Starterset als Weihnachtsgeschenk

  • Liebes Forum,

    Ich würde gerne meiner Freundin zu Weihnachten Schnitzerkzeug schenken. Die Startersets, die ich bisher gesehen hatte, waren mir leider zu sehr in eine Richtung (z.b. Bidhauen) oder zu teuer oder zu billig ;) . Meine Freundin malt eigentlich eher, macht aber auch öfters Linolschnitt. Da ich nicht weiß, in welche Richtung sie beim Schnitzen gehen will, dachte ich an folgendes:

    - Pfeil Bildhauereisen Compact, Hohleisen, gerade, Stich 9 / 5 mm


    - Morakniv Schnitzmesser Nr. 120 (C)


    -Pfeil Rosenmesser, Form 1, Blattbreite 9 mm


    -Pfeil Löffelmesser, Radius 15 mm, für Rechtshänder


    Jetzt Frage ich mich, ob die Auswahl für den Einstieg und das Kennenlernen unterschiedlicher Werkzeuge das richtige ist, oder ob es totaler Quatsch ist und man besser zb mit 5 unterschiedlichen Stecheisen anfängt. Anschließend würde mich noch interessieren, welchen Schleifstein (ich denke alles andere wäre leider zu teuer) zum Schärfen in Frage kommt und ob man für jedes Werkzeug einen anderen benötigt. Ich denke es macht schon Sinn beim Schnitzen starten auch an das schleifen zu denken oder?


    Ich hoffe ich bin hier richtig und freue mich über eure Expertise!

    Liebe Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,


    ja, hier bist du richtig mit deinen Fragen zum Thema Schnitzen.


    Du hast dir ja schon Gedanken dazu gemacht und eine Auswahl an Werkzeugen vorgeschlagen. Ich würde dazu sagen, dass du eine gute Auswahl getroffen hast. Wenn du diese 4 Werkzeuge kaufst, machst du keinen Fehler. Alternativ zu den Eisen von Pfeil kämen auch Eisen von Stubai in Frage. Beide sind namhafte Hersteller mit qualitativ hochwertigen Produkten. Bitte keine "No-Name-Eisen" kaufen. Die taugen in der Regel nichts.


    Du hast ein Hohleisen ausgewählt. Zum Ausprobieren, ob man damit in Richtung Bildhauerwerkzeuge weitergehen will oder nicht, ist das sicher okay. Viel mehr wird man mit einem einzelnen Eisen dieser Art allerdings nicht machen können. Zum Schnitzen von Reliefs oder Figuren usw. braucht man mindestens einen Anfängersatz. Das wäre dann aber schon eine etwas größere Investition. In deinem Fall würde ich deshalb auf das Hohleisen verzichten und erst mal nur mit Messern anfangen.


    Messer sind unglaublich vielseitig in der Anwendung, gerade auch beim Schnitzen. Du hast deshalb eine sehr gute Wahl getroffen, wenn du mit einem Morakniv und einem Rosenmesser anfängst. Mit diesen beiden Messern (ein Großes und ein Kleines) lassen sich sehr viele Schnitte (z.B. auch komplette Kerbschnitzereien) ausführen. Es gibt Schnitzer, die arbeiten ausschließlich mit Messern.


    Das Löffelmesser ist dagegen kein Allrounder, sondern ein spezielles Werkzeug zum Löffelschnitzen. Wenn allerdings Löffel geschnitzt werden sollen (was ich übrigens auch sehr gerne mache - es gibt in diesem Forum auch einige davon zu sehen), ist es eigentlich unverzichtbar. Man kann die Hohlform aber auch mit einem Hohleisen schnitzen.


    Fazit: Ich würde dir raten, auf jeden Fall die beiden Messer zu kaufen. Hohleisen und/oder Löffelmesser würde ich nicht als "must have", sondern als eine mögliche, zusätzliche Option betrachten.


    Nun noch einige Gedanken zum Thema "Schärfen". Gebogene Schneiden (Hohleisen, Löffelmesser) sind ungleich schwieriger zu schärfen als gerade Schneiden (z.B. Schnitzmesser). Aus diesem Grund (aber auch weil es schneller geht) werden gebogene Schneiden gerne auf rotierenden Scheiben geschärft, obwohl es auch mit einem klassischen Schärfstein geht.


    Für den Anfang würde ich daher ein einfaches Schärfset mit einem groben und einem feinen Schärfstein empfehlen. Es gibt Öl- und Wassersteine. Sie funktionieren beide. Ich habe mit zwei Ölsteinen angefangen, die ich heute aber kaum noch benutze, weil das maschinelle Schärfen wesentlich schneller geht. Ab und an (z.B. im Urlaub) benutze ich aber immer noch Schärfsteine. Wassersteine sind mir allerdings lieber, weil man dabei nicht mit dem schmierigen Öl umgehen muss. Um Schnitzmesser rasiermesserscharf zu machen, nehme ich für den letzten Schliff immer wieder gerne den Belgischen Brocken. Das ist ein Naturstein, von dem man zwei kleine Stücke braucht, damit man sie nass machen und gegeneinander anreiben kann. Wenn dann eine milchige Schicht auf dem Stein entsteht, wird das Messer aufgelegt und die Schneide geschärft.


    Hier noch eine Bezugsquelle für Stubai-Eisen: https://www.schnitzerbedarf.de


    ich hoffe, dass ich deine Fragen einigermaßen zufriedenstellend beantworten konnte und wünsche dir viel Erfolg mit deinem Weihnachtsgeschenk.


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Martin


    Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen.

    Mit deiner Auswahl bist du definitiv auf einem sehr guten Weg, sie unterscheidet sich fast nicht zu dem, was ich mir zu Beginn zulegte um das Schnitzen kennenzulernen.

    Zum Thema schärfen mag ich ergänzen, dass man sehr gute Ergebnisse auch mit Nassschleifpapier, das man auf einer planen Oberfläche befestigt, erreichen kann.

    Oder aber man schaut sich nach einem Set Diamantschleifplatten um. Das von mir genutzte hat Körnungen von 200-1600 und reicht von reparieren der Schneide bis hin zu schärfen.

    Danach geht das ganze auf einen Lederriemen.


    Pfeil Rosenmesser hatte ich noch nicht in der Hand, und kann dir leider nicht sagen, ob die gebrauchsfähig geschärft sind.


    Bei Mora kannst du dir sicher sein, dass du die Klinge sofort verwenden kannst.


    Unter Umständen wäre ein kleiner Gaißfuß eine nette Ergänzung, um Details zu erarbeiten wie Haarlinien?


    Gruß

    Gerrit

  • Hallo!

    Vielen lieben Dank für die tollen Antworten!! Dann werde ich schonmal die beiden Messer wählen. Ich hatte die Messer bei dictum gesehen und jetzt gelesen, dass diese mit Schleifpass verkauft werden und sie zweimal gratis geschärft werden. Da am Ende nicht ich, sondern meine Freundin die Messer schleifen wird, macht es vielleicht Sinn, wenn sie diese erstmal einschicken kann und sich dann selbständig mit dem schleifen beschäftigt (z.b. ob sie mit Stein oder Maschine schleifen möchte).

    Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Buch "Schnitzen, das Grundlagenbuch" von Reinhold Büdeker? Vielleicht wäre das ja für den Einstieg noch gut.

    Wäre ein Geißfuß ggf. sinnvoller als ein Hohleisen?

    Da ein Monat nach Weihnachten auch ihr Geburtstag ansteht könnte ich sonst , falls ihr das schnitzen gefällt, auch später noch ein Einsteigerset für die Bildhauerei schenken.


    Ich habe schon gelesen, dass sich Linde sehr gut eignet zum schnitzen. Habt ihr noch elandere bevorzugte Hölzer? Und ist grundsätzlich jedes Holz mit diesen Werkzeugen zu bearbeiten?


    Vielen vielen Dank und liebe Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,


    gratis schärfen machen die schon, aber die Versandkosten muss man bezahlen. Für den Anfang macht es Sinn, seine Eisen von einem Profi schärfen zu lassen - auf Dauer kommt man um das Erlernen dieser Tätigkeit nicht herum.


    Literatur für Schnitzanfänger ist immer gut, vor allem dann, wenn man noch nie irgendwas geschnitzt hat. Das Buch von Büdeker kenne ich zwar nicht, aber wenn es die Schnitztechnik wie Messerhaltungen usw. erklärt, wird es auf jeden Fall hilfreich sein.


    Ob ein Geißfuß sinnvoller ist als ein Hohleisen, kann man so nicht sagen. Grundsätzlich ist jedes Schnitzeisen sinnvoll. Jedes Eisen ist für seinen Zweck geschaffen. Es kommt halt drauf an, wofür man es benutzt.


    Für den Anfang würde ich auf jeden Fall Lindenholz empfehlen. Was auch gut geht, ist Zirbe. Grundsätzlich ist aber jedes Holz mit diesen Werkzeugen bearbeitbar. Die harten Hölzer sind natürlich schwerer zu schnitzen als die Weicheren, wobei ich vom Schnitzen in Weichholz (= Nadelholz, insbesondere Fichtenholz) unbedingt abrate. Letzteres führt sehr schnell zu Frust.


    Gruß

    Bernd

  • Im deutschen heißt alles Schnitzen, das macht es manchmal etwas schwer.


    Was häufig als Schnitzen verstanden wird, geht häufig vom klassischen Holzbildhauen über die Kerbschnitztechnik bis hin zum, hier entnehme ich einen Begriff von unseren englischsprachigen Freunden, Whittling.


    Beim ersteren spannt man meist das Werkstück fest und bearbeitet es mit den verschiedenen Eisen entweder per Hand oder mit sanften Klüpfelschlägen, beim Kerbschnitzen formt man eine Art Relief durch sauber geführte Schnitte, hier achten die meisten auf Symmetrie.


    Das letzte ist das Formen von Holz, welches meist in der Hand gehalten wird, mit einem Messer.



    Was möchte deine Freundin machen?

  • Hallo Martin,

    wenn deine Freundin Linolschnitt macht, könnte es sein, dass sie schon ein paar Messer/Eisen hat, die sie je nach Qualität und Schärfe erstmal verwenden kann. Da kann vergleichbares zum Stich 9/5mm dabei sein.


    Löffelmesser würde ich erstmal weglassen.


    Mora ist super,

    ich bin mit meinem mit 60mm Klingenlänge happy und wollte auch kein längeres. Hat im Baumarkt keine 20 Euro mit Scheide gekostet. Es ist stabil, vorgeschärft und vielseitig.

    Wenn Sie dir einen Streich gespielt hat, dann sperr sie damit in einen Schuppen und sie kann dir Figuren wie der „Michel aus Löneberga“ schnitzen. 😉


    Rosenmesser ist eine sinnvolle Ergänzung für Details.


    Dann würde ich den Schwerpunkt auf Schärfen und Holz legen.

    Lindenholz ist ideal. Da kommt sie auch mit gutem scharfen Linolwerkzeug noch klar. Schau, dass sie reichlich Holz bekommt.

    Eher Holz, YouTube und üben als ein Buch.


    Die Schärfe der Eisen ist entscheidend für den Spaß, nicht die Anzahl an Eisen.

    Zumindest abziehen muss sie lernen. Das muss man ständig.

    Ich benutze am liebsten Blankleder mit weißer Juwelierkreide.

    Von Beavercraft habe ich auch ein Leder mit grüner Paste. Da ist die Paste nicht so gut wie z. B. die von Veritas.


    Wenn sie Spaß dran hat, dann kann man jederzeit aufrüsten. Je nachdem was sie macht.

    Süß, aber vollkommen brauchbar sind die Microeisen von Kirschen. Die gibt es bei Dieter Schmid/Feine Werkzeuge. Kommen gut vorgeschärft, abziehen auf dem Leder ist aber trotzdem sinnvoll.

    Für anderes Holz als Linde sollte man aber das Eisen besser anpassen, darum besorg Lindenholz.


    Du kannst sicher auch den Thomas Spangler hier fragen, was für den Start sinnvoll ist.


    Weitere Ideen:

    Von Linden brechen beim Sturm auch mal Äste ab. Geht spazieren und haltet Ausschau, merkt euch die Bäume.

    Ermittle einen Schärfdienst in der Nähe. Die sind oft unscheinbar, richten z.B. Kettensägen, Kreissägeblätter oder auch Scheren usw., kommen aber sicher auch mit Schnitzmessern klar. Falls du im Telefonbuch keinen findest, weiß im Baumrkt evtl. jemand einen.


    Viel Text, mein Fazit: erstmal Mora, Rosenmesser, Lindenholz, Schnittschutzhandschuh und Pflaster ( mit Kindermotiven) .

    Abziehleder und gute Paste, Schärfdienst ermitteln und gemeinsam da hinfahren.


    Viel Text, hoffe es hilft dir/euch trotzdem weiter.

  • Guten Morgen!

    Nochmals vielen Dank! Ich sammel grade einfach die Infos und lege mich dann fest. :) Lindenholz werde ich auf jeden Fall besorgen. Mein Vater hat noch tolle Obsthölzer, aber für den Anfang ist es bestimmt besser einfacher anzufangen. Ich werde mich gleich auch nochmal mit dem Schleifen auseinandersetzen.

    Als ich gestern nach Hause kam hat meine Freundin sich SWR Handwerkskunst zum Thema "Springerle schnitzen" angesehen. Das fand sie toll und abends hat sie beim Werken erwähnt, dass sie mal besseres Linolschnitzwerkzeug bräuchte ..


    Mein Gedanke war jetzt das Moramesser zum Verschenken an meine Eltern auszulagern und dann doch noch Stecheisen in Betracht zu ziehen. Hier erscheint es mir nur schwer zu einem machbaren Preis genug Eisen zu bekommen.

    Ich dachte bisher an diese:


    Pfeil Compact Bildhauereisen-Satz, 4-teilig | Schnitzeisen / Bildhauereisen | Dictum
    Pfeil Compact Bildhauereisen-Satz, 4-teilig | Schnitzeisen / Bildhauereisen | Dictum
    www.dictum.com


    Oder sind das zu wenige Eisen? Bei denen hätte ich noch ggf. Budget für Holz und Handschuhe..Da wäre zwar kein Rosenmesser aber ein anderes Kerbschnitzmesser bei.


    Oder aber dieses :

    Pfeil Linol- und Holzschnittmesser-Satz C, 6-teilig | Holz- und Linolschnittwerkzeuge | Dictum
    Pfeil Linol- und Holzschnittmesser-Satz C, 6-teilig | Holz- und Linolschnittwerkzeuge | Dictum
    www.dictum.com


    Das Set könnte ich um das Rosenmesser ergänzen. Eignet sich Linolschnittwerkzeug auch für härtere Hölzer? Liege ich richtig wenn ich hier den Vorteil der Handhabung sehe, aber den Nachteil, dass der Einsatz von einem Hammer nicht gut umzusetzen ist?


    Nochmals vielen Dank und es tut mir leid das es hier so hin und her geht. Ich will nur nichts kaufen, was sie dann doch nicht braucht..

    Liebe Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,


    sehe jetzt erst, dass du bei "Bildhauereisen" an die "Compact"-Serie denkst. Dabei handelt es sich um eine Verkleinerung der normalen Bildhauereisen. Die Eisen dieser Serie wären mir zu klein. Aber auch hier gilt: es kommt darauf an, welche Art von Projekt man schnitzen will. Für kleinere Schnitzereien ist das sicher ausreichend, aber wenn's dann mal größer werden soll ...


    Noch etwas: das Kerbschnitzmesser, das dem Pfeil-Satz beiliegt, wird bei mir so gut wie nie benutzt. Ich ziehe meistens das Rosenmesser vor. Das eigentliche "Universalmesser" für's Kerbschnitzen ist nach wie vor das Rosenmesser. Ich weiß auch nicht, warum Pfeil und Stubai in der Grundausstattung als Schnitzmesser für die Anfänger ihre Ladenhüter dazu packen....


    Aber vielleicht lässt sich das ja bei einem Kauf gegen ein Rosenmesser austauschen. Würde zudem mal vermuten, dass diese Werkzeuge - einzeln gekauft - auch nicht teurer sind.


    Hier noch eine Alternative zur Beschaffung der Marke Pfeil: https://www.bildhau.de/de/


    Gruß

    Bernd

  • Und ganz wichtig ist:


    Die meisten suchen ihr Werkzeug am liebsten selbst aus, oder haben zumindest eine sehr genaue Vorstellung von dem was sie haben mögen oder brauchen.


    Für meine Anwendungen wären Compact und normal schon wieder zu groß und ich würde Richtung Microeisen und/oder Linolschnitt gehen. So ist jeder Jeck anders.



    Vielleicht macht ein ordentliches Schnitzmesser zusammen mit einem Gutschein Sinn?

  • Jetzt geb ich auch noch meinen Senf dazu:

    Gute Entscheidung, eine Marke wie Stubai, Pfeil oder Kirschen zu nehmen!

    Mit scharfen Holzeisen geht auch Linolschnitt.

    Bei härterem Holz als Linde (also z.B. Birne, Ahorn) kann es sein, dass man die Schneide leicht anpassen sollte, Stichwort Mikrofase. Dann bleibt es länger scharf.

    Bei den Sets ist für meine Begriffe immer was dabei, was ich garantiert nicht brauche. Hübscher ist es natürlich schon, wenn es einheitlich aussieht.


    Speziell für Springerle würde ich schmale Schneiden wählen, ist auch für Linolschnitt brauchbar:


    6mm Stich 1 für Flächen

    4mm Gaisfuss mit V-Schneide für Kerben

    8mm Stich 8 für runde Vertiefungen

    4mm Sich 11 für schmale runde Vertiefungen

    Liegen jeweils um 20 Euro.


    Ich finde die Kompaktform einen guten Mittelweg, größer geht auch, weil man Springerle besser irgendwie ein-/festspannen wird und das Eisen mit beiden Händen führt.


    Es kommen dann sicher spezielle Wünsche auf. Die nächste Ergänzung für die Feinheiten könnte sein:

    1-2mm Stich 11

    2mm Stich 1


    Stich 1 ist Balleisen/Stemmeisen mit gerader Schneide

    Stich 2-11 hat eine U förmige Schneide (höhere Ziffer = stärker gebogen)

    Gaisfuss hat eine V förmige Schneide


    Anbei ein Foto zum Größenvergleich, hoffe das hilft weiter.


    Edit: Die Idee mit dem Gutschein hat was, da sie vielleicht ja wirklich schon ähnliches Werkzeug hat.

  • Hallo

    Ich finde die Idee, normales Schnitzmesser + Gutschein, am besten. Letztendlich hat, bzw. entwickelt, jeder seine eigenen Vorlieben, mit welchem Werkzeug er arbeiten möchte.


    Von diesen vorgegebenen Sets halte ich persönlich nicht viel, weil man das meiste davon eh nicht benutzt.


    Viele Grüße

    Kritzel

  • Guten Tag!

    Ja ein Gutschein wäre auch eine Option, wobei ich immer lieber direkt was schenke. Ist aber vielleicht nicht das cleverste :D

    Ich finde die Auswahl von Maechler auch interessant. Die Größen scheinen auch teilweise dem Linolset zu entsprechen, welches sie hat, mit deren Qualität sie aber nicht zufrieden ist. Würdet ihr eher die Grade Griffform empfehlen oder die runde "Birnenform", bei der der Griff aus einem Knubbel besteht.

    Vielen Dank auch nochmal für die Hinweise zum schleifen! Der Unterschied Schleifen/ Abziehen war mir vorher gar nicht so klar.

    Einfach wäre ja vielleicht auch so etwas:


    Kunsuto Kombi-Schärfstein, Körnung 1000/6000 + Japanische Antislipmatte | Schärfsets | Dictum
    Kunsuto Kombi-Schärfstein, Körnung 1000/6000 + Japanische Antislipmatte aus der Kategorie Schärfsets mit 30 Tage Rückgaberecht bei Dictum
    www.dictum.com


    Ich finde mit Leder abzuziehen oder auch den Belgischen Brocken eigentlich interessanter, aber hier könnte sie dann parallel sich doch auch mit dem schleifen auseinandersetzen, da es eine Körnung von 1000 und 6000 hat. Es ist ein Wasserschleifstein, von dem schleifen mit Öl hat TreibHolz ja abgeraten.

    Danke auch Maechler für die Hinweise zur Sicherheit! Die Kinderpflaster sind mittlerweile schon gekauft! 😄


    Vielen Dank nochmals an alle!

  • Hallo Martin,


    das Thema Schärfen ist echt entscheidend! Scharfes Werkzeug macht den Unterschied zwischen Frust und Freude.


    Man kann auch mit mittelmäßigem Werkzeug vieles machen, solange es scharf ist. Umgekehrt wird das beste Werkzeug als "schlecht" empfunden, wenn es stumpf ist.

    Es könnte also sein, daß dem vorhandenen Linolschnittwerkzeug erstmal vor allem die Schärfe fehlt und darum als "schlecht" empfunden wird.

    Übrigens schärfen auch hier der Thomas Spangler oder "Mr. Schnitz" Schitzwerkzeug nach. Da könntet ihr mal nachfragen, ob sich das für das vorhandene Werkzeug lohnt. Die Bezeichnung/Hersteller wären sicher wichtig.

    Für härteres Material als Linol, z.B. Obstbaumholz braucht es dann aber schon auch guten Stahl, sonst muss man alle paar Schnitte nachschärfen/abziehen. Drum mit lieber mit Linde anfangen.


    Schärfen ist Wissenschaft und auch reichlich Philosophie.

    Mir reicht eine gute "Gebrauchsschärfe" und ich hab das folgende auch für Hobelmesser, Stemmeise, Küchenmesser, Hobbyskalpel, Taschenmesser usw. im Einsatz. Weil ich kein Öl in der Nähe von Holz will, hab ich beschlossen, komplett auf Wasser zu setzen.


    Zum Schärfen benutze ich:

    Diamantwendeplatte 400/1000 (mit Wasser oder Glasreiniger)


    zum Grat entfernen, Abziehen und Polieren:

    (Natur-)Lederriemen mit Juwelierkreide, gute Polierpaste geht sicher auch


    zum Abziehen von Formeisen:

    Holzstücke mit Polierpaste


    Diamantplatte deshalb, weil man die nicht "abrichten" muss. (Bei Schleifsteinen bildet sich mit der Zeit eine Mulde, die man dann z.B. mit einem Abrichtblock wieder rausarbeiten muss).
    Hochgelobt sind solche von der Firma DMT, leider teuer. Meine Wendeplatte hat mit Halter ca. 30 Euro gekostet. Kann sein, daß ich Glück hatte, aber ich bin voll zufrieden.


    Mit der 400 Körnung bekomme ich leichte Scharten aus der Schneide, dann 1000.

    (bei den Körnungen gibt es übrigens einen Unterschied zwischen Japanisch und sonstige)


    Körnung 1000 nehme ich, wenn Abziehen auf dem Leder nicht mehr reicht.


    Dann geht es darum, den "Grat" abzuziehen und zu polieren.

    Das "Polieren" mache ich eigentlich ständig nebenbei und erhalte damit die Schärfe aufrecht.


    Ich habe seltenst das Gefühl, daß ich Schnitzmesser wirklich schleifen muss.

    Vielleicht mal, wenn ich die draußen im Einsatz hatte, Dreck im Spiel war oder richtig hartes Holz bearbeitet wurde.


    Das Leder passt sich ein wenig der gekrümmten Schneidenform an.

    Für starke Krümmungen oder Innenseiten schneide ich die Profile mit dem Eisen und präpariere es mit der Schleifpaste.

    Gut funktioniert auch eine Lederscheibe mit Polierpaste auf einem Dremel, aber vorsichtig.

    Alles was mit Polieren zu tun hat wird mit zunehmendem Gebrauch besser.


    Ich hänge mal ein Bild von dem an, was ich konkret verwende.


    Voll spannend das Thema, weil ich mir selber nochmal klar mache, was und warum ich die Dinge so mache.


    Schönen Adventssonntag

    Mächler

  • P.S.: Die Knubbeleisen sind gut, wenn man das Werkstück mit der Hand hält oder bei beengten Verhältnissen. Ich find die längeren Griffe und Stähle aber besser zu führen.

    Es gibt noch ein Video bei Youtube "Springerle schnitzen Illerbeuren", da verwendet er nur wenige Eisen. ;)

  • Hallo, ich bins nochmal!

    Da das Thema wesentlich umfangreicher ist, als gedacht, bin ich immer noch nicht zu einem entgültigen Schluss angekommen, habe aber eine Präferenz und wollte noch einmal fragen, ob es hier einen klaren Einwand gibt.

    Ich würde gerne direkt Werkzeug schenken, auch wenn ein Gutschein sicherlich Vorteile hätte.

    Da das Thema Schleifen so Umfangreich ist, habe ich mir überlegt, zuerst gar nichts in die Richtung zu schenken, da ich sonst nur wenig Budget für Werkzeug hätte. Stattdessen würde ich den Januar abwarten und ihr dann ggf. zum Geburtstag einen Schleifkurs schenken, in dem sie eigene Erfahrungen machen kann und dann entsprechendes Schleifzeug anschaffen kann. Außerdem würde ich ihr dieses Forum ans Herz legen und das, was ich bisher hier zum Thema gelernt habe erzählen :)


    Jetzt aber zum Werkzeug:

    Nach wie vor denke ich, dass Werkzeug für Linol- und Holzschnitt gut wäre. Ich war schon kurz davor das Knubbeleisenset zu kaufen, aber Maechler hat meine Zweifel nochmal bestärkt. Da meine Freundin wahrscheinlich erstmal kleinere Arbeiten am Wohnzimmerschreibtisch angehen würde, dachte ich nochmals an die Pfeil Compact-Serie. Grob orientiert an Maechlers Aufzählung würde mein Warenkorb so aussehen:


    Pfeil Bildhauereisen Compact, Flacheisen, gerade, beidseitig, Stich 1 / 8 mm

    Pfeil Bildhauereisen Compact, Hohleisen, gerade, Stich 9 / 5 mm

    Pfeil Bildhauereisen Compact, Geissfüsse, gerade, Stich 12 / 2 mm

    Pfeil Bildhauereisen Compact, Hohleisen, gerade, Stich 5 / 8 mm


    und die beiden Messer:


    Pfeil Rosenmesser, Form 1, Blattbreite 9 mm

    Morakniv Schnitzmesser Nr. 120 (C)


    dazu noch unterschiedliche Lindenbrettchen und Kanthölzer und Pflaster


    Es kann natürlich sein, dass sie ein Eisen gar nicht anrührt. Ich würde gerne die Möglichkeit bieten, dass sie loslegen kann und diese Auswahl ist grade noch innerhalb meines Budgets... Wie gesagt, das schleifen würde ich dann im Januar angehen. Meint ihr das ist ok oder bin ich auf dem Holzweg?

    Vielen Dank und liebe Grüße!

    Martin

  • Hallo Martin,

    einfach tun. Das andere wird sich zeigen. Wenn deine Freundin loslegt und an bestimmte Stellen kommt, wo sie mit den ausgesuchten Messern nicht weiter kommt, wird sie bei den Herstellern in deren Katalogen selbst nach den Messern suchen, die ihr weiterhelfen. Zumindest bei mir war das so.

    Grüße

    Berkow

  • Hallo!

    Ich habs bestellt :D ich schreib mal, wenn alles verschenkt wurde und poste die ersten Schnitzarbeiten.

    Vielen Dank noch einmal für die tolle Hilfe! Auch wenn ich jetzt etwas Abgewandeltes bestellt habe, ist jeder Beitrag in meinen Auswahlprozess eingeflossen. Das ist echt super hier.

    Liebe Grüße und bis dann!