Meine letzte fertiggestellte Arbeit

  • Liebe Schnitzfreunde!!!


    Möchte Euch meine letzte Arbeit vorstellen, die Knaben sind aus Linden Holz und der Engel aus Eiche, da ich ihn auf den Grab meier Frau stellen möchte. Der Engel ist noch in Arbeit
    lg Dieter

  • Hallo Dieter01
    Mit der Einbindung der Bilder stimmt etwas nicht. In Deinem Beitrag stehen nur Dateinamen und beim Anklicken erscheint eine Fehlermeldung. Gehe mal im Antwortmenü am unteren Rand auf <Dateianhänge> und dann auf <Hochladen>.


    Viele Grüße von Seehaas

  • Hallo Dieter01
    Die Erinnerung an die Tradition des Bergbaus im Erzgebirge scheint dort sehr verwurzelt zu sein. Für mich sind die Knappen Figuren aus einer längst vergangenen Zeit, aber interessant und anschaulich gearbeitet. Die Arbeit am Engel ist vielversprechend. Mir gefallen grundsätzlich die Falten im Gewand, sie geben der Figur Leben. Rechts allerdings verlaufen die 2 Falten schräg zur Fallrichtung (Boden) und wirken etwas unnatürlich (Es sei denn, von hinten würde ein starker Wind blasen ;). Trotz dieser kleinen Schwäche wird die Engelfigur ein schöner und persönlicher Grabschmuck werden. Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit.


    Grüße von Seehaas

  • Hallo Dieter,
    beeindruckende Werke :thumbup: als Schreiner hast Du ja ein besonderes Fundament und deine Heimatregion
    trägt das weitere dazu bei.
    Deine Gesichter finde ich ausdrucksstark, wo hast Du das gelernt ?
    Fertigst Du Deine Rohlinge selbst ?
    Mach weiter so und erfreue uns bildlich mit Deinen Werken.
    Mit Gruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Zillertaler!!!!
    Ich Schnitze alles aus einen Stück, der Engel ist aus Eiche, den möchte ich aufs Grab meiner Frau stellen.
    Wenn er fertig ist werde ich ihn noch Räuchern und keine weitere Behandlung.
    Vorgefraestes Schnitze ich ganz selten, nur wenn ich schnell Mal ein Geschenk brauche.Das Schnitzen habe ich mir selbst beigebracht.


    LG Dieter

  • Hallo Dieter01
    Dein geschnitzter Engel ist wirklich beeindruckend und ausdrucksstark. Die Sorgfalt, mit der Du an das Projekt herangegangen bist, ist zu sehen.
    Da Du ebenso wie ich Autodidakt bist und Deine Fähigkeiten mit den bewältigten Schwierigkeiten wachsen, erlaube mir ein paar Hinweise zur Verbesserung des Werkes. Da Engel in der Regel wie menschliche Wesen dargestellt werden, gehe ich für meine Bemerkungen von den Regeln der menschlichen Anatomie aus.
    Die Stirn und die Haarkuppe über dem Band ist extrem steil. Wenn Du hier etwas Holz wegnimmst, könnte die Figur weniger "streng bzw. steif" wirken.
    Die Augen sind zu groß und könnten zu den Schläfen hin etwas verkleinert werden. Ich habe Mühe 4,5 Augenbreiten in der Kopfbreite unterzubringen, was die Regel wäre. Auch der höchste Punkt des Augapfels springt etwas zu sehr vor und liegt in der Tiefe knapp unter dem Wangenknochen. Oder täuscht die Perspektive im Foto?
    Der rechte Mundwinkel (im Bild links) ist etwas zu weit nach aussen gerutscht, was sich aber wohl nicht mehr korrigieren lässt.
    Das Haar links des Kopfes (im Bild rechts) fällt unnatürlich. Im oberen Teil scheint es an den Kopf wie angeklebt, dann fällt es plötzlich schräg nach aussen.
    Zum Thema Faltenwurf, das ich sehr schwierig finde, empfehle ich mal Links im Internet:
    http://www.zeichnen-lernen.net…ung-falten-und-stoffe.php
    Allein durch Eingabe der Suchwörter <Faltenwurf zeichnen> in Deiner Suchmaschine findest Du sehr viele Infos.
    Nun kommen mir noch ein paar Fragen zu Deinem Projekt:
    Wie hoch ist denn die Figur? Wie willst Du die Figur am Grab aufstellen und Erdkontakt vermeiden, um vorschnelle Verwitterung zu vermeiden? Ich hatte zB. für meinen Älpler 3 lange Sechskantschrauben schräg in den Sockel geschraubt und dann die Skuptur auf einen Stein gestellt. So kann die Figur auch von unten her stets abtrocknen und bleibt schön.


    Viele Grüße von Seehaas

  • Hallo Dieter,
    alles bis auf die zwei Querfalten perfekt. Du hattest wahrscheinlich eine Vorlage dazu, die diese Falten so auswiesen. Das Schwierigste scheint ja noch zu kommen. Die Augen von dem Engel. Das kann dem ganzen noch den letzten Schliff geben oder ins Gegenteil führen. Du kannst es auch belassen.
    Must du nicht befürchten, das der Engel von Grab entwendet wird oder ist das Grab unter Verschluss.
    Es kann ja auch sein, dass das Erzgebirge noch Diebesfrei ist. Wäre aber ein Wunder.


    Grüße
    Berkow

  • Hallo lieber Seehaas und Berkow!!


    Ich hatte ein Bild als Volage und da sind die Falten halt so gemacht. Wenn Ihr mal Heiligenfiguren anseht, ist es mit den Falten immer etwas anders zum Beispiel Madonen, da sind die Falten meiner Meinung immer etwas übertrieben. Lieber Seehaas wenn ich mir den Engel in Natur anschaue ist meiner Meinungnicht nicht allzuviel Falsch. Wenn ich zum Beispiel oben am Kopf und Haare noch wegnehme, dann schaut er nicht mehr nach unten. Die Augen habe ich jetzt erst fertig gestellt. Die Figur ist 30 cm groß. Der Vorschlag wie die Figur aufgestellt werden kann finde ich gut.
    lg Dieter

  • Hallo Dieter01
    Bei den Augen ging ich nach dem Bild ...837 davon aus, dass der Kopf bereits fertig geschnitzt sei. Es tut mir Leid, wenn Du daraus den Schluss gezogen hast, an dem Engel sei etliches "falsch". Wichtig ist, dass das Werk Dir gefallen muss. Meine anerkennenden wie auch kritischen Äußerungen sollen hier im Forum die Sichtweise von anderen offen legen. Ich denke, gerade die Überprüfung des eigenen Standpunktes im Hinblick auf Ansichten und Anregungen von Gleichgesinnten kann in der Sache weiterbringen.
    Also ich bin gespannt, wie der Engel fertig aussehen wird.


    Viele Grüße von Seehaas

  • HalloSeehaas!!!


    Ich habe mir bestimmte Sache angenommen und Sie angeändert, ist halt nicht so einfach, da es Eiche ist.
    Nehme auch krtischen Außerungen Ernst und versuche diese abzustellen, denn nur so können wir voneinander Lernen.


    LG Dieter

  • Hallo Dieter,
    wie Du mitteilst willst Du den Engel räuchern, die Ausführung sagt mir zunächst nichts !
    Wie machst Du das ?
    Die Bearbeitung mit Feuer bei Eichenholz ist mir lediglich von den Fass-Küfern und Stellmacher/Wagner bekannt.
    Ich kann mir vorstellen, daß die Feuerbehandlung die Poren schließt und keine Feuchtigkeit mehr eindringen kann. Aber optisch wird Dein Engel doch schwarz werden.
    Kannst Du uns aufklären ?
    Gruß Otmar

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Otmar!!!



    Räuchern gerbsäurehaltiger Hölzer mit Ammoniak


    Details Hauptkategorie: Werkstattnotizen (Tipps und Tricks) Kategorie: Holzwerkertipps Zugriffe: 11877 Holzobjekte mit naturbelassenen Holzoberflächen üben auf unser Auge einen hohen ästhetischen Reiz aus: Unbehandelt läßt sich die Schönheit von Farbe und Textur des Werkstoffes Holz dem Betrachter oft am Besten vermitteln und gleichzeitig ein sorgsamer Umgang mit der wertvollen - da endlichen - Resorce Holz anmahnen. Trotzdem gibt es immer noch genügend gute Gründe, die Farbe von Holzoberflächen bewußt zu verändern. Neben Beizen, Färben, Lasieren und Bleichen ist das sog. Räuchern eine recht simple Methode, die zudem schöne und sehr natürlich wirkende Ergebnisse liefert. Was versteht man in diesem Zusammenhang unter "Räuchern"?

    Sicherheitshinweise
    Ammoniak ist giftig, schädlich für die Umwelt, stark ätzend und riecht äußerst stechend. Deshalb:
    Ammoniakwasser am Besten in bereits verdünnter Form in einer Drogerie in kleinen Mengen erwerben!
    Passende Schutzkleidung Handschuhe und Schutzbrille tragen!
    Gelegentliche (hobbymäßige) Anwendung am Besten im Freien durchführen!
    Für kommerzielle (regelmäßige) Anwendung Digestorium erforderlich!
    Vorratshaltung am besten vermeiden, zumindest in Flaschen mit doppeltem Verschluß an gut belüfteten Stellen fern von Maschinen und Werkzeugen und für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren!
    Reste fachgerecht entsorgen!
    Praxistipp:
    Im Gespräch mit dem Chemieexperten erhalte ich auch gleich noch einen nützlichen Praxistipp für den Umgang mit Chemikalienflaschen, den ich hier gerne weitergeben möchte:Beim Ausgießen die Flasche immer so halten, dass das Etikett in der Handfläche liegt. Dadurch laufen die - nicht immer vermeidbaren - Resttropfen an der dem Etikett gegenüberliegenden Seite der Flasche herab. So wird das Etikett weder abgelöst noch durch Verfärbung oder Verätzung unleserlich. U. u. lebensgefährliche Verwechslungen werden durch Einhaltung dieser einfachen Regel sicher vermieden.
    Als Räuchern bezeichnet der Holzwerker das Verfärben gerbsäurehaltiger Hölzer durch chemische Reaktionen mit Ammoniakdämpfen. Das zu behandelnde Werkstück wird dazu für einige Zeit in einen geeigneten, möglichst luftdicht verschließbaren Behälter untergebracht, in dem zusätzlich ein oder mehrere Gefäße mit Ammoniakwasser (Salmiakgeist) aufgestellt werden. Für kleinere Werkstücke eignet sich ein Glasgefäß (siehe Bild 1) besonders gut, weil man hier die Farbänderung gut beobachten kann, um den Vorgang im richtigen Moment abzubrechen. Die notwendige Einwirkzeit läßt sich schwer vorhersagen: Je höher die Konzentration und die Oberfläche des Ammoniakwassers, je höher die Umgebungstemperatur und je höher der Gerbsäuregehalt der zu färbenden Hölzer, desto schneller geht die Braunfärbung von statten. Will man eine ganz bestimmte Farbsättigung erreichen, ist trotz aller Einfachheit des Verfahrens etwas Erfahrung notwendig, da zum einen eine gewisse Nachwirkungszeit einzukalkulieren ist und zum anderen die Art der abschließenden Oberflächenbehandlung (Ölen, Wachsen, Lakieren ) das Endergebnis maßgeblich mitbestimmt. Ebenfalls von der Einwirkzeit hängt ab, wie tief unter der Holzoberfläche sich die Braunfärbung fortsetzt. Statt das fertige Werstück zu Räuchern könnte man z. B. auch einen Schalenrohling vor dem Drechseln räuchern, so entsteht dann an der fertigen Schale ein Farbgradient mit helleren Tönen an tiefe ausgedrehten Partien. Zu beachten wäre noch, dass sich insbesondere bei Eichenholz der Gerbsäuregehalt im Kernholz konzentriert. Etwa am Werkstück verbliebenes Splintholz bleibt nach dem Räuchern also hell. Ob das tolerierbar oder gar wünschenswert ist, muß im Einzelfall entschieden werden. Zumindest für hochwertige Tischlerarbeiten gilt traditionell das Splintholz der Eiche als minderwertig und wurmgefärdet und sollte immer entfernt werden. Wem die Palette der verfügbaren gerbsäurehaltiger Hölzer zu klein erscheint, kann das Räuchern schließlich auch ander Holzarten anwenden: Dazu muss in einem vorausgehenden Arbeitsgang das entsprechende Werkstück zunächst mit Gerbsäure behandelt werden. Dazu kommen Chemikalien wie Tannin oder Fertigprodukte der Lack- und Farbenindustrie - oft als Vorbeizen - bezeichnet - zum Einsatz. Beim Chemiker nachgefragt:
    „Wie entsteht eigentlich die dunkle Färbung beim Räuchern gerbsäurehaltiger Hölzer mit Ammoniakdämpfen?“
    Manche Holzarten enthalten organische Verbindungen, die man wegen ihrer Anwendung in der Gerberei Gerbsäuren (=Tannine) nennt. Sie schmecken adstringierend und bilden mit Eisensalzen grüne bis dunkelbraune Komplexe. Nach dem deutschen Naturstoffchemiker Freudenberg werden Tannine in a) Gallotannine und b) Catechin-Gerbstoffe eingeteilt.
    a) Gallotannine sind Ester oder Glykoside von Monosacchariden mit Gallussäure. Behandelt man Gallotannin-haltige Hölzer für einige Zeit mit Ammoniak-Dämpfen („Räuchern“), so nehmen diese Hölzer braune Farbtöne an. Wie kommt das zustande? Die Gallussäure wird im Alkalischen leicht durch Sauerstoff der Luft zu Chinonen oxidiert und diese sind braun. Ammoniak (NH3) aus dem leicht verfügbaren Ammoniakwasser sorgt als flüchtige Base für die alkalische Reaktion.
    Besonders reich an Gerbstoffen sind Eiche (Quercus spec.) und Edelkastanie (Castanea satvia) sowie Catechu, Quebracho und Mimose.
    b)Die Catechin-Gerbstoffe entstehen durch die Kondensation von Flavan-3-ol-Einheiten.
    Dr. S. H.

    Chemische Reaktion beim Räuchern

  • Hallo Dieter
    vielen Dank für die Kopie des interessanten Holzwerkertipps zum "Räuchern" von Eichenholz. Vor Jahrzehnten war dunkle "Eiche rustikal" Mode in der Möbelindustrie. Ob diese auch auf die gleiche Weise hergestellt wurde, ist mir nicht bekannt.
    Nach #8 beabsichtigst Du keine weitere Behandlung. Zwar ist Eiche recht witterungsbeständig, verändert aber dennoch seine Oberfläche durch die UV-Strahlung und die Bewitterung. Die Oberfläche des Engels dürfte somit noch dunkler werden, auch poröser. Je nach Beschattung siedeln sich dann Algen an. Als Beispiel dienen mir die Zaunpfosten in unserem Garten. Da das Räucherverfahren nach meiner Kenntnis nur eine Beize ersetzt, aber keinen Holzschutz bietet, würde ich den letzteren nochmals überdenken. Mit einem für den Aussenbereich geeigneten pigmentierten Öl könntest Du beides in einem Arbeitsgang erreichen: Färbung und Holzschutz.


    Viele Grüße von Seehaas

  • Hallo Seehaas,
    nach den allgemeinen UV-Regeln, wird dunkles heller und helles dunkler. :thumbup:

    LG Otmar

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Dieter,
    vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag, der alle Interessierten ein Stück fachliche Bereicherung übermittelt.
    In Punkto " Eichenholz " ist mir die Oberflächenbehandlung Eiche gekalkt ein Begriff, der schon zu meiner Lehrzeit im Innenausbau angewendet wurde.
    Hoher Arbeitsaufwand - damals sehr teuer, nur für betuchte Auftraggeber - starke Schmutzbelastung im Arbeitsprozess.
    Wurde vorwiegend in Gaststätten/Hotels - Weinstuben - Partyräumen betuchter Auftraggeber - etc. eingesetzt.
    Heute gibt diese Oberfläche mittlerweile von der Spanplatten-Industrie als Folienbeschichtung.
    Nicht in Bau- sondern nur Holzfachmärkten.


    LG Otmar

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • nach den allgemeinen UV-Regeln, wird dunkles heller und helles dunkler.

    Hallo Zillertaler
    die genannte Regel trifft zu. Eiche ist ebenso wie Lärche ein mittelhelles Holz. Lärche wie das ganz helle Fichtenholz dunkeln nach, selbst wenn sie mit dunkleren Lasuren oder Ölen behandelt werden. Warum sollte es bei Eiche anders sein? Umgekehrt sind dunkle Hölzer wie Mahagoni und Palisander, selbst wenn sie gebeizt wurden, mit den Jahren ausgeblichen (Möbel in der Wohnung). Diesen Erfahrungen würde es widersprechen, wenn Eiche nur deshalb die Eigenschaft von naturgemäß dunklen Hölzern erhalten würde, wenn wie bei dämpfen oder lasieren nur die oberste, der Bewitterung ausgesetzte Schicht dunkel eingefärbt wird.


    Viele Grüße von Seehaas