Charly II

  • Da hast Du recht.
    Ich bin eigentlich gebürtiger Saarländer - waschecht! und das Elsass ist nur einn Steinwurf entfernt. Es hat also schon was damit zu tun. Außerdem leitet sich Wagges von meinem Nachnamen ab.
    Gut beobachtet ;)

  • Hallo Charly II, ich finde es sehr spannend, das ich eine Diskusion wegen des Schleifens von bestimmten Holzarten oder Arbeiten ausgelöst habe. Dieses heihle Thema war schon einmal sehr kotrovers im Forum diskutiert worden., jedenfalls stehe ich nicht allein mit meiner Meinung und bin darüber zufrieden. Die Anfänger unter uns lernen ja auch von solchen Abhandlungen und können sich damit auseinandersetzen. Ich persönlich werde weiter so die Schnitzarbeiten bearbeiten , das ich beste zumindest gute Ergebnisse erlange, alles andere ist zweitrangig für mich.
    Zum Malen, ich male ständig und habe sehr viele Bilder fertiggestellt. Es fehlt nnur ander Zeit diese für die Forumberichte zu verkleinern. Irgendwann mache ich es und stelle die Bilder vor. Grüsse und fröhliches Schaffen, Charly I

    Arbeiten zu schaffen, die unser Leben überdauern und <br />anderen Menschen Freude bereiten - das macht meine Freude am Holzschnitzen und Bildermalen so groß !


  • Hallo Mike,der Grund für die Leinölfirnisbehandlung, also 2 Teile Öl 1 Teil geruchsarme Verdünnung, ist, die schöne Farbe des Holzes nud das hervortreten der Maserung wird dadurch gefördert.Gewachst wird wegen des Seidenglanzes.ohne dieses Wachs sehe das Teil stumpf aus.


    Hallo Charly


    Hast du schon mal mit nachpolieren zb. mit einem Wolltuch oder einer Nylonbürste (kann auch auf die Bohrmaschine verwendet werden) probiert. Wenn ich auf Arbeit Parkett öle, dann polieren wir die immer mit Lammfell nach. Auch das ergibt einen feinen Glanz.


    Gruss Armon