• Hallo Schnitzerfreunde, :)<3


    die abgebildete Madonna habe ich meinem Bruder vor 19 Jahren zum 60. Geburtstag gefertigt.
    Was ich heute nicht mehr machen würde ist die einfarbige Wachsbeizbehandlung. (Ton Mittelbraun)
    Madonna Rohling - Sockel Rohling - Figurenbrett Zirbelkiefer (eigener Entwurf )


    Viel Spass beim Betrachten und zugleich Anregung für Eure künftigen Werke


    mit Grüßen vom
    Zillertaler



    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler !
    Die Madonna ist auch ein sehr schönes Stück. Der jugendliche, liebliche Gesichtsausdruck ist einfach schön.
    Für die Umrandung und die Schnitzerei unter dem Sockel, gibt es da irgendwelche Vorlagen ? Ich komme ja
    sehr selten in eine Kirche, aber wenn, dann bin ich von den Schnitzereien, den Umrandungen und solchen
    Dingen, wie Du sie unter dem Sockel geschnitz hast, immer begeistert.
    Gruß Rainer

  • Hallo,die Madonna ist perfekt geschnitzt und die Hintergrundplatte finde ich auch schön, wobei man da beachten muß wie die Wohnung eingerichtet ist und es dazu passt, aber das wird ja in diesem Fall sicher vorher besprochen sein.
    Zur Beizung, diesen Fehler habe ich am Anfang meiner Schnitzerlaufbahn auch gemacht und im laufe der Jahre eine andere Metode der Oberflächenbehandlung gemacht und zwar nur noch naturbelassen aber mit einer besonderen Lasur. Diese habe ich dann folgendermaßen hergestellt und verarbeitet.
    Wenn die Schnitzarbeit ( Figuren) fertig geschnitz war, so habe ich mit einer Mischung aus Leinöl und geruchlosen Terpentin ca. 1:1 die Figur eingepinselt und trocknen lassen. Durch die Beigabe des Terpentins zum Leinöl ist die Trocknungszeit sehr kurz der besondere Nebeneffekt ist , daß Holz bekommt ( Linde) ein wunderbar Honigfarbenes aussehen.Nur Leinöl wird nie ganz fest.
    Wenn die Toknung Ca 24 Stunden abgeschlossen war, habe ich von der Firma Clou den klaren flüssigen Wachs ein bis zweimal aufgetragen, und mit einer Polierbürste glänzend poliert. Zum Schluss habe ich dann noch von Spangler den Schutzwachs aufgtragen und nach dem diese gut getrocknet war nochmals poliert. Der Grund dafür ist, Frauen nehmen gerne ein feuchtes Tuch zur Reinigung von Schnitzerein und ohne den Schutzwachs wird die Beize oder der Cluowachs dann stumpf und unansehnlich und nachpolieren bringt nicht viel da die Wachsschicht zu stark abgetragen ist.
    Dieses System vom mir ist sicher eine alternative zum Wachsbeizen mit farbigen Beizen.
    Vielleicht findet der ein oder andere Schnitzer gefallen daran.
    Über Rückmeldungen würde ich mich freuen.
    Grüße Charly I

    Arbeiten zu schaffen, die unser Leben überdauern und <br />anderen Menschen Freude bereiten - das macht meine Freude am Holzschnitzen und Bildermalen so groß !

  • Hallo Charly I,
    vielen Dank für Deinen Tip. Werde die Verfahrensweise gelegentlich bei einer entsprechenden Arbeit mal ausprobieren.


    Hallo Rainer,
    wenn Du das Figurenbrett als Umrandung meinst, gibt es hierfür keine Vorlagen, ich habe den Entwurf frei zusammengestellt,teilweise aus älteren Skizzenvorlagen die ich von anderen Arbeiten (Schrifttafeln etc.)
    noch hatte.(Bild in Anlage)
    Der Figuren-Sockel ist ein Rohling gewesen, der vomTiefen-Maß zu klein war, hier habe ich einfach eine Aufdoppelung
    Stärke 25 mm aufgesetzt.



    Gruß an Euch beide vom


    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Die Madonna ist sehr schön gearbeitet...
    Gegen die Tönung hab ich uach nichts einzuwenden...ich hätte jedoch als Kontrast das Zirbenbrett hell gelassen.
    Eigentlich so wie bei deinem Kruzifix....denn das ist so Perfekt!

  • Hallo Zillertaler !
    Die Schnitzerei -Ruhestätte- hat mich inspiriert etwas ähnliches für den Friedhof zu machen, denn das alte Grabkreuz, welches ich schon
    vor vielen Jahren gemacht habe, ist etwas verwittert. Auf Deiner Werkbank auf dem Bild liegt eine Schnitzerei, von der ich die Schrift
    gut und passend finde. Wo bekommt man Vorlagen für solche Schriften her?
    Noch eine Frage: Ich habe gelernt, daß man für den Friedhof immer versenkte Schriften macht. Wenn man die Schrift erhaben macht,
    das sieht doch viel schöner aus und der Moosbelag, der sich in die Vertiefungen der versenkten Schrift setzt, ist auch nicht so extrem.
    Wie ist Deine Meinung dazu?
    Gruß Rainer

  • Hallo Rainer,
    was Schriften betrifft habe ich mir 1982 ein Buch gekauft. Titel: SCHRIFT + SYMBOL ISBN Nr. 3 7667 0392 7 für 95,50 DM
    gekauft. Anlaß war der Entwurf einer Gedenktafel für unseren Kirchen-Chor Vorstand. Der heutige Preis für dieses Buch beträgt je nach Zustand zwischen 500 - 900 € . Da war ich selbst von den Socken. Werde jetzt mal meine Fachbuch-Galerie
    (nicht unerheblich) auf derzeitige Werte überprüfen."Du hast mich wach gemacht, für diesen Weckruf bin ich Dir dankbar."


    Und nun zu Deinen Fragen:
    Vorschriften für eine Schriftart insbesondere für Grabkreuze gibt es meinen Wissens nicht, kann sein daß es länderspezifisch gewisse Vorschriften gibt, dies ist aber nach Rücksprache mit der Kommunalbehörde (in der Regel
    Garten-/Friedhofsamt) klärbar.
    Die versenkten Schriften wie Du sie bezeichnest sind Kerbschriften (Negativ), die Alternative ist die erhabene Schrift (Positiv) , macht in der Regel aber mehr Arbeit, da der ganze Hintergrund abgetragen werden muß. Der Unterschied für Positiv- oder Negativschrift ist eine reine Kostenfrage.


    Bei Grabkreuzen im Holzwerkstoff ist die Prämisse Wetter-Richtung / Schutzdach / Oberflächenbehandlung.
    Das von mir gefertigte Grabkreuz ist aus echtem Sipo-Mahagoni, leider heute nicht mehr einfach zu beschaffen, der Ersatz hierfür ist Meranti (Einsatz als verleimte Kandeln im Fensterbau)


    Für die Oberflächenbehandlung wende ich mich an den ortsansässigen Malereinkauf zwecks Beratung für den speziellen Fall - vornehmlich Markenfabrikate " Sikkens - GORI - OSMO " - die Baumarktfabrikate kannste in die Tonne kippen, da mehr Füllstoffe als Lackschutz enthalten sind.


    Ein Grabkreuz ohne Dach ist natürlich uneingeschränkt der Witterung ausgesetzt, daher empfehlenswert eine Dachabdeckung mit Zinn-oder Kupferbelag. Ausführung sollte aber vorher mit der Friedhofsverwaltung geklärt werden.


    Was Schriften anbetrifft, kann man da Comuter verhanden, ggfls. auch Schriften (Buchstaben) in entsprechender Größe und Schriftart ausdrucken und zusammensetzen, anschließend Transparentpapier auflegen und abzeichnen. Zuletzt mit Kohlepapier aus Holz übertragen. Dann die Eisen raus und geschnitzt.
    Da ich schon sehr viel Schriften geschnitzt habe erfolgt vieles aus der "La Meng" (Hand)
    Meine Faustregel insbesondere für das Verhältnis der Schrifthöhe 100 mm ist, ca 2/3 - 1/3 , 60 mm Kleinbuchstaben / 100 mm Großbuchstaben.
    Die Breitenabstände der einzelnen Buchstaben kann man noch entsprechend auf dem Entwurf schieben. Für mich ist immer was Computer-Entwurf betrifft, das Excel Programm ein nützlicher Begleiter.
    Evtl. wenn gewünscht, wäre ein Austausch der Mailadressen über die Konversation möglich, um nähere Daten per PDF
    zu übermitteln.


    mit freundlichem Gruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler !
    Hast mir sehr geholfen ! Auch ich bin jetzt wach geworden. Mein Vater war auch Tischler und da sind bestimmt noch irgendwo
    Bücher oder Aufzeichnungen über Schriftmalerei. Er hat mir ja damals alles beigebracht und beibringen wollen. Nur ich
    Schusselkopf hatte damals andere Interessen und heute ärgere ich mich darüber .
    Nochmal danke für Deine Ausführungen.
    Es grüßt Dich Rainer