Buche mit Banane drin - Banane nicht zu versteigern

  • Hallo liebe Hobbyschnitzer,


    nach längerer Zeit möchte ich hier noch mal ein fertiges Projekt zeigen. Es ist wieder eine Schale aus Grünholz. Diesmal aus Buche. Die Schale ist 51cm lang, 33cm breit und 8,5cm hoch. Das Ausgangsmaterial war ein großes Stück Buche, das ich beim Brennholzsammeln (selbstverständlich mit Erlaubnis der städtischen Forstverwaltung) im Wald fand. Zum Kleinhacken und Verbrennen war mir das schöne Stück aber dann doch zu schade. Als ich es sah, war mein erster Gedanke: das wird eine Schale. Gesagt, getan. Hier ist das Ergebnis.


    Gruß

    Bernd









  • Hallo Bernd.


    Das ist eine sehr schöne gelungene Arbeit und praktisch noch zu gleich.


    Du hast die Schale toll in Szene gesetzt und ich bin begeistert, von der Genauigkeit in deinen Schnitten.


    Magst du was zur Entstehung und Behandlung des Holzes schreiben?


    Gruß

    Gerrit

  • Hallo Gerrit,


    vielen Dank für's Kompliment. Freut mich, dass dir die Schale gefällt. Wie gesagt - es fing an, als ich das Stück Holz entdeckte. Obwohl ich das Teil im Wald schon mit der Motorsäge abgelängt hatte, war es noch zu dick, sodass erst noch in Längsrichtung ein gutes Stück davon abzusägen war. Das habe ich mit der guten alten 1,4 m langen Schrotsäge gemacht, was im vorliegenden Fall deutlich weniger gefährlich als mit der 5Ps-Kettensäge ist.



    Dann wurden die Oberflächen geglättet (mit Schrupphobel, Schlichthobel und Raubank):



    erst oben, dann unten:



    Nach dem Anzeichnen der Ellipsen und einem auf etwas weniger als Solltiefe gebohrten Loch in der Mitte ging's ans Aushöhlen (mit Stich 9/30 und einem schweren Klüpfel):



    Nach dem groben Aushöhlen kam die Unterseite dran. Damit war die Schale mit ungefähr 15 mm Wandstärke grob geschnitzt und fertig zum Trocknen:



    Einwickeln in ein Leinentuch, damit sie an der Oberfläche nicht zu schnell trocknet, denn Feuchtigkeitsunterschiede im Holz verursachen immer Spannungen, die dann in der Regel zu Rissen führen. Ist das Holz (bzw. die Schale) allerdings hinreichend dünnwandig, kann es sich beim Trocknen verformen. Auch dadurch wird die Gefahr der Rissbildung erheblich reduziert.



    Nach dem Trocknen (es ist kein Riss entstanden!) wird innen und außen fertig geschnitzt (Mindestwandstärke: 5 mm):



    Zum Schluss die Kerbschnitzverzierung:



    Endbehandlung: Holzbutter, lebensmittelecht.


    Das war im Wesentlichen der Werdegang.


    Gruß

    Bernd

  • Mahlzeit Bernd.

    Das war ja schon eine Herausforderung , es ist Dir sehr gut gelungen.

    Danke für die einzelenen Schritte die du mit Bildern festgehalten hast.

    Mfg Mario

  • Hallo Mario,


    vielen Dank für dein Lob. Eigentlich ist ja jedes Schnitzprojekt eine Herausforderung. Man weiß nie, ob es auch tatsächlich gelingen wird. Wenn man dann aber Schnitt für Schnitt der Sache näher kommt, wächst auch die Freude am Schnitzen. Geht es dann irgendwann in absehbaren Schritten der Fertigstellung entgegen, kann man es kaum erwarten und man möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören...


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    vielen Dank für den sehr schönen Werkbericht und die tolle Entstehungsgeschichte. Die Schale gefällt mir sehr gut und auch die Bearbeitung mit den Handwerkzeugen sowie die Verzierung mit der Kerbschnitarbeit finde ich klasse. Ein wirklich tolles Projekt.

    Gruß Matthias

  • Hallo Berkow,


    danke für deine Beurteilung und für deine Frage zu den Dreiecken und zur Gestaltung der Unterseite.


    Ich fange mal mit der Unterseite an. Wenn man das Bild vom Fertigschnitzen der Unterseite vergrößert, sieht man auf dem Ovalring, auf dem die Schale normalerweise steht, einige Bleistiftmarkierungen. Die zeigen die Lage und die Breite des Hohlschnitts an dieser Stelle an. Am Ende des Hohlschnitts bzw. am Ende der Aushöhlung (d.h. dort, wo sie am breitesten ist), gibt es ebenfalls diese Markierungen (sind zum Teil auf dem Bild auch noch zu sehen). Hier ist der Abstand naturgemäß entsprechend größer. Der Abstand hier entspricht etwa der Breite des Hohleisens, mit dem ich die Aushöhlungen hergestellt habe: Stich 5/50. Die Markierungen oben und unten habe ich dann mit je einer Bleistiftlinie verbunden. Dazwischen wird der Hohlschnitt in mehreren Durchgängen bis auf die gewünschte Tiefe geführt.


    Bei der Kerbschnitzverzierung habe ich eine Breite von 6 mm und eine Höhe von 5 mm für die Dreiecke gewählt. Also: alle 6 mm eine Bleistiftmarkierung auf der Außenlinie. Das geht so weiter um den ganzen Rand herum. Am Ende kann es passieren, dass eine Lücke bleibt, die nur noch Platz für ein kleines Dreieck (z.B. 3 mm Breite) hat. Ist das der Fall, dann gleicht man diese Lücke aus, d.h. man verschiebt die Markierung für die letzten 10 oder 20 Dreiecke so, dass die 3 mm Lücke verschwindet. Das kann man zwar theoretisch alles berechnen, aber praktisch lässt es sich nicht umsetzen, weil man die Breite der Dreiecke so genau gar nicht anzeichnen kann. Auch das Schnitzen der Dreiecke lässt sich so genau nicht auf Anhieb bewerkstelligen. Das geht letztlich immer nach Augenmaß. Ich mache das mit mehreren Durchgängen. Es fällt nämlich auf, wenn es signifikante Größenunterschiede bei den Dreiecken gibt. Auch da muss dann nachgeschnitten und entsprechend ausgeglichen werden. Deshalb fange ich immer mit etwas zu klein geschnitzten Dreiecken an. Dreiecke vergrößern geht immer (falls erforderlich), Dreiecke verkleinern geht leider nicht.


    Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten.


    Noch etwas: Auf dem Bild sieht man auch zum Teil noch eine Bleistiftlinie in den "Tälern" der Aushöhlungen. Diese Linie zeigt an, dass hier die von mir gewählte Sollwandstärke (6 mm) erreicht ist, d.h. hier sollte nur noch der Strich weggeschnitzt werden, aber ansonsten möglichst nicht noch tiefer ins Material geschnitzt werden. Beim Oberflächenfinish war es mein Ziel, die Mindestwandstärke (5 mm) möglichst an keiner Stelle zu unterschreiten.


    Gruß

    Bernd