Beiträge von Wilfriedvdb

    Hallo Egge,
    ich war lange nicht mehr im Forum, da ich keine Gleichgesinnten zum Thema "indianische Kunst der Westküste" gefunden habe. Zufällig finde ich deinen Beitrag nun und versuche nochmal einen Kontakt herzutellen. In der Rubrik "Workshop" habe ich eine indianische Maske der Kwakiutl vorgestellt und unter Schnitzervorstellung habe ich mich mit einigen "Werken" präsentiert. Auch das Amulett, dass du gefertigt hast, habe ich bereits geschnitzt. Inzwischen mache ich viele Masken, aber auch talking-sticks, Totzempfähle, transformation-masks etc. Ich werde meine neusten Arbeiten mal wieeder ins Forum stellen.
    Schnitzt du regelmäßig indianische Motive?
    Gruß
    Wilfried :)

    Danke auch von mir für den guten Hinweis auf holzwerken! Ich habe mir das Heft bestellt und hoffe Infos über Bandsägen mit höchstmöglicher Durchlasshöhe bei bezahlbarem Preis zu finden. Kennt jemand Bandsägen mit einer Durchlasshöhe von 20 cm? Ich möchte damit meine Maskenrohlinge in Form schneiden.

    Hallo Nik,
    schönes Hobby hast du dir ausgesucht. Welche Art von Masken möchtest du schnitzen? Unter der Rubrik "Workshop" findest du eine indianische Maske (aber nicht zum Anziehen) von mir und unter "Schnitzervorstellungen" weitere Beispiele für indianische Masken. Solltest du daran Gefallen finden helfe ich dir so gut ich kann.
    Schöne Grüße!
    Wilfried

    Hier eine neue Maske: Es handelt sich um eine transformation-mask im Stil der kanadischen Westküstenindianer. Diese Masken wurden bei den rituellen Tänzen getragen. Während des Tanzes wurde die Verwandlung eines Wesen sin ein anderes durch Öffenen der äußeren Maske symbolisiert, hier vom Wolf zum Menschen. Da ich die Maske an die Wand hänge, habe ich sie auf einer Platte befestigt. Außerdem habe ich auf den Mechanismus zum Öffnen und Schließen verzcihtet (wird aus Kordeln hergestell).

    Hallo zusammen,
    freut mich sehr , dass die Seite so regen Zuspruch findet. Für allle, die sich mal an diese Schnitztechnik der kanadischen Ureinwohner herantrauen wollen, empfehle ich das ins Deutsche übersetzte Bch von Alan & Gill Bridgewater: "Totempfähle und Masken selber machen", erschienen im Th. Schäfer Verlag. Hier bekommt ihr gute Schnitzanleitungen und eine Menge Tipps. Gerade für Anfänger gibt es prima kleine erste Stücke. Von meinen bisher eingestellten Fotos sind ein paar aus diesem Buch. Ich füge nochmal 2 Bilder ein, der Bär der sich schützend über den Menschen stellt ist aus dem Buch von Bridgewater. die andere Maske ist von mir, aus kanadischer yellow-ceder geschnitzt.
    Wenn jemand Lust hat mit mir einen onlinegestützten Schnitzworkshop zu machen, soll sich melden, können wir ja gfs auch über Privat-E-mail machen um die anderen nicht zu nerven.
    Gruß Wilfried

    Gleich so viel Lob und Anerkennung! Bei Euch bleib ich...
    Zur Frage von Holzmichl: Der erste Schritt ist natürlich Beitel und Stecheisen. ich habe inzwischen eine große Sammlung. Meine Familie findet es zwar langweilig mir immer nur Schnitzwerkzeug zu schenken, aber ich bin immer hellauf begeistert. Für die Mulden und Kurven in den Masken benutze ich sogenannte "bentknives," als "Biegemesser", mit denen auch die Indianer schnitzen. Diese Messer sind hier wohl ziemlich unbekannt, denn eine Holzbidhauerin bei mir zuhause, hatte so etwas noch nie gesehen. Das Arbeiten damit bedarf zunächst etwas Übung, dann aber geht es grandios! (Hervorragende Schnitzmesser und bentknives findest du im bei www.northbayforge.com . Solltest jemand aus dem Forum dort bestellen, grüße Jim von mir! Du mußt dich dann im nächsten Schritt entscheiden, ob deine Masken bewußt die Schnitzspuren zeigen sollen, womit sie für manche natürlich wirken, oder ob du sie ganz fein schleifen willst. Für größere Flächen benutze ich dann tatsächlich zunächst meinen kleinen Bandschleifer oder Deltaschleifer. Du wirst aber nicht umhin kommen, danach mit diversen Schleifpapieren weiterzuschmirgeln und zu schmirgeln und zu ....
    Für Daniel: Was hast du bisher ausprobiert und wie bist du drauf gekommen? Hast du keine Lust bem nächsten Workshop der Firma Dick (www.dick.biz ) mitzumachen? Unter Kursangebote findest du den Workshop. Wir schnitzen eine Sonnenmaske. Der kanadische Indianer Ed Bryant, bei dem ich schon einige Masken gemacht habe, ist der Leiter. Schau dir seine Homepage an: www.tsimshian-gallery.com . Bei Bedarf stelle ich Dir auch gerne mal eine Bildserie zur Verfügung, dann könntest du mal anhand der Bilder die Entwicklungsschritte sehen.
    ok.pruefert: Danke für deine nette Begrüßung!


    Nach der Sonnenmaske die ich zuletzt ins Forum gestellt habe, wage ich mich nun nochmal an ein großes Projekt, einen Totempfahl. Ein Freund hat mir einen 230 cm langen Atlas-Zeder-Stamm überlassen. Ich schleiche seit Tagen um diesen Stamm herum und suche nach dem richtigen Thema, das der Totempfahl wiedergeben soll.

    Zwei weiterer Objekte. Die "Kiste" ist eine Bentbox aus Rotzeder. Das Besondere daran: Wie der Name schon sagt ist es eine "Biegebox", d. h. das Holz der Wand ist aus einem Brett gebogen. Hierzu wird es mit drei bestimmten Schnitzkerben versehen und gedämpft, danach vorsichtig gebogen und die beiden Enden mit Holzdübel verzapft. Eingesetzt in einen Boden und mit einem festem Deckel versehen diente es den Indianern der Westküste Kanadas als Kochtopf oder Kiste. Zum Kochen wurde die Kiste mit Wasser gefüllt, ein erhitzter Stein hineingelegt, so dass das Wasser zu kochen begann und dann schwups schnell den Lachs rein und Deckel drauf. Nach ein paar Minuten war der Lachs gar.
    Objekt 2 ist mein neuestes "Werk", eine Sonnenmaske.

    Hallo Opasepp,
    danke für dein Interesse! Die Masken sind in der Tradition der kanadischen Westküstenindianer gemacht. Leider verfüge ich nicht oder nur ganz selten über das exquisite western red oder yellow ceder-Holz, mit dem die Indianer dort ihre Masken, Pfähle und Objekt herstellen (ich suche seit Jahren inensiv nach einem Stamm). Als Ersatz benutze ich in der Regel Linde. Die Motive sind z. T. in workshops entstanden, die ich bei einem in Deutschland lebenden kanad. Indianer mache (google mal Ed Bryant), die Kurse finden bei der Firma Dick in Metten statt, immer mehr arbeite ich aber auf eigene Faust. Hierzu habe ich inzwischen eine beachtliche Büchersammlung sowie, nach einem Urlaub in Kanada, hunderte Fotos von Totempfählen und aus Galerien. Im Internet findest du unter Begriffen wie z.B. "Northwest native art" oder unter dem Namen verschiedener Künstler wie Bill Reid, Robert Davidson, Norman Taid unzählige Seiten. Am Rande: Die Motive der Olympia-Medaillen der Winterspiele in Vancouver sind aus der Westküsten-Tradition entnommen. Bemalt sind die Masken und Objekte mit Acrylfarben. Deine Frage zur Fertigung ist schwierig, da unterschiedlich zu beantworten. Ein grundsätzliches Prinzip ist jedoch, die Maske hälftig aufzumalen (Mittellinie ist wichtig) und sie dann miit Architektenpapier oder festem Butterbrotapier abzupausen. Das Papier drehst du nun um und legst es genau auf die andere Hälfte der Maske. Nun überzeichnest du mit eim Kohlestift die durchscheinenden Linien der 1. Hälfte, wobei sich die Kohle der Vorderseite auf die 2. Maskenhälfte abdrückt. Natürlich mußt du diesen Vorgang im Laufe des Schnitzens oft wiederholen, da du ja immer wieder Holz abträgst. Zu den einzelnen Masken könnte man natürlich noch viel sagen, der Rabe z.B. hat einen beweglichen Schnabel, er wurde bei Tanzzeremonien auf dem Kopf getagen und mit einem versteckt eingearbeiteten Seilzug auf und zu bewegt, was ein herrliches klapperndes Schnabelgeräusch macht. Der brauneAdler (mal nicht Linde sondern Walnuss) mit den Flügelfedern ist deshalb mein ganzer Stolz, weil ich die wie echte Federn wirkenden Flügel aus der dünn geschälten Rinde der Walnuss gemacht habe (sie läuft an der Luft an wie ein Federmuster!) und die braune Beize ist auch aus der Rinde selbst extrahiert. Aktuell arbeite ich an einer Transformationsmaske, also einer Maske in einer Maske: Während des Tanzes wird so die Verwandlung z.B. des Wolfes in einen Menschen dargestelllt. So weit zunächst, es gäbe Seiten zu füllen.....Schönen Abend noch! Im Anhang übrigens mein erster 2 m-Totempfahl.