• Hallo liebe Schnitzerfreunde, :)
    heute möchte ich Euch ein paar Bilder von einem beschnitzten Weinfass zeigen.
    Das Fass wurde von mir im Jahr 1987 als Auftragsarbeit für den örtlichen Winzerverein beschnitzt.
    Die Bilder zeigen die Aufstellung durch den Winzerverein .
    Habe lange gesucht bis ich endlich Bilder gefunden habe. Ich selbst hatte keine Bilder gemacht. Digital war damals noch nicht möglich. Eine Bekannte (befasst sich mit der Ortschronik) hat mir die Bilder zur Verfügung gestellt.
    Das grobe Anlegen habe ich mit pneumatischem Schnitzgerät gemacht, die Feinbearbeitung mit den entsprechenden Schnitzeisen.
    Während der Arbeiten hatte ich das Faß mit Wasser (nicht mit Wein) gefüllt um den Geräuschpegel bei der Arbeit zu dämpfen.
    Die Rückseite ist beschnitzt mit - Auf Wiedersehen am Rhein -
    Arbeitsplatz war der häusliche Garagen-Vorplatz, der während des arbeitens mit viel Zuschauern belegt war und so manches Fläschen geleert wurde.
    Viel Spass beim Anschauen.


    mit Gruß vom
    Zillertaler




    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Otti,


    schade das man die Schnitzerei nicht etwas näher betrachten kann. Steht das Weinfass eigentlich noch?
    Wir beide wohnen ja in einer der schönsten Weingegenden der Welt. Rhein und Mosel!


    Durch mein zweites Hobby die Fischerei kenne ich die Mosel und den Rhein ziemlich gut. Ich fahre oft durch die Dörfer direkt an der Mosel um ans Fischwasser zu kommen. Dort, Ortseingänglich kann man oft solche Weinfässer sehen. Allerdings selten beschnitzt.


    Dein Weinfass, ist es ein Fuder?


    Kurze Erklärung für die Schnitzerkollegen die nicht in einer Weingegend leben: Ein Fuder ist ein sehr altes Hohlmaß, das hauptsächlich für Weinfässer gebraucht wird. Der Begriff "Fuder" kommt, wenn ich mich nicht irre aus dem Französischem (aus der Nopoleonischen Zeit in Deutschland ?).


    Diese Fässer werden auch heute noch nach den alten Fuder-Rauminhalten, meist aus Eiche hergestellt!


    Das Fassungsvermögen eines Fuders schwankt je nach Weinanbaugebiet in Deutschland.


    Wenn sich also der Küfer (Fassbauer) an die vorgegebenen Maße hält, fasst ein Fuderfass in Franken 900 Liter, an der Mosel 960 Liter, in Baden 1500 Liter und in der Rheinpfalz 1000 Liter.


    Ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt, mit meinen Ausführungen über Weinfässer.


    Gruß
    Jakob

  • He Jakob,
    ich kenne das Fuder nur für Heu. Nicht mit der Fuhre Heu zu verwechseln. Ein zwei Fuder Heu den Kühen geben und das war immer ein Arm oder eine Heugabel voll. Was ist nun richtig? Das Vormass für Milch oder der Rauminhalt für Höherprozentiges?


    Grüße
    Berkow

  • Hallo Berkow,


    ja da hast Du Recht! Das "Maß Fuder" wurde auch als Heumaß genommen. Hauptsächlich aber für Weinfässer.


    So ist es heute noch! Ob es noch heute als Heumaß genommen wird, weiß ich nicht. Übrigens gab (gibt?) es dieses Maß auch noch für andere Stoffe.


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Jakob,
    leider bekam ich nur die 3 Bilder.
    Das Fass steht nicht mehr,da es durch die Witterung über die Zeit stark in Mitleidenschaft gezogen war.
    Es war aus dem Bestand der Weinbrennerei TEXIER - Bingen. Durch die Lagerung von Weinbrand hat sich die Eiche horvorragend beschnitzen lassen.
    Mein Vorschlag für ein Schutzdach ist man aus Kostengründen nicht gefolgt. Hatte entsprechende Vorschläge und Entwürfe unterbreitet.
    Das Fass wurde im Frühjahr 2008 entfernt, da anläßlich der Landesgartenschau der Platz neu gestaltet wurde.
    Das Volumenmaß war 1200 Liter, der regionale Begriff in Rheinhessen ist "Stückfass".
    In der heutigen Zeit werden nur noch selten Holzfässer eingesetzt da diese sehr Pflegeintensiv sind.
    Außnahmen sind die Rotweine, die meist in Barric-Fässern gelagert werden.


    Wie Du schon bemerkt hast, wohnen wir schon immer in einer herrlichen Landschaft, waren uns dessen aber häufig nicht bewusst. Erst in den letzten 10- 15 Jahren ist Tourismus ein Faktor geworden.
    Viele Kommunen entlang des Rheins (auch in Bingen) müßten erst mal in Österreich u. Schweiz in die Lehre gehen um zu verinnerlichen was eigentlich Tourismus heißt.


    Gruß Otti

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo liebe Schnitzerfreunde,
    gestern erhielt ich noch ein Bild von der Schnitzarbeit am Weinfass.


    Das Bild entstand anläßlich eines Hof-Festes beim Vorsitzenden unseres Winzer-Vereins.
    Zu damaliger Zeit war ein Selfie noch nicht in Mode.
    Geschnitzt wurde an dem Tag nicht allzuviel, dafür um so mehr Fragen beantwortet.
    Auch so manches Schöppchen wurde gekippt, babbele macht halt durstig.


    Hallo Jakob,
    zu Deiner Info - das Fass hatte ein Inhalts-Volumen von 1725 Liter.
    Man sieht den Brandstempel oben im Wappenentwurf (unterer Teil)


    mit Gruß vom
    Zillertaler

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3

  • Hallo Otti,


    bist Du das da auf dem Foto? Was trinkst Du da, Federweißer? Es ist Schade, dass sie das Fass weggeräumt haben, nur wegen der Gartenschau!


    Wir haben uns auch geärgert, als sie bei uns in Koblenz anlässlich der Bundesgartenschau riesige, uralte und vollkommen gesunde Platanen weggeholzt haben. Unser OB hat nicht mehr alle Tassen im Schrank! Sorry, aber ich sage es wie es ist. Mit dem Knallkopf bin ich mal bis vors Bundesverwaltungsgericht gezogen!


    Gruß
    Jakob

  • Hallo Jakob,
    jawohl das bin ich im zarten Alter von 41 Jahren. Da war ich noch jung und hübsch - heute bin ich nur noch und.

    Das Getränk ist eine Schorle - Silvaner mit gelber Limonade - Mischung 1/2 - 1/2. Für Federweißer wars im Juli noch etwas zu früh.


    Gruß Otti

    Wissen ist Macht - Nichtswissen ist Ohnmacht - Nichtstun macht träge und krank <3