Beiträge von Der Rosenschnitzer

    Hallo Berkow,

    um einen Wettbewerb geht es mir dabei eigentlich eher nicht.

    Ich dachte mehr an ein gemeinsames Ideenschubsen, Schaffensfreude teilen und sich gegenseitig bestärken.

    Vielleicht hat z.B. einer von uns eine Idee, mit der er gerade zugange ist und man tauscht sich miteinander aus und entwickelt das weiter. Tauscht sich über mögliche Vorgehensweisen oder auch auftretende Probleme bei dem Projekt aus.

    Ich denke das eher in dem Sinne: Wir haben hier Schnitzfreunde der unterschiedlichsten Schwerpunkte und Erfahrungsgrade im Forum. Aus diesem Austausch kann vielleicht jeder von uns noch etwas mitnehmen, von dem er in künftigen Projekten profitieren kann. Es gibt auch den Neueinsteigern unter uns viele Möglichkeiten sich einzubringen, Fragen zu stellen und nebenbei Lösungsstrategien mitzubekommen.

    Man macht vielleicht mal eine Ideenskizze dazu. Und wenn das einige von uns inspiriert, macht jeder, der möchte und kann, mal was mit diesem Thema und am Ende "setzen" wir uns zusammen und schauen was dabei herausgekommen ist. Auch während des Prozesses, denke ich, dass wir uns miteinander austauschen können, wenn es irgendwo klemmt oder jemandem eine gute Lösung eingefallen ist.

    Der Gedanke dabei ist, dass wir uns nicht darauf beschränken, allein für uns vor uns hinzutüfteln und gelegentlich "Guck mal was ich gemacht habe" zu schreiben, sondern tatsächlich unsere Skills zusammenwirken zu lassen und uns dabei gemeinsam weiterentwickeln zu können.

    Ist das zu ambitioniert? Stöhnen wir nicht alle dann und wann darüber, dass bereits die 'Arbeitswelt und zunehmend auch das Privatleben zu einem gefühlten Einzelkampf mutiert? Schließlich sind ja wir ja alle hier, weil wir die Freude am Schnitzen und Gestalten teilen und uns vlt auch auf einen Austausch gefreut haben.

    Sagt mal was ihr davon haltet.

    Liebe Grüße

    Frank

    Hallo ihr Lieben,

    hier mal etwas ganz einfaches von mir. Drei der Haarnadeln, die ich im Laufe der Zeit für meine Frau geschnitzt habe. Die aktuellste, von vor ein paar Wochen, liegt rechts. Die linke Haarnadel ist aus einem Stück aus Robinie geschnitzt und mit einem ebenfalls selbst geschliffenen Moosachat verziert. Mitte und rechts sind aus Birkenholz mit je einem Karneol und einem ( ich glaube es war Aventurit?) in Kupferdraht gefasst. Diese Steine habe ich nur noch etwas angepasst und in das Holz eingearbeitet. Die Hölzer sind bis zum 5000er Papier poliert und geölt.(fein poliert ist meine kleine Macke, ich finde es einfach viel schöner so)

    Habt einen angenehmen Tag und vergesst bei der Wärme das Trinken nicht.

    Liebe Grüße

    Frank

    Hallo Kritzel,

    danke für das Lob und deine Rückmeldung bezüglich der intermittierenden Kreativitätsschübe. Diese Arbeit macht einfach ungeheuer viel Freude. Am meisten allerdings, wenn ich sie teilen kann oder jemandem damit eine Freude machen kann. So in den leeren Raum hinein gearbeitet ist es oft viel mühsamer. Ich bin sehr froh, mit meiner Frau einen Menschen an meiner Seite zu haben, die mich immer wieder mit Wünschen und Ideen triggert und sich im Anschluss auch sehr an der Entwicklung wie auch dem fertigen Produkt erfreut. Ob das jetzt ein Schmuck wie eine Haarnadel ist, eine Garderobe oder eben auch die Obstschale. Kreativität lebt auch vom Austausch mit Gleichgesinnten, sonst bleibt man ewig im eigenen Dunstkreis stecken. :)

    Liebe Grüße,

    Frank

    Hallo Bernd,

    Schöne akurate Schnitzschrift und auch der Entwurf/die Form des Schwertes gefällt mir gut. Ich persönlich mag es noch etwas realistischer in den Kantenformen aber hier lag der Folkus auch sicher mehr auf der Aussage der Schrift, als auf der Gestaltung des Schwertes selbst.

    Das war bei meinem Schwert anders. Es sollte sich möglichst nahe an ein Wikingerschwert des 10. bis 11. Jahrhunderts anlehnen und zusätzlich die Runenschriften tragen. Lediglich der Wolfskopf war als Besonderheit abweichend von den Originalen gewünscht. Haben eigentlich die Schnitzer dieses Forums auch schon mal etwas gemeinsam entwickelt, das heißt im Vorfeld ihre Ideen zusammengeworfen und dann jeder auf dieser Basis losgelegt? Fände ich spannend zu sehen, was wir da gemeinsam zustande brächten. Ansonsten kochen wir ja in gewisser Weise immer nur im eigenen Saft. Vielleicht brächte das auch etwas mehr Leben in unsere Runde hier :) Was denkt ihr dazu?

    Gruß

    Frank

    Hallo Bernd,

    danke für deine Rückmeldung. Ich gebe dir Recht, ich selbst bevorzuge im Normalfall auch die schlankeren, eleganten Löffelformen. Hier war ich tatsächlich durch das Motiv, die gewünschte Laffengröße und die Astdimensionen gebunden. Allerdings ist in diesem Fall der gedrungene Stil eher ein Vorteil, da er für den betreffenden Anwender leichter zu greifen ist. Die Funktion steht für mich immer an erster Stelle, es ist natürlich der Jackpot, wenn das dann auch noch mit einem Top Aussehen Hand in Hand geht. ;)

    Gruß

    Frank

    Hallo Berkow,

    vielen Dank für dieses Lob. Bei diesem Projekt brach wohl irgendwie das Kind im Manne durch, ich habe gespielt.

    Ich stelle gern wieder was ein, wenn ich was habe. Diese Dinge entstehen in unregelmäßigen Abständen, so wie die Ideen halt getriggert werden. Und dann entwickelt sich das einfach beim machen. Es ist selten, dass ich genaue Zeichnungen mache. Irgendwie habe ich das Bild bereits im Kopf und kann es drehen wie ein Computermodell. Manchmal, wenn ich argen Respekt vor der Aufgabe habe, liegt das Zeug auch mal ein halbes Jahr und dann geht es plötzlich in ganz kurzer Zeit über die Bühne. So war es mit dem Wolfskopf für das Schwert. Hab mich lange nicht getraut und es wohl im Hinterkopf während dieser Zeit fertig entwickelt. Als ich es dann wieder in die Hand nahm, war es innerhalb weniger Tage fertig. Kennt ihr sowas auch oder geht das bei euch immer in einem Rutsch durch?

    Gruß

    Frank

    Hallo Berkow,

    Die Runen sind geschnitzt, so wie der Kopf auch und die Aufnahmen für den Knochen und den Kupferdraht. Der Kopf ist aus Kirschholz und seine Form nach Fotos von einem Wolf gearbeitet. Ich bin in einem Online Spiel. Dieses Schwert ist von unserem Gilden/Clanchef bestellt worden und ja die Runen sind Clanmottos. Es ist Futark, du kannst es also ins Deutsche übersetzen.

    Gruß

    Frank

    Und noch ein Work in Progress. Dieser Spalierbogen soll einen Durchgang durch eine Drehhaselhecke in unseren Garten zieren. In den aus Eiche gebauten Bogen ist auf der einen Seite zentral eine Rosenblüte geschnitzt, die anschließend in geschnitzte Rosenblattranken übergeht. Auf der anderen Seite steht ein Paar, das sowohl den Rosenbaum in der Mitte, als auch sich selbst an den Händen hält. Auch dieses Motiv geht in Rosenblattranken über. Ich habe begonnen, die geschnitzten Motive mit Acrylfarbe farbig zu fassen. Die Blattstrukturen der Ranken sind vorschattiert, müssen aber noch wie bei der großen Rosenblüte zu sehen, weiter ausgestaltet werden. Nach Fertigstellung stelle ich gerne noch entsprechende Bilder ein.

    Genießt den Sommer, liebe Grüße

    Frank

    Dies ist ein Work in Progress. Ein aus Buchenholz handgeschnitzter Esslöffel, der mit sich ringelnden Schlangen auf der Vorderseite beschnitzt wurde. Was noch aussteht, ist die Gestaltung der Schlangenköpfe, das Schattieren der Hautzeichnung mit Beize und die Endbehandlung mit Öl. Dieser Löffel ist für den Lagergebrauch gedacht. Damit keine Essensreste daran haften bleiben, wird der Bereich, der mit Speisen in Kontakt kommt, von mir bis zum 5000er Papier poliert. Auf diese Weise ist er leicht zu reinigen und bleibt ohne Aufwand sehr lange schön. Wenn er fertig ist, stelle ich noch einmal ein Bild des Endprodukts ein.

    Schwert aus Robinienholz mit geschnitztem, mit Acrylfarbe gefasstem Wolfskopf. Länge 101 cm, Klingenbreite 6 cm, Dicke der Klinge 10 mm. In die Klinge sind Runen eingeschnitzt, in die Kupferdraht eingelegt wurde. In die Parierstange wurde Knochen eingelegt und in diesen wiederum Kupferdraht eingearbeitet. Oberfläche geölt und poliert.

    Vor einiger zeit wünschte sich meine Frau eine große Obstschale, in der sie alle Früchte, die bisher in kleinen Schüsseln auf dem Counter standen unterbringen können wollte. Auf eine Eichenbohle als Basis habe ich eine Ahornbohle geleimt. Auf diese Weise entstand ein Holzblock, der in Handarbeit zu einer 31cm breiten und 86cm langen Schüssel mit zwei Handgriffen and den Kopfenden wurde. Dabei ergab sich eine Form, die mich stark an ein Wikingerschiff erinnerte. Und dann wars auch schon um mich geschehen. Ich ergänzte vorn und hinten Kielstücke und bog je zwei Eichenleisten um an Höhe zu gewinnen und die typische Schiffsform herauszuarbeiten. Anschließend fügte ich noch die beiden ebenfalls aus Eiche handgeschnitzten Endstücke (Drachenkopf und Schwanz) hinzu. Der Drachenkopf ist mit Acrylfarbe an Auge, Zähnen und Rachengrund gefasst, die gesamte Schale dann mit Leinöl endbehandelt. (Die gedrechselte Schale ist nicht Teil des Schiffs)


    Hallo Bernd,

    da ist dir mal wieder ein schönes Stück aus den Händen gehupft. Gefällt mir sehr!

    Dass ich sehr wenig schreibe, hat weniger mit einem Schnitzstillstand als vielmehr mit meiner Internetfaulheit zu tun. Und dem Umstand, dass meine Projekte oft ein Konglomerat aus unterschiedlichen Handwerkstechniken sind, bei denen ich mir dann nicht sicher bin, ob ich sie hier teilen soll oder nicht. Und, wer kennt das nicht? Viele Work in progress Arbeiten, die hm, noch nicht wirklich präsentabel sind? Jedenfalls wenn ich meinem Hang zum Perfektionismus folge. In den Arbeiten sind Knochen- und Kupfereinlegearbeiten, gebogene Holzplanken, Leder- Griffwicklungen, eingesetzte Halbedelsteine und ähnliches in Schnitzarbeiten enthalten. Sagt mir selbst, ob ihr das hier sehen mögt oder ob es reine Schnitzarbeiten sein müssen.

    Allen viel Freude am Schnitzen und Gestalten, bis bald

    Frank

    Willkommen in der Runde der Schnitzfreunde Gregor. Was deine Frage angeht, zunächst ein genereller Tipp zur Holzauswahl. Je mehr Details und feine Konturen eine Schnitzerei enthalten soll, umso ruhiger muss das Maserungsbild deines Holzes sein, sonst erkennt man das Motiv nur schwer. Hier wäre zB Linde eine gute Wahl gewesen, da es ein sehr homogenes Aussehen hat, welches ein bisschen der Leinwand eines Malers gleicht. Wenn du ein stark gemasertes Holz wie bei deinem Marienbild einsetzt, kannst du aber auch damit spielen und Wirkung erzielen. In diesem Fall würde ich die Figuren mit einer die Maserung abdeckenden Grundierung versehen, darauf dann mit schönen Farben kolorieren, den Hintergrund hingegen nur ölen und wie eine Schraffur verwenden, die zusätzliche Tiefe schafft. Ob dieser Effekt dir zusagt, kannst du durch leichtes Anfeuchten des Hintergrundes vorab testen. Wenn nicht, einfach ebenfalls grundieren und in passender Hintergrundfarbe einfärben. Gib gerne mal Rückmeldung wie sich das Bild weiter entwickelt. Viel Freude am Gestalten und gutes Gelingen.

    LG Frank

    Hallo Frank,

    wie schnell ein Schnitzeisen stumpf wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen deine Schnitztechnik. Schneidest du, indem du rechtwinklig zur Schneide in das Holz drückst ( das macht die Schneide schnell platt) oder ziehst du das Messer durch das Holz, ähnlich dem Gebrauch einer Säge, wodurch du die gesamte Schneide nutzt. So bleibt es länger scharf. Auch die Härte des Holzes spielt eine Rolle. Je weicher das Holz ist, so zumindest mein Eindruck, umso schneller werden Messer stumpf. Ich habe ein Abziehleder, das mit Schleifpaste bestrichen ist, bereitliegen. Immer wenn ich das Gefühl bekomme, dass das Messer im Biss nachlässt, ziehe ich es mit einigen wenigen Zügen wieder ab und es ist wieder so scharf wie zu Beginn. Wichtig ist, damit nicht zu lange zu warten, denn wenn das Messer im Biss nachlässt, drückst du mehr, büßt Schnittkontrolle ein und der Abstumpfprozess beschleunigt sich durch die Gewalteinwirkung noch zusätzlich.Richtig formgebend schleifen musst du erst wieder, wenn dir eine Klinge ausgebrochen ist oder die Schnittflächen des Messers ihre klare Form verlieren, sich abzurunden beginnen.

    Ich hoffe diese Information kann dir helfen.

    Liebe Grüße,

    Frank

    Hallo Lukas,

    ja das sieht für mich auch nach einem Zimmermannswerkzeug aus. Bei dieser Form würde sich das seitliche Behauen eines Balkens, in welchem Format auch immer ,auf dessen rechter Seite anbieten. Da die Öse seitlich ausgestellt ist, kommt man so mit Stiel und Hand nicht mit dem Balken in Konflikt.

    LG Frank

    Hallo ihr Lieben, hallo Mikero,

    auf die Gefahr hin, hier als völlig antiquiertt rüberzukommen: Zum Scharfhalten der Eisen benutze ich während des Arbeitens immer dann, wenn ich das 'Gefühl habe, das Eisen verliert geringfügig an Biss ein Streichleder zum Abziehen. Das ist dünnes, festes Naturleder, dass auf ein Sperrholz aufgeleimt ist. Die Kanten habe ich einmal rund für Eisen mit Stich und einmal im Winkel eines Geißfußes geformt. Dieses Streichleder reibe ich mit feiner Polierpaste ein. Mit relativ wenigen Zügen ist das Eisen so wieder superscharf und glattpoliert. Richtiges Nachschärfen mit Schärfsteinen muss ich eigentlich nur bei einer Beschädigung der Schneide vornehmen. Nach jeglichem Schärfen mit Schleifsteinen würde ich dir dieses Abziehen mit dem Leder empfehlen, da die Scharfsteine alle einen mehr oder weniger subtilen Grad hinterlassen, der sich beim Arbeiten umbiegt und das Eisen bald wieder Stumpf werden lässt. Bei Interesse reiche ich gerne Bilder nach.

    LG und allzeit scharfe Schneiden.

    Frank