Rheinhessisches Winzerfuhrwerk

  • Hallo Jakob, hallo Berkow,hallo Seehaas, :):thumbup:
    habe an den Achsabschlüssen lange gedocktert. Bin letztlich bei dieser Version hängengeblieben.
    An den alten orginal Wagen war immer eine Achskappe aufgesteckt , die immer vertikal mit einem Split gesichert war. Meine jetzige Version kommt dem am nächsten. (leider ohne Splint)
    Die Achse ist aus 6 mm Buchenholz-Rundstab. Die Achsenden habe ich auf ca. 4,5 mm abgeschnitzt und dann die Hutmutter vorsichtig aufgedreht. Vorteil dieser Bauweise - ich kann die Hutmutter abdrehen und das Rad rausnehmen.
    Die Bohrung der Achse in den Rahmenträger habe ich mit 6,0 mm gemacht, (Dübelbohrer mit Zentierspitze)
    desgleichen die Bohrung durch die Radnabe. Die Radnabenbohrung habe ich anschließend mit 6,1/6,2 mm aufgebohrt, sodaß sich das Rad einwandfrei runddreht.
    Voraussetzung für diese Bohrungen sind eine präzise Ständerbohrmaschine.
    Die vorgenannte Arbeitsweise macht dieses Projekt so interessant.
    (Jakob Du ist ja auch so ein Perfektionist).
    Thomas hat im Katalog ja ein Bier-Fuhrwerk abgebildet. Habt Ihr es schon gesehen ?
    Dies war auch einer der Leitfäden für mich. Der Beitrag von Seehaas über das Schneeschiff war noch eine zusätzliche Bereicherung.
    Die Kummetanspannung der Pferde bei dem Schneeschiff ist eine Super-Vorlage.
    Hier werde ich einen Spezi (Sattler + Polsterer) für Tips / Machart / Material / in Anspruch nehmen.


    LG Otti

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Otti,


    sicherlich bekommen die Zugpferde deines Winzerfuhrwerks auch Zaumzeuge.


    Hierzu habe ich mir erlaubt ein Paar Gedanken zu machen.


    Schön wäre es, wenn Du das Zaumzeug aus echtem Leder machen würdest. Das Material (Lederreste) bekämst Du (wie schon in meinem Beitrag "Abziehstation für Schnitzmesser/Schnitzeisen geschrieben) bei "Amazon"


    Für die Verbindung der Lederriemen (siehe Foto) könntes Du "Schlüsselringe" verwenden. Die gibts in den unterschiedlichsten Größen (habe die mal gekauft zum Bau von Blinkern (fischen).


    An den Enden der Riemen, Schlaufen machen, mit schönen Steppnähten vernähen (oder metallene Druckknöpfe zum schließen verwenden) und die Schlüsselringe dort einziehen.


    Du bist ja Pferdefachmann, und weißt wie so ein Pferdegeschirr zusammengestellt ist.


    Wäre das was?


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Jakob, :)
    habe mit dem Polsterer/Sattler gesprochen. Er hat genügend Reststücke an Leder in versch. Farbtönen
    an Lager, die Er mir kostenlos überläßt. Verbindungen schlägt Er vor, über Druckknöpfe zu machen.Das entsprechende Werkzeug stellt Er mir zur Verfügung.
    Die Geschirre werde ich als Kumet-Geschirr ausführen, sieht Orginaler aus. Die Alternative wäre eine Blattgeschirr, das aber nur für leichtere Zugarbeiten eingesetzt wurde. Wenn schon mache ich das richtig.
    Die Kumetanspannung macht zwar mehr Arbeit,wird aber dem Modell gerecht.
    Das Brauerei-Fuhrwerk von Thomas hat eine bayrische Kumet-Anspannung die nicht in unsere Gegend passt.
    Das obige Warmblutpferd hat ein Stall-Halfter an.
    Meine Pferde sind Kaltblüter(Arbeitspferde) Die Halfter/Trense erhalten oben Stirnriemen und unten breiteren Nasenriemen mit Metall-Applikation. Als Gebiß eine Stangenkanndarre.
    In wie weit sich das Modellmäßig realisieren läßt muß ich abwarten,aber dies sind meine Vorstellungen.
    (so nah wie möglich am Orginal)


    LG Otti

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo liebe Schnitzerfreunde, :)
    der Wagen ist,bis auf wenige kleine Details fertig .
    Ab nächster Woche werde ich mit den Schnitzarbeiten vom Fuhrmann und den Pferden beginnen. :thumbup:


    LG Zillertaler








    Hier der Fuhrmann, den ich schon mal angefangen habe zu schnitzen.


    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Otti,


    sauber hingekriegt, dein Winzerfuhrwerk. Man sieht das Du Ahnung von Pferdefuhrwerken hast. Ich sehs an der Lenkgeometrie des Fuhrwerks. Der Gesamteindruck deiner Arbeit................Klasse.


    Ich denke, ein Heimatmuseum oder eine Winzergenossenschaft, würden sich alle Zehn Finger danach lecken.


    Der Fuhrmann allerdings, der sieht ja recht geschafft aus. Wieviele Fuhren Wein hat der denn schon auf dem Puckel? Gibt dem mal nen Schnaps, damit er wieder auf die Beine Kommt. :D:D


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Jakob,
    als bayrischer Fuhrmnn ist der unseren Wein nicht so gewohnt. Ich werd im die Woche beim Schnitzen mal
    einen Enzian oder Obstler anbieten.


    Gruß Otti

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Jakob, :)
    hab dem Fuhrmann Schnaps angeboten. Wollte Er nicht, da Er nach der StVO. nichts trinken darf, ansonsten ist der Lappen weg !
    Er ist fertig (bis auf die Oberflächenbehandlung) und hat schon mal Platz genommen, was ihm fehlt sind noch die Pferde.
    Hab ich noch in Arbeit auf der Schnitzbank.
    Die Pferde (Schwarzwälder Kaltblut) werde ich im Farbton dunkelbraun mit weißer Mähne gestalten.
    Der Dunkelbraunton wie bei den Verzierungsornamenten vom Handwerkerspruch.
    Das Leder für die Geschirr-Anspannung hat einen helleren mittelbraunen Ton, damit ein gewisser optischer Kontrast vorhanden ist.
    Hat noch jemand einen besseren Vorschlag ? Bin offen für alle guten Ratsachläge.


    Gruß Otti :)







    Schwarzwälder-Kaltblut !


    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler,
    dein Fuhrmann macht so einen Nachdenklichen. Vielleicht hätte er doch lieber einen hinter den Bart gekippt.
    Ich würde seine Hände zu den Beinen freischnitzen, um das Zaumzeug durch seine Hände zu führen. Oder ist das schon freigeschnitzt. Auf dem Bild kann ich es nicht erkennen.


    Gruß
    Berkow

  • Hallo Berkow,
    fein beobachtet !
    Die Leine werde ich aus Wurst-Kordel machen. Hierfür werde ich 2 mm Bohrungen setzen und die Leine durchführen. Die Leine wird als Kreuzleine für Doppelspänner ausgeführt. In die rechten Hand bekommt der Fuhrmann noch die obligatorische Peitsche verpasst.
    In früherer Zeit waren die Arbeitsleinen aus gedrehtem Sisal-Material, kommt optisch der Wurstkordel sehr nahe.
    LG Otmar

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler
    ähnlich wie auf Berkow macht der Fuhrmann auf mich einen müden Eindruck, weil er nicht zu den Pferden, sondern nach unten schaut und die Hände abstützt. Den Vorschlag von Berkow #31 finde ich daher gut.
    Da ich derartige Fuhrwerke nicht aus eigener Anschauung kenne, erscheint mir der Fuhrmann klein im Vergleich zu den riesigen Fässern/ Bottichen, die Du wohl schön gedrechselt hast. Auch wären die Speichen des Rades fast so dick wie der Unterschenkel des Fuhrmanns. Könntest Du hierzu etwas sagen? Täusche ich mich bei den Größenverhältnissen?


    Viele Grüße von Seehaas

  • Hallo Seehaas,
    die fotographische Perspektive verzerrt das etwas. Sie Speichen haben ein Stärke von 7 mm, der Unterschenkel des Fuhrmanns beträgt 12 mm.
    Der Wagen ist nun fertig.
    Bilder in Anlage


    LG Otmar







    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler
    danke für Deinen Hinweis, Bild 4 von heute zeigt gut die Größenverhältnisse. In dem sehr sauber gearbeiteten Wagen mit den schmucken Fässern und den Leitern steckt schon viel Detailarbeit drin. Ich bin bereits gespannt auf die Pferde und das viele Zaumzeug, was Du ja typengerecht herstellen willst.


    Viele Grüße von Seehaas

  • Hallo Schnitzerfreunde :)
    habe beim Bau des 1. Wagengestelles mit den Holzfässern, noch ein weiteres Wagengestell gebaut mit Kunststoff-Maischebütten. Diese Behältnisse wurden so ab Mitte bis Ende der 70er Jahre eingesetzt.
    Große Arbeitseinsparung für die Winzer. Schnell gereinigt und platzsparend in der Lagerung, da stapelbar.


    mit Gruß vom
    Zillertaler :thumbup:




    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Schnitzerfreunde,
    hab die Pferde geschnitzt und mit Wachsbeize behandelt.
    Mähne - Schweif - Fesseln im Farbton weiß. (Rosner WB 300)
    Restkörper (Rosner WB 133 - dunkelbraun.)
    Der Farbton weiß ist sehr gleichmäßig und somit OK.
    Der Dunkelbraunton gefällt mir so nicht, da das ganze sehr fleckig aussieht.


    Bild # 1
    Oberfläche hab ich kurz mit Polierbürste bearbeitet



    Bild # 2
    Pferd nach dem Beizen noch völlig unbehandelt.


    Kann mir jemand einen Typ geben , wie ich den Braunton gleichmäßiger erhalte ?


    Vielleicht weiß einer unserer Maskenschnitzer einen guten Rat, da bei diesen Arbeite ja viel mit Farben
    gearbeitet wird.


    Hatte schon Überlegungen angestellt den Braunton mit Acrxl-Malfarbe zu überstreichen. Hatte aber bedenken, das sich Wachsbeize und Acrxlfarben nicht vertragen.


    Freue mich auf Eure Ratschläge und Typs.
    Wenn das Problem mit der Oberfläche gelöst ist, werde ich die Geschirranspannung anbringen und das Werk dann fertigstellen.




    LG Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Otti,


    wie wäre es mit normaler Beize? Damit habe ich schon gearbeitet. Ich meine eine Wasserfeste Beize. Teakholz-Beize die gibt einen gleichmäßigen dunkelbraunen Ton.


    Ich weiß aber nicht ob du die jetzt noch über die Wachsbeize streichen kannst. Mit der Wachsbeize hast Du ja schon die Holzporen geschlossen.


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Otti,


    Die fleckige Oberfläche der Pferdchen, kommt daher, weil Du keine glatte Oberfläche hast. Durch die Schnittmarken hast Du eine unebene Fläche.


    Nach dem Schnitzen, hast Du sicherlich mit Schmirgel geschliffen. Durch die Schnittmarken passiert dann folgendes: die Kanten, die Erhöhungen, der Schnittmarken werden durch das Schmirgeln gebrochen. Die Vertiefungen entschanden durch die Schnitte, erreicht man dann weniger mit dem Schmirgelleinen. Die Kanten der Schnittmarken sind nun heller als die Vertiefungen.


    Eine Wachsbeize kann diese Farbunterschiede nicht ausgleichen. Dafür hat sie zu wenige Farbpigmente.


    Um nun eine gleichmäßige oder annähernd gleichmäßige Farbgebung zu erreichen, dürfte man entweder, nicht schleifen, oder mit einem 1er und 2er Stich die Oberläche glätten und dann erst schleifen, oder eine Farbe nehmen, die so pigmentiert ist, dass sie die Farbunterschiede, entstanden durchs Schleifen, ausgleichen kann.


    Gruß
    Jakob