Beiträge von kritzel

    Hallo Treibholz,

    im Prinzip hast du recht.

    Aber ich wollte den Vogel nun mal aus Holz schnitzen, was spricht dagegen?

    Ich hätte die Base auch aus Holz machen können, habe ich nicht. Warum? Ich weiß nicht genau, es ist eben so.

    Viele Grüße

    Kritzel

    Hallo,

    die Füße unter Wasser zu kriegen war noch einfach. Ich habe dem Vogel ganz normale, vollständige Beine und Füße "angebaut".

    Die Base ist der Teil, auf dem der Vogel steht, der Untergrund, das Habitat. Sorry für das Englische, aber alles, was sich ums Schnitzen von Vögeln dreht, egal ob im Netz oder in Büchern, ist in englisch, da ist das bei mir schon so drin.

    Der Kern dieses Untergrundes ist aus Styropor. Drumherum ist eine Schicht Gips. Das hat mehrere Vorteile. Die Unebenheiten vom Styropor verschwinden, ich kann Feinheiten ausarbeiten und das Ganze lässt sich gut bemalen.

    Darauf habe ich den Vogel gestellt. Jetzt kommen mehrere Schichten wasserfester Holzleim (Ponal). Die Oberfläche muss 100% dicht sein. Das "Wasser" ist eigentlich Resin, ein Gießharz. Das kriecht durch die winzigsten Löchlein und verschwindet. Nur wenn die Oberfläche wirklich dicht ist, kann man das überreden, da zu bleiben, wo es sein soll.

    So, nun stand meine Wasseramsel in einer Pfütze aus spiegelglattem Wasser. Dieses Wasser sollte sich jedoch bewegen, fließen.

    Das war der schwierige Teil, da habe ich viel probiert.

    Letztendlich habe ich die Wellen mit transparentem Window Color (Farben, mit denen man auf Glas malen kann.) ausgearbeitet und mit meinem kleinen Proxxon (Dremel) bisschen nachgearbeitet.

    Und dann war er da, der Wassereffekt, den ich haben wollte.

    Viele Grüße

    Kritzel

    Lange hat es gedauert, aber nun ist sie fertig, meine Wasseramsel.

    Für die Base musste ich einige Semester der youtoube-Universität besuchen. Trotzdem brauchte ich mehrere Anläufe, um dieses Wasser so hinzubekommen, wie ich es wollte.

    Das Holz ist Fichte, bemalt mit Acrylfarbe.


    Hallo Sebastian,


    ich suche mir zuerst jede Menge Fotos von dem Tier raus, das ich schnitzen möchte. Manchmal schaue ich mir auch Videos auf youtube an.

    Dann überlege ich mir, in welcher Körperhaltung ich das Tier schnitzen möchte. Ich schaue nach Besonderheiten im Körperbau oder Verhalten z.B. läuft der Kleiber als einziger einheimischer Vogel einen Baumstamm mit dem Kopf nach unten herunter.

    Soll das Werk realistisch werden oder eher einfach, geschnitzte Augen oder Glasaugen, mit Beinchen oder sitzt der Vogel so auf einem Ast, dass man Beine und Füße nicht sieht, möchte ich das Tier später anmalen oder nicht? Darüber denke ich jetzt nach.

    Zwischendurch mache ich mir erste Gedanken über die Base, also das, worauf das Tier sitzt, steht ...


    Nun ist es Zeit aus den Fotos und Skizzen eine Vorlage zu erstellen. Hierbei ist von Vorteil wenn man etwas zeichnen kann. Wichtig für Proportionen und Maße ist, dass ein Foto direkt von vorn und eines als Seitenansicht dabei sind.

    Die Vorlage übertrage ich auf das Holz. (Faserrichtung beachten.) Da ich nur eine Dekupiersäge habe, muss ich meistens mehrere Vorlagen aus einem Brett schneiden und zusammenleimen.


    Der Rohling ist fertig und das Schnitzen kann losgehen.

    Zuerst arbeite ich die grobe Form aus, dann folgen die Einzelheiten.


    Zwischendurch zeichne ich mir die Umrisse (Wo sind die Flügel, wo fängt der Schwanz an...) immer wieder auf.

    Während ich schnitze, sitze ich in einem Berg aus Fotos und Zeichnungen (und Holzspänen).


    Für diesen ganzen Prozess nehme ich mir viel Zeit. Ich schnitze zur Entspannung und der Weg ist das Ziel. Ob das fertige Werk nun 2 Monate früher oder später in der Vitrine steht, ist mir egal.

    Bei der Schwanzmeise kannst du den Prozess nachverfolgen:


    Das Besondere an der Schwanzmeise ist, dass sie es sich auf dem Ast gemütlich gemacht hat und kurz vor dem Einschlafen ist. Sie hat sich zur Kugel "zusammengerollt" und die Federchen aufgestellt, damit sie es schön warm hat.


    Das ist mein Weg.


    Viel Spaß beim Schnitzen!

    Kritzel

    Ich sehe das auch so wie Berkow. Die Risse werden mit Sicherheit nicht kleiner.


    Es kann natürlich sein, dass die Risse später zum Design gehören sollen, dann ist das was anderes.

    Viele Grüße Kritzel

    Hallo Andreas,


    willkommen im Forum.


    Du praktizierst das, was ich schon lange rede: Man braucht, um mit dem Schnitzen anzufangen, weder eine teure Ausrüstung noch besonderes Holz. Spaß an der Sache und ein scharfes Messer genügen.


    Anregungen wirst du hier mit Sicherheit finden.


    Viele Grüße und weiterhin viel Freude an unserem Hobby, ich bin schon auf deine weiteren Arbeiten gespannt.

    Hallo liebe Mitschnitzer,


    auf Kabel1Doku gibt es eine neue Sendung. Sie heißt Kampf der Kettensägen. Es geht um einen Wettbewerb von Kettensägenkünstlern.


    Angefangen hat das vorigen Sonntag mit 12 Sägern. Jedes mal scheidet einer aus.


    In jeder Folge gibt es ein Speed-Carving. Da müssen die Teilnehmer in 2 bis 3 Stunden eine "Kleinigkeit" schnitzen und ein Masterpeece zu einem bestimmten Thema. Dafür haben sie 7 Stunden Zeit.


    Jeder bekommt einen Stamm, Kettensägen in allen Größen, Schleifwerkzeuge und und und zur Verfügung gestellt.


    Die Teilnehmer sind international, ich glaube, das Ganze findet in Kanada statt.


    Ist schon beeindruckend, was da so entsteht. Eine Jury entscheidet, wer nach Hause muss. Zu der gehört unter anderem Ryan Cook, eventuell noch von den Carver Kings bekannt. Damals war er noch Lehrling.


    Vielleicht mag der eine oder andere mal reinschauen. Sonntag um 21.48 Uhr geht es weiter.


    Viele Grüße

    Kritzel

    Hallo TreibHolz,


    mein Geißfuß hat eine Seitenlänge von 4 mm und ist mir für filigrane Arbeiten viiiiel zu groß. Für wirklich filigrane Sachen nehme ich ein Linolschnittwerkzeug (Weil es solche feinen Geißfüße glaube ich gar nicht mehr gibt) oder mein dremelartiges Teilchen.

    Letzten Endes muss es jeder für sich selbst probieren und entscheiden. Ich hab nur Angst, dass dein Geißfuß wesentlich größer ist, als der Vogel, den Addi bearbeiten möchte. Für so kleine Sachen braucht man keine Riesenwerkzeuge. OK, man vielleicht schon, ich nicht :).

    Zum Andeuten der Flügel würde ein größeres Werkzeug eventuell noch gehen. Aber wie sieht es aus, wenn Addi einen Schritt weitergeht und die einzelnen Federgruppen und später die Federn einarbeiten möchte? Das geht mit einer Seitenlänge von 3 bis 4 mm gut. Das weiß ich, weil ich das schon oft gemacht habe. Größeres Werkzeug wäre mir persönlich zu unhandlich und nicht wendig genug.


    Viele Grüße

    Kritzel

    TreibHolz, meinst du nicht, dass das zu groß ist? Mir reicht meiner völlig, manchmal ist er mir noch zu groß. Man braucht zum Flügelandeuten doch keine tiefen, breiten Furchen. Notfalls kann man zweimal drübergehen.


    Viele Grüße

    Kritzel

    Da kann ich dir jetzt nicht helfen, davon habe ich keine Ahnung. Ich hab damals mit einem einfachen Rosenmesser angefangen. Irgendwann bekam ich einige Werkzeuge, inklusive mehrerer selbstgemachter Schnitzmesser von jemandem geschenkt, der aus gesundheitlichen Gründen das Schnitzen aufgeben musste.

    Jedes Werkzeug ist in einer eigenen kleinen "Pappröhre". Dabei ist auch ein "V-Tool", auf der Röhre steht: Stich 41/3. Mehr weiß ich auch nicht.

    Hallo Addi,

    geh mal zu YouTube und gib Doug Linker ein. Er schnitzt nicht unbedingt Vögel, aber schau dir ruhig an, wie er Woodspirits, kleine Figuren, Pilze oder auch kleine Eulen und Pinguine schnitzt. Er arbeitet ganz einfach und minimalistisch nur mit einem Messer und seinem "V-Tool".

    Da kannst du dir genau ansehen, was TreibHolz und ich meinen.

    Viele Grüße

    Kritzel

    Hallo Addi,

    fürs nächste Mal:


    Achte darauf, dass deine Vorzeichnungen von der Größe her zusammenpassen. Der Kopf, die Flügel usw. müssen von oben und den Seiten gleich groß sein. Hilfreich ist auch ein Meßschieber. Damit kannst du unterwegs beim Schnitzen schnell mal nachmessen ohne dass du ständig neu zeichnen musst.


    Holz zusammenleimen oder ein einziger Block, da scheiden sich oft die Geister. Beides hat seine Vor- und Nachteile, ich leime meine Rohlinge zusammen. Probier einfach beides aus.


    Die Rundung oben auf dem Kopf schnitzt sich immer etwas blöd. Achte genau auf die Faserrichtung und setze das Messer eher flach an. Trage im Zweifelsfall nur winzige Schnipsel ab. Wenn dein Messer nicht von selbst schneidet, machst du etwas falsch. Lass es, mit Gewalt werden es diese unschönen Kerben, oder du schneidest dich. Ist etwas mühsam, wird aber.


    Nimm dir Zeit, dich jagt niemand. Ist doch egal, wann dein Vogel fertig wird, genieße die Zeit beim Schnitzen.


    Und du weißt ja: Üben, üben, üben!


    Viel Spaß!