Gesicht in Holzscheid aus Kirschbaum

  • Hallo Leute,

    ich bin wieder im Land. Ich habe über dem Sommer halb Frankreich bereist.

    Es gab viel zu sehen.

    Rainer du machst riesige Fortschritte. Sag mal, kann man an den Augen noch etwas tun. Ich denke an die Pupillen. Schau doch mal bei anderen nach.

    Bierdi, deine Grippe wird ein Schmuckstück werden. Auch dir kann ich Fortschritte bescheinigen. Noch hast du bis Weihnachten Zeit. Außerdem gibt es bald ein neues Jahr, da geht bestimmt auch was.

    Ich selbst arbeite an meinem Schwibbogen immer ab und zu an Donnerstagen. Hier in Berlin hat sich eine kleine Schnitzergruppe unter Anleitung von Mr. Schnitz etabliert. Nur wird bei mir mehr gefachsimpelt als geschnitzt.

    Grüße

    Berkow

  • Da das ganze nur geölt war, hahe ich nur die geölte Schicht bei den Augen entfernt.

    Ich denke, so kommt es besser rüber. Das ganze ist für mich pers. nur eine Übung.

  • Hallo Rainer,

    mit den Pupillen sieht das ganze schon lebendiger aus. Ich habe das Gefühl, du könntest die Dame noch etwas leicht lächeln lassen. Mit Grübchen an den Richtigen Stellen müsste das machbar sein. Vielleicht auch die Mundwinkel gering höher ziehen. Das wäre eine Herausforderung. Da es nur eine Übung ist, sollte man es probieren. Du sagtest doch, der Ofen braucht auch manchmal Brennstoff, wenn es daneben geht.

    Gruß

    Berkow

  • Ja, Berkow. Für den Ofen ist es immer gut. Man kann es auch als schlechtes Beispiel stehen lassen, wie man es nicht machen soll. Ich werde mich mal noch an einer anderen versuchen. Wenn die mich dann zu sehr angrinst bekommt sie die Axt.

    LG. Rainer

  • Hallo Wofgang !

    Ich schnitze öfter mal Kirsche. Wie Du erkennen kannst ist das Gesicht kurz unter der Rinde geschnitzt. In diesem Bereich schnitzt es sich noch wie Linde. Kommt man aber dem Kern näher, so wird es wesentlich härter. Es läßt sich dennoch gut schnitzten, denn es bricht nicht so schnell aus und ja, man muß die Eisen schneller mal abziehen. Ich arbeite aber sehr gern damit, schon alleine wegen der schönen Maserung und Farbe. Wenn Du damit Holzschalen machst und da sind noch Verwachsungen mit drin, ein Fest für`s Auge.

  • Zitat

    Man kann es auch als schlechtes Beispiel stehen lassen, wie man es nicht machen soll.


    Hallo Rainer

    Dein Übungsobjekt zeigt sehr anschaulich, wie schwierig es ist, ein Gesicht authentisch und realistisch zu schnitzen. Zudem ist ein Relief schwieriger als ein voller Kopf, da auf weniger Tiefe im Holz der volle räumliche Eindruck vorgetäuscht werden muss. Ich glaube, dass die eigenartige Wirkung durch die unterschiedliche Perspektive der oberen und unteren Gesichtshälfte zustande kommt. Während Augen, Stirn und Haare in der Frontalansicht dargestellt werden, erscheint die untere Gesichtshälfte wie leicht von der Seite betrachtet. Sonst dürfte die linke eingefallene Wange (aus Sicht des Betrachters rechts) nicht hinter einer Kante verschwinden, sondern wäre genauso sichtbar wie die rechte Wange. Zu den Augen folgende Hinweise:

    Die Augenwinkel beider Augen müssen auf einer Linie liegen. Hier zeigt sich, dass das linke Auge (rechts im Bild) nach oben verschoben ist; dies wird besonders im Bild deines früheren Beitrags "Gesicht" deutlich.

    Die weit geöffneten Augen mit der voll sichtbaren Iris sind unnatürlich. Im Regelfall sind oberer und unterer Rand der Iris verdeckt. Je älter der Mensch, desto schmaler die Augen. Auch beim Lachen gehen die Lider näher zusammen.

    Stellt man sich den Augapfel als Erdkugel vor, so liegt die Pupille nicht auf dem Äquator, sondern in der unteren Kugelhälfte. D.h. die Kante über dem Unterlid ist gegenüber dem Oberlid leicht zurückgesetzt.

    Ober- und Unterlid haben unterschiedliche Krümmungen; die symmetrische Darstellung ist ein häufiger Fehler. Weiter liegt die höchste Öffnung des Oberlides auf der Diagonale des Auges, nur die des Unterlids in der Mitte.


    Ich hoffe, dass diese Punkte bei deinen weiteren Versuchen, Gesichter zu schnitzen, hilfreich sind.


    Viele Grüße von Seehaas