Aus einem Stück Eibe geschnitzt

  • Hallo zusammen,

    dieses Werk ist aus einem kleinen Stück Eibe entstanden.

    Als Werkzeuge habe ich ein Opinel No.12 fürs Grobe und zwei Schnitzmesser fürs Feinere verwendet.

    Ich habe einfach das weg geschnitzt, was meiner Meinung nach nicht dran gehörte.

    Einige Detas sind doch sehr stilisiert, was aber auch der Größe des Werkstücks geschuldet ist. Ca. 7,5 in der Höhe, 3 in der Breite und 2 in der Tiefe. Bei meinen Händen noch recht klein.

  • Aus meiner Sicht ist es nur halb fertig. Da geht noch mehr. Mach die Messer richtig scharf und weiter geht`s.

  • Okey. Wie ich rangehen würde: Von oben angefangen, Das Kopftuch- klare Kanten, links geht das Kopftuch in`s Gesicht über. Trau Dich ruhig tiefer zu schneiden, damit das Tuch klar vom Gesicht abgegrenzt ist. Ich weiß, daß das Gesicht in dieser Größe ein Problem ist. Deshalb würde ich die Augen nur als schmale Schlitze darstellen. Mir hat da geholfen, wenn ich ein beliebiges Bild von einem Frauengesicht nehme, welches von der Sonne geblendet wird, oder mach ein Bild von Deiner Frau, wenn ihr die Sonne in´s Gesicht scheint. Das Gewand hat einen Faltenwurf, den man auch in dieser Größe gut darstellen kann. Den linken Arm, der um den Körper geht, noch abtragen, damit er nicht so wuchtig erscheint. Auch mit Faltenwurf arbeiten. Dafür den rechten Arm mehr raus arbeiten, also tiefer schneiden, damit er sich mehr raushebt. Genau das war früher auch mein Problem. Ich hatte Angst, tiefer zu schneiden. Aber nur so kommen die Konturen richtig raus. Versuch es einfach und sieh es nicht zu verbissen, wenn mal was schief geht. Auch ich habe schon viele Sachen für den Ofen geschnitzt. Dann einfach wieder neu anfangen. Die Übung bringt es dann.

    Es grüßt Dich Rainer

  • Viele Anregungen kannst Du Dir auch aus " Pinterst " holen. Wie Gesichter und Tiere gezeichnet und geschnitz werden. Gib einfach Holzschnitzerei ein und stöbere mal rum. Ein guter Weg ist auch Spangler Thomas sein Shop. Dort kannst Du den Katalog mal durchstöbern. Für Anfänger hat er da einiges zu bieten. Auch eine tel. Beratung oder über dieses Forum kannst Du mit Ihm Kontakt aufnehmen. Kann ich nur empfehlen.

    Gruß Rainer

  • Vielen Dank für deinen Mut, hier etwas zu zeigen, was durchaus noch entwicklungsfähig ist. In mehrfacher Hinsicht ist dein Beitrag ein anschauliches Lehrbeispiel:

    Werkzeug: Offenbar hast du ausschliesslich Kerbschnitzmesser verwendet und bist damit recht weit gekommen. Damit lassen scharfe Kanten schneiden, nicht aber konkave (nach innen gewölbte) Flächen, Vertiefungen oder Rillen; hierfür braucht es Hohlbeitel.

    Holzwahl: Eibe ist ein Hartholz mit ausgeprägter schöner Maserung, oft auch geflammt. Die Schönheit eines solchen Holzes kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Oberfläche glatt ist und die Formen der Skulptur weich sind, also fließende Übergänge und keine scharfen Kanten. Ansonsten konkurrieren Schönheit des Holzes an sich und Ausdruck der Skulptur.

    Form der Figur: Aus meiner Sicht sollte erkennbar sein, welchen Stil du anstrebst: naturalistisch mit Wiedergabe von Details des Körpers (Gesicht, Hände, Haltung) oder soweit abstrahiert, dass markante Formen des Körpers ( Kopf, Arme) auf die Figur eines Menschen schliessen lassen. Natürlich sind Zwischenstufen denkbar, doch sollte aus der fertigen Figur stets erkennbar sein, was du daran als wesentlich erachtest. Die getroffene Holzwahl würde eher eine abstrahierte Darstellung mit nur angedeuteten Details (Gesicht) unterstützen, doch letztlich entscheidet der persönliche Geschmack.


    Ich hoffe, dass die Gedanken für die Weiterbearbeitung hilfreich sind

    Viele Grüße von Seehaas