Reliefschnitzerei

  • Hallo Rainer,

    hast du dir die Motive selbst erdacht? Ziemliche primmlige Arbeit, die du dir gemacht hast. Verwendest du die Reliefs selbst oder ist es Auftragsarbeit?

    Grüße

    Berkow

  • Hallo Berkow !

    Meist ist es selbst erdacht, doch manchmal sehe ich irgendwelche Motive, die mir gefallen und bringe diese dann mit meinen eigenen Gedanken zusammen. Was dabei rauskommt siehst Du. Unser Dorf hat dieses Jahr 950 Jahrfeier. Ich wurde gefragt und habe mich bereit erklärt, einen Verkaufsstand zu machen. Mal sehen, ob jemand noch Interesse an solchen sachen hat. Ansonsten-- Holz brennt doch auch und macht im Winter warm.

    Es grüßt Dich Rainer

  • Hallo Rainer,

    da hast Du 3 tolle Reliefs gestaltet. Sie gefallen alle und Du wirst bei Eurer 950-Jahrfeier nicht nur Kunden sondern viele Bewunderer haben.

    Nun einmal eine Frage zum ersten Relief, falls es keine Betriebsgeheimnisse sind. Die Vertiefungen sind sicherlich gebeizt. Wie waren dabei die Arbeitsabläufe?

    Selbst plane ich ein Porträt meines Enkels und schwanke dabei, wie ich es ausführen möchte.


    Weiterhin tolle Ideen und eine glückliche Hand.


    Lukas

  • Hallo Lukas !

    Geheimnisse gibt es bei mir nicht. Das ganze ist nur eine ganz einfache Kerbschnitzerei. Zwei Bretter mit mit wellenförmigen Strichen, die sich immer wieder kreuzen und zwei Bretter mit geradlienigen Strichen, die sich kreuzen und immer wieder ein Dreieck ergeben (oder manchmal auch nicht ). Dann die Zwischen Räume mit einem Rosenmesser in einem Winkel von ca.35-40° rausschneiden. Fertig. Macht viel Arbeit, ist aber ganz einfach. Einen Rand von ca. 1cm stehen lassen und diagonal die andere Hälfte mit einem breiten Eisen ca. 5-7mm flächig abarbeiten. Ist die Fläche etwa eben, dann 4 gewellte Striche ziehen und auf den anderen 2 Brettern 4 gerade Striche ziehen, die sich kreuzen, dann mit dem Rosenmesser wie zuvor die kleinen Dreiecke oder Wellen, an den langgezogen Strichen entlangschneiden. Von beiden Seiten, so, daß ein keilförmiger Schnitt entsteht. Fertig. Dann beizen, mit einer Farbe Deiner Wahl. Anschließend, nach dem trocknen, fein schleifen. Dadurch heben sich die Spitzen heller ab. Schleifstaub mit Staubsauger entfernen und 2 mal mit farbloser Möbelmatine streichen. Fertig.

    Es ist eine Menge Arbeit aber das Ergebnis entschädigt dann.

    Hau rein und viel Spaß bei der Arbeit.

    LG Rainer

  • Hallo Rainer,

    vielen Dank für Deine Antwort.

    Jetzt, wo Du es gesagt hast, sehe ich es auch. Es waren die hellen Spitzen bei den dunkel gebeizten Kerben und die scharf abgesetzten Kanten bei den Kerben. Mit einem Feinschliff bekommt man es so hin.

    Habe ich noch nicht ausprobiert, da ich alles bisher einfarbig (Natur oder Nussbaum) gestaltet habe. Jetzt werde ich es auch probieren. Interessant finde ich auf einer ebenen Fläche einen sanften Übergang von dunkel zu hell. Mit ganz feinem Schleifpapier sollte es sich machen lassen.


    Grüße von Lukas

  • Viele Wege führen nach Rom. Du kannst auch verschiedene Beizfarben nehmen (von dem selben Hersteller) und die untereinander mischen. Dazu ist aber ervorderlich, daß man sich Probestücke macht ( vom gleichen Holz, was man schnitzt ). Hell und dunkel bekommt man auch hin, wenn man die Beitze mit einem Schwämmchen dünn aufträgt oder satt mit einem Pinsel arbeitet. Was sehr dunkel werden soll, mehrere Male mit dem Pinsel bearbeiten. Einfach mal rumspielen und probieren. Dabei habe auch ich immer wieder dazugelernt.

    LG Rainer

  • Hi,


    ich kenne das noch von den Holzschuhmachern. Die wurden auf dem Markt vor Ort geschnitzt, es war immer eine große Menge an Menschen dabei. Viele tolle Gespräche, und für uns Kinder gab es Holzschuhe.

    Wenn ich so drüber nachdenke war das vielleicht auch mein Einstieg in das Thema.