Relief Wintersport: Vier Skifahrer

  • Hallo liebe Hobbyschnitzer,


    da ich in den nächsten Tagen mit einer Gruppe zum Skifahren in die Berge reise, habe ich für die beiden Ehepaare der Reiseleitung eine Überraschung vorbereitet (siehe Foto). Mit den Gesichtern bin ich noch nicht zufrieden. Ich habe lange daran herumgeschnitzt, da sie mir doch erheblich mehr Schwierigkeiten gemacht haben, als erwartet, bin aber zuversichtlich, dass es beim Überreichen wenigstens einen hinreichenden Wiedererkennungseffekt geben wird. Vorlage war ein Foto der vier Skifahrer.


    Zur Oberflächenbehandlung habe ich Leinöl genommen. Das war ein Fehler, denn dadurch ist die Holzmaserung meiner Meinung nach ein wenig zu kräftig hervorgetreten. Meinem Sohn gefällt aber gerade die kräftigere Maserung. Er meint, dadurch käme Schwung ins Bild. Nun ja, das ist wohl wieder mal Ansichtssache.


    Ein Foto von der Rückseite liegt bei, damit man sieht, wie das Relief aufgestellt ist.


    Gruß

    Bernd



  • Hallo Bernd, mir gefällt das Relief sehr gut. Die Gesichter sind doch toll geworden. Dein gezeigten Objekt kommt bestimmt gut an bei den Beschenkten.

    Auch die gewählte Möglichkeit es hinzustellen ist mal was Neues für mich. Habe ich so noch nicht gesehen. Daumen hoch.

    Ob das mit dem Leinöl richtig war? Mann weiß es nicht. Geschadet hat es nicht, finde ich.

    Gruß vom Freizeitschnitzer

  • Hallo Bernd,


    Holla die Waldfee!!!

    Super, eine echt klasse Arbeit von dir!

    Super sauber geschnitzt, insbesondere die vielen kleinen Flächen sind super herausgearbeitet worden. Die plastische Wirkung bzw. die räumliche Tiefe ist dir sehr gut gelungen. Mit diesem Relief wirst du deinen Frenden eine große Freude bereiten. Du hast ein Händchen dafür, ein echter Hingucker.

    Gerne mehr davon und weiterhin viel Spaß!


    Viele Grüße

    Dieter

  • Vielen Dank für alle Reaktionen, die ich zu diesem ca. 20 cm hohen und ca. 27 cm breiten Wintersportrelief erhalten habe!


    Die gezeigte Möglichkeit, es hinzustellen, habe ich selber auch so noch nicht gesehen. Ich wollte mit möglichst wenig Aufwand einen einfachen und flexiblen Aufsteller realisieren, der abnehmbar (d.h. nicht fest mit dem Bild verbunden) ist. Das Resultat meiner Überlegungen war dann eine gefräste Nut auf der Rückseite, die im Möbelbau normalerweise für Lamello-Flachdübel-Verbindungen benötigt wird. Die Länge des kleinen Brettchens, das in der Nut steckt, bestimmt den Aufstellwinkel. Wenn man das Relief nicht aufstellen, sondern an die Wand hängen will, kann das Brettchen einfach aus der Nut herausgezogen werden.


    Der Urlaubsort ist Gargellen. Der Schriftzug "Gargellen" stammt aus dem Logo der Gargellener Bergbahnen. Er hat viele enge Kurven und ist daher nicht besonders gut zum Schnitzen geeignet. Der Wiedererkennungswert des Schriftzuges war mir hier aber wichtiger. Deshalb habe ich ihn ins Relief integriert. Das gilt auch für das Motto der Ski-Woche "Snow & More", das in dieser Schriftart genau so im Originaldesign im Werbeprospekt des Veranstalters als Überschrift über dem Foto der vier Personen steht.


    Nun bin ich auf die Übergabe gespannt.


    Gruß

    Bernd

  • Bernd, da bist du den höchsten Schwierigkeitsgrad angegangen. Ein Gesicht nach einem Foto stelle ich mir ungeheuer schwer vor. Die Skibrillen nahmen dir wenigstens die Augenpartie weg. Ansonsten, eine gelungene Sache.

    Grüße

    Berkow

  • Hallo Berkow,


    Es waren die Sonnenbrillen, nicht die Skibrillen, die mich auf die Idee brachten, dieses Foto in ein Relief umzusetzen. Sie haben mir das Schnitzen der Gesichter in der Tat leichter gemacht. Die Gesichter waren für mich aber trotzdem die eigentliche Herausforderung dieser Arbeit. Die Vier sollen sich beim Betrachten des Reliefs ja schließlich selbst auch wieder erkennen. Das ging z.B. bei den Skianzügen und bei den Helmen (zwei Helme mit Visier, zwei Helme ohne) relativ einfach, bei den Gesichtern war das Herausarbeiten der typischen Gesichtszüge allerdings ziemlich schwer. Ein zu tief geschnittener oder ein zu weit geöffneter Mund kann einem da schnell das ganze Gesicht verhunzen ...


    Das ist mir bei einem Gesicht auch tatsächlich passiert. Mit den anderen drei Gesichtern bin ich aber einigermaßen zufrieden. Deutlich schwerer wird es, wenn Augen dazukommen. Das Schnitzen der Sonnenbrillen war aber auch eine Herausforderung, denn die Gläser mussten ja gegenüber dem Brillenrahmen geringfügig tiefer angelegt werden. Dabei kann es passieren, das etwas von dem schmalen Rahmen weg bricht. Das ist aber in allen Fällen gut gegangen.


    Am Schwierigsten stelle ich mir das Schnitzen eines Gesichtes vor, das eine Sehbrille trägt. Wie soll man da denn noch die dahinter liegenden Augen schnitzen? Geht das überhaupt?


    Gruß

    Bernd

  • Hallo TreibHolz,

    Dein Relief gefällt mir gut. Speziell die Umrahmung passt meiner Meinung nach zum Thema und rahmt es gut ein. Ich sehe darin eine angedeutete Skihütte.

    Dein Problem mit dem Schnitzen von Gesichtern mit Brillen kann ich gut verstehen. Davor stand ich auch einmal und habe mich lange damit herumgequält. Die Personen in meinem Umfeld, die ich gerne porträtieren wollte, sind überwiegend Brillenträger. Was tun?

    Dann hatte ich bei einem professionellen Holzbildhauer eine Lösung gesehen, mit der ich das Problem lösen konnte. Erst einmal das Bild nicht zu klein, damit die Details auch schnitzbar sind. Dann das Gesicht ohne Brille geschnitzt. Die Brille dann aus Peddigrohr nachgeformt und aufgesetzt. Mit dem Ergebnis war ich zufrieden.

    Habe ein Bild meines Objektes hier eingefügt. Mit Absicht mit Seitenlicht fotografiert, damit die Machart der Brille zu erkennen ist.


    Grüße

    Lukas

  • Hallo Lukas,


    schön, dass dir mein Relief gefällt. Ja, wenn man will, kann man in dem Rahmen so etwas wie eine Skihütte erkennen. Der Rahmen ist allerdings nicht in dieser Absicht angelegt worden. Es waren drei andere Gründe, die mich in die dargestellte Ausführung geleitet haben:


    1. Es war mein letztes Stück Lindenholz, und das hat eine Baumkante, die ich nicht wegschneiden wollte, denn dann wäre das Relief noch kleiner geworden. Die Baumkante war somit formgebend für den Rahmen.


    2. Der umlaufende Rahmen soll das Relief gegen mechanische Abnutzung oder Abbruch der hervorstehenden Bereiche schützen.


    3. Ich habe auf Symmetrie in der Form bewusst verzichtet, weil ich den Schriftzug "Gargellen" unbedingt auch noch unterbringen wollte. Diesen Beitrag schreibe ich gerade aus Gargellen, wo man diesen Namen in genau dieser Schrift an jeder Gondel der Bergbahn, aber auch sonst an jeder Ecke lesen kann.


    Nun zur Problematik der "geschnitzten Brillenträger". Ja, die Lösung, dem Porträt eine aus anderem Material gefertigte Brille aufzusetzen, ist eine gute Idee, die dir in deinem Relief auch wirklich gut und ansprechend gelungen ist. Gefällt mit gut. Hast du das Relief aus zwei Brettern zusammengeleimt?


    Gruß

    Bernd

  • Hallo,

    ganz recht. Ich habe einen Block Lindenholz längs aufgetrennt und zu einer Platte verleimt. So hatte ich einen Rohling für das Relief von 29 x 40 cm. Damit war auch die Holzstruktur halbwegs durchgehend gleich.


    Schönen Urlaub.

    Lukas

  • Hallo Lukas,


    man sieht auf dem Foto, dass die Platte eine Leimfuge hat, die nicht überall zu 100 % verleimt ist. Das ist dir sicher auch schon aufgefallen.


    Die beiden häufigsten Ursachen für derartige Leimfehler sind:


    1. Die Leimflächen waren vor der Verleimung nicht hinreichend eben.

    2. Der Pressdruck war zu niedrig, d.h. es wurden zu wenig Schraubzwingen gesetzt.


    In deinem Fall tippe ich auf Ursache Nr. 2, evtl. auch auf eine Kombination von Ursachen 1 und 2.


    Wenn du für weitere Rohlinge glatt verleimte Fugen haben willst, solltest du so viele Zwingen wie möglich ansetzen. Nur so kannst du spätere Lücken in der Leimfuge, die dem Betrachter leider immer gerne ins Auge springen wollen, weitgehend ausschließen.


    Das soll aber keine Kritik an deiner Arbeit sein - nur ein Tip - den du bei der nächsten Verleimung vielleicht ganz gut gebrauchen kannst.


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Lukas, das Relief mit dem Brille tragenden Mann finde ich sehr gut. Es gefällt mir hervorragend. Tolle Arbeit.

    Ich musste erst mal suchen was Peddigrohr ist.

    Gruß vom Freizeitschnitzer

  • Hallo Lukas und Bernd,

    wie man Kopf mit Brille schnitzt, zeigt Mr. Schnitz in seiner Bildergalerie. Er hat den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit Brille als Flachrelief gefertigt. Ungefähr auf der Seitenmitte zu sehen.


    www.mrschnitzberlin/bildergalerie/


    Grüße

    Berkow

  • Hallo Berkow,


    dazu gibt es auch ein Video von Mr. Schnitz auf YouTube.


    Wenn der Kopf groß genug ist, kann man die Augen hinter dem Brillenrahmen noch relativ gut erreichen und auch schnitzen (Beispiel siehe Mr. Schnitz: Bundespräsident). Die Gestaltung als Flachrelief begünstigt die Zugänglichkeit: je flacher das Relief, desto besser sind die Augen durch die Brille zugänglich.


    Sobald aber - wie in meinem Fall - auf einer ähnlich großen Grundfläche (20 x 27 cm bei den Skifahrern, bzw. 13 x 20 cm beim Bundespräsident) gleich vier Köpfe mit Sehbrillen zu schnitzen wären, dürfte die Technik von Mr. Schnitz meiner Meinung nach nicht mehr anwendbar sein. Die Brillen und die Augen sind dann einfach zu klein ...


    Mit undurchsichtigen Sonnenbrillen geht's aber (siehe die vier Skifahrer).


    Gruß

    Bernd