Schnitztechnik Allgemein (Hier: Wappen/Relief)

  • Hallo liebe Schnitzer,


    ich möchte mich an das Schnitzen wagen und arbeite an meinem ersten Objekt, einem Ortswappen, Abmessung ca. 15x17 cm. Ich habe mir dazu geeignetes Lindenholz bestellt und eine Anfänger-Garnitur kleiner Schnitzwerkzeuge zugelegt.


    Das Wappen soll ein Puppentheater schmücken.


    Ich habe das Wappen auf einen Block Lindenholz 20x30x2 cm aufgezeichnet, zunächst die Ränder der 4 Felder des Wappens mit einem kleinen Geissfuss definiert und mit einem kleinen Flacheisen mit dem Abtrag des Hintergrunds begonnen.


    Anbei ein Bild meines ersten Gehversuchs.


    Nun habe ich folgende grundsätzliche Frage:


    - Mit welchem Eisen und auf welche Weise bearbeitet man die Ränder kleinteiliger Strukturen? Wenn ich z.B. die Seerosenblüte im unteren Wappenfeld freilegen möchte, welches Eisen nutze ich hierfür, ein kleines Balleisen?


    Eine passende Video-Anleitung habe ich dafür z.B. auf youtube leider nicht finden können.


    Wenn ich mir mein Projekt so anschaue, frage ich mich nämlich, ob das Wappen bzw. seine Elemente als Anfängerprojekt zu filigran, bzw. zu schwierig sind...


    Vielen Dank für Eure Mithilfe - Ich hoffe, Ihr habt ein Herz für Anfänger ;)


    Gruß


    David

  • hallo david,,, schoenes projekt, und ich denke es ist ein gutes als erste schnitzarbeit... zu deiner frage : zunaechst sehe ich an deiner arbeit, dass du "lange" schnitte ringsherum gemacht hast. das mag bei geraden linien gehen, aber besser ist es viele kurze schnitte zu machen, da man so mehr kontrolle hat... die kleinen strukturen an den blaettern zum beispiel, kannst du zunaechst mit einem kleinen runden eisen, wie zb #8,4mm , vorarbeiten. du stichst entlang der kurve senkrecht ins holz, nicht zu tief, und machst dann einen horizontalen gegenschnitt damit der freie span abgeschnitten wird. so arbeitest du die um die kurven, immer mit ein bisschen abstand... im naechsten durchgang nimmst du ein flacheres eisen, und wiederholst das, und naeherst dich dabei der linie.. so gehst du schrittweise immer dichter an die linie heran, und in jedem durchgang wird deine linie sauberer und klarer... dabei wird auch der boden des hintergrunds in der naehe der linie gleich mit sauber und glatt geschnitten, da ja jeder gegenschnitt auf dem boden stattfindet... hoffe das hilft, es liest sich kompliziert, ist aber ganz einfach.

  • Hallo Doris,


    vielen Dank! Werde ich gleich mal ausprobieren. Übrigens habe ich festgestellt, dass bei Youtube kaum deutschsprachige Anfängeranleitungen zum Stichwort "Schnitzen" zu finden sind. Die Amerikaner sind etwas fleißiger, dort findet man einige kleine Anleitungen von Schnitzern zum Stichwort "Woodcarving", wobei leider kein Video die Kleinarbeit erklärt. Interessant fand ich allerdings schonmal dieses Video, wobei es leider keine Erklärungen enthält: http://www.youtube.com/watch?v=xzs3JlU2WE8


    Vielleicht findet sich ja mal ein deutschsprachiger Hobbyschnitzer, der ein schönes Anfänger-Video mit Erklärungen postet :)


    Gruß,


    David

  • Sehr schön,


    ich bin begeistert! Genau das suchte ich. Beim Freilegen des Hintergrunds gehen meine Schnitte noch wie Kraut & Rüben in alle Richtungen. Das wird zum einen unschön, zum anderen erschwert es die Arbeit, wie ich festgestellt habe (Wie Skifahren auf der Buckelpiste). Vielleicht sollte ich mich für eine Richtung entscheiden. Und mal sehen, wie weit ich mit meinem Schnitzmesserchen-Satz von Max Bahr für 10 € komme :) Mich deucht, dass die Klingen nicht die schärfsten sind...


    Danke und Gruß


    David

  • mit den eisen empfehlen ist das immer so eine sache... weil man dies darauf basiert wie man selbst arbeitet. ich zum beispiel wuerde dieses relief mit ganz anderen eisen arbeiten (4 insgesamt), und mit diesen 4 habe ich schon eine ganze reihe flachreliefs gearbeitet... ich arbeite ohne gaisfuss und gekroepfte eisen. fuer ein relief wie dieses wuerde ich nur ganz simpel #2er und #5er in 5mm und 10mm nehmen... kleinere eisen kann man immer nehmen, ist ein eisen zu breit, passts eben nicht in die "ecke rein" und man kann den schnitt nicht machen, ist ein eisen zu klein, muss man halt einfach 2 statt einen schnitt machen, und kommt so auch zum ergebnis... .