Perlleim Knochenleim

  • Habe heute zum ersten mal Eingeweichten Perlleim erhitzt und bin fast krepiert vom üblen Gestank, er entwickelt sich schon beim einweichen.
    Nun meine Bitte, hat irgendwer eine Lösung oder ein Mittel gegen diesen Mief, bitte lasst es mich wissen
    Schnitzgruß Klöppel ??? :-[ :-\

  • Hallo Erich
    Ich habe vor ein paar Tagen Knochenleim verarbeitet. Entweder ich schmecke nichts, oder dein Leim ist kaputt. Knochenleim ist ein tierisches Produkt. Ich habe wie Wolfgang empfohlen ein paar Tropfen Salmiakgeist beigemischt und siehe da, ich habe kein Problem mit Gestank. Ein klein wenig riecht er schon, Pommes riechen aber stärker.
    Gruß Sepp

    Am Ende deiner Arbeit ist Zufriedenheit.<br />Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit.

  • habe da noch was gefunden...


    LEIM


    Unter Leim versteht man in Wasser löslichen Klebstoff.
    Es werden unterschieden:


    Tierische Leime: HAUTLEIM, LEDERLEIM und KNOCHENLEIM.
    Sogenannte HEISSLEIME. Die Würfel oder Perlen werden in Wasser eingeweicht und im Wasserbad erhitzt.


    Die Klebekraft beruht auf der wasserlöslichen Eiweißverbindung Glutin. Diese Produkte werden auch Glutinleime genannt (nach DIN 53260).


    Knochenleim ist spröde, dunkel und hat einen unangenehmen Geruch.


    KNOCHENLEIM: VERARBEITUNG
    HAUTLEIM: VERARBEITUNG


    Der Leim wird jeweils zu gleichen Volumenteilen,also 1:1 in kaltem Wasser ca. 1 Stunde lang aufgequollen. Anschließend wird die gequolleneMasse im Warmwasserbad bei ca. 60-70 Grad aufgeschmolzen und ist dann verarbeitungsfähig,bzw. kann je nach Verwendungszweck noch weiter mit Wasser verdünnt werden.


    Konservieren mit Spiköl, besser jeweils nur Verbrauchsmenge ansetzen. Mit 10% Alaun (auf Trockenleim) wird Verleimung od. Grundierung wasserunlöslich.


    Auch als BINDEMITTEL für Leimfarben geeignet.Diese Farben müssen warm verarbeitet werden, sie gelatinieren beim Erkalten. Vorsicht! Nicht Überleimen! Bei zu hohem Leimzusatz Abblättern vom Untergrund möglich. Kreide in Wasser anteigen und erwärmen, den im Wasserbad erhitzten Knochenleim zusetzen.


    Verwendung: Zum Verleimen von Holz, Pappe, Papier, Leder u.ä. Grundieren von Malleinwand, Malgrund. Heute nicht mehr üblich.

  • Hallo liebe schnitzer.
    habe bisher alles mit kaltleim geleimt.
    der leim ist ohne vorbereitung immer einsetzbar.hält fantastisch.


    warum umständlich leim kochen/erwärmen.energieaufwand - umwelt etc. ?
    in dieser zeit kann ich doch schnitzen oder rauchen !!!!


    da bin ich mal gespannt ob ihr mich zum umdenken bringen könnt!!!


    Internette Grüße ,
    guido

  • Hallo guido,


    ich selbst habe zwar noch keinen Knochenleim verarbeitet, angesetz oder dergleichen aber der Knochenleim ist ja nicht alleine nur zum "Verleimen" von Hölzern,Funieren etc. da, sondern dient auch zur Grundierung des Holzes als Tragschicht für eine Einfassung mit ölfarben usw. außerdem ist der Knochenleim über Jahrhunderte lang haltbar und kann immer wieder verwendet werden bzw. aufgeleimte Hölzer können wieder unter erwärmen gelöst werden, außerdem ist er sehr kostengünstig und wo keine Staatischen Anforderungen getroffen werden müssen, warum auch nicht?


    Zum Thema Umwelt: ich denke wenn Weißleim hergestellt wird, muss mehr Energie aufgewendet werden und vorallem die Vorstellung, wieviel verschiedene Chemische Mittel darin stecken, da ist der Kochenleim, der aus rein natürlichen Produkten besteht mit zeimelich kleiner Umweltbelatung belastet.


    Viele Grüße Michael

  • Hallo Holzmichel, zum Grundieren für Ölfarbenauftrag brauchst Du keinen Knochenleim mehr zu nehmen. Früher war das so aber heute reicht es, wenn Du mit klaren Spühlack fixierst. Den Umweltgedanken kannst Du beisete lassen, denn der Weissleim ist 1. besser , 2. schneller zu verarbeiten und 3. immer fertig und Wasserlöslich. Ein ganz besonders wichtiger Aspekt ist auch der Geruch!!!. Gruß Charly.

    Arbeiten zu schaffen, die unser Leben überdauern und <br />anderen Menschen Freude bereiten - das macht meine Freude am Holzschnitzen und Bildermalen so groß !

  • Hallo Michael,
    ich habe schon öfter zum Grundieren Kreide mit Ponal und etwas Wasser genommen. Bin damit zufrieden.
    Die Sache mit dem Hasenhautleim würde ich nur bei einer Restauration machen.
    Viele Grüße aus Oberhausen

  • Hallo ok.pruefert, hallo GrafBobby,


    mit dem Grundieren da gibt es ja sooviel verschiedene Möglichkeiten, habe mich da mal so informiert, da ich mich momentan mit der Oberflächenbehandlung von Schemmen (Masken) beschäftige. Nach wievor wird hierfür zum Grundieren der Knochenleim Verwendet aus traditionellen Gründen einerseits und andereseits wegen der langen Haltbarkeit, außerdem ist der Knochenleim schleifbar, Weißleim dagegen nicht.
    Also wie wir sehen, da gibt es hier wieder viele Aspekte für und gegen Knochenleim bzw. Weißleim.