Beiträge von PreMi

    Hallo Jakob!


    Ja, Linde ist sozusagen das "Beste" - Vorkommen, Nachhaltigkeit, Härte, Preis, etc.
    Zirbe lässt sich zwar um einiges besser beschnitzen, jedoch darf man nicht vergessen, dass ein Zirbenbaum 80-100 Jahre benötigt um Zapfen zu bilden welche dann nur alle 4 Jahre getragen werden. Von 100 Sprösslingen kommt einer durch sagt man. Zirbe steht bei uns u. a. auch unter naturschutz - der derzeitig betriebene Raubbau findet ausschließlich in Privatforsten statt. Auch unser Gesäuse war ursprünglich ein Zirbenurwald - hat man aber für die Köhlereien kahlgerodet und der Bestand hat sich nie mehr erholt.
    Ich zB kaufe keine ganzen Stämme, "ernähre" mich sozusagen ausschließlich von den Abfällen (Stockabschnitte).


    Das Bewehrteste für "nicht witterungsbeständige" Hölzer ist eine Imprgnierung vor dem ölen - ich verwende für meine Kettensägearbeiten Chinol Naturgrund von Fritzlacke und anschl. Tiger Holzöl - mit diesen hab ich bis dato die besten Erfahrungen gemacht. Kleinere Sachen nach dem Fertigstellen thermobehandeln (das hat man in der Stein- /Bronzezeit bereits so gemacht -> zB. Pfahlbauten wie am Bodensee) - ist aber so a Sache mit dem Erhitzen...


    Zirbenholz ist mit der Beständigkeit vergleichbar mit Douglasie oder Lärche. Tanne nur wenn sie nicht austrocknen kann. Bei allen Holzarten ist jedoch darauf zu achten, dass die Werke nicht in Kontakt mit Erde odgl. kommen (Erdsäure, Tag/Nacht Reaktion, udgl.).


    Man denkt an erster Stelle immer an Wasser - größter Feind ist jedoch die direkte Sonneneinstrahlung sowie das enthaltene UV-Licht und die Kombination von stehendem Wasser.
    Licht und Wärme lässt Risse enstehen wo das Wasser eindringen kann. Da hilft keine Eiche oder sonst was. (ausser Tropenhölzer).
    Und schon geht´s dann los mit den Fäulnispilzen welche dann im Inneren ungestört werken können und den Weg für weitere schädlich Prozesse einleiten.
    Warum dieser Pilzbefall? Holz bsteht zum Großteil aus Zellulose und die wiederum zum Großteil aus einer Zuckerart - also genug Nährstoffe zum Umwandeln.


    Wer weiterlesen will - kleine Nebeninfo:


    Unsere Vorfahren haben einige Dinge (Holz für bestimmte Zwecke im Aussenbereich) bereits beim fällen berücksichtigt. Bei uns in der Region können solche Hölzer bis in das 14. Jhd zurückverfolgt werden - die Bauten stehen heute noch und werden zum Teil auch öffentlich benutzt. Kürzlich war ich bei ei einer Sanierung eines über 360 Jahre alten Wirtschaftsgebäudes dabei. Der Dachstuhl und fast alles andere darunter war noch original und blieb es auch - der Rauchabzug und die Feuerstelle in der "Rachkuchl" musste leider aus feuerpolizeilichen Gründen verschlossen bzw. umgebaut werden - was man irgendwie nicht verstehen kann, weil früher täglich darin geheitzt wurde und alles die Jahrhunderte schadlos überstanden hat.


    Die wussten damals schon, dass die Flüssigkeiten und der Zucker da raus müssen.
    Mondphasen geschlagenes Holz ist kein Aberglaube - bester Zeitpunkt ist um (ca.) ende Dezember und ende Jänner, die letzten beiden Tage des abnehmenden Zyklus sowie der darauffolgende Nullmond.
    Man fällte das Holz talwärts und lässt es danach bis in den Frühsommer liegen. Dabei treibt der Baum nochmal aus und entzieht dem Stamm dabei nahezu smtl. Nährstoffe. Solche Hölzer sind extrem riss- & schwindungsarm und vor allem feuerbeständig (das würde ich mich jetzt nicht behaupten trauen, wenn ich es selbst noch nicht probiert hätte).
    Holz selbst brennt nicht, verfeuert werden nur die Dämpfe vom Zucker und diese nehmen das andere durch die Hitzentwicklung im Inneren sozusagen mit (Voriges Jahr ist in meiner Nähe ein altes Wirtschftsgebäude zur Gänze niedergebrannt - was stehen blieb waren die alten Steinmauern und der Dachstuhl - nahezu unversehrt).
    Aus diesem Gehölz wurden Fenster, Türen, Dachstühle, etc. sowie die Rauchabzüge und Kamine über den offenen Feuerstellen gefertigt. Ich kenne bei uns im Ort noch zwei solcher Kamine welche noch beheitzt werden (Schloß Röhtelstein (da wurden die originalen Fenster und Stöcke erst vor rund 25 jahren getauscht)





    und ein privates Bauernhaus welches noch nahezu im Originalzustand vom 16. Jhd. ist und bis vor kurzem noch bewohnt war - die Besitzerein sowie deren Gatte verbrachten ohne Strom und fließend Wasser im Haus ihren Lebensabend darin).
    Auch wurden und werden vom Blitz getroffene Bäume bevorzugt und standen frühe nur dem Waldbesitzer zu - die sind schon thermobehandelt :)



    LG
    Michael

    Hallo Jakob!
    Schöne Arbeit und schließe mich den vorigen Kommentaren an.
    Als kleine Hilfestellung für solche Sachen studiere mal Münzen - wie die das auf kleinste Tiefen gelöst haben. Als Übungen kannst welche Stück für Stück vergrößern (x2, x3, x4, etc) und jedesmal tiefer gestalten.
    LG
    Michael

    Teil 4


    Aushölen


    Die schrägen Schnitte links und rechts dienen zum Auffinden der vorhin beschriebenen Orientierungslöcher!
    Zuerst Längsschnitte, danach diagonal, ausbrechen des verbliebenen Holzes und mit Schruppscheibe nacharbeiten, Anschließend die Augen und Mundöffnungen rausarbeiten und Maske an´s Gesicht anpassen.


    Werkzeuge: Stich9/30mm und 20mm, Stich 7/20mm, E-Kettensäge mit Carvingschwert, Winkelschleifer 1800W und eine Horn-Schruppscheibe mittlerer und feiner Körnung. Diese sind auch auf der Rückseite bestückt - vorteilhaft beim aushölen der Schädeldecke. Wer umständliches Arbeiten und die Gefahr liebt, kann alternativ auch einen Woodcarver odgl. verwenden.


    Die Schruppscheiben verharzen mit der Zeit - reinigen mittels Harzentferner. Diese Scheiben sind ursprünglich für die Klauenpflege von Rindern gedacht. Die Anschaffung ist nicht gerade billig (um 50 Eur das Stück) aber hohe Lebensdauer - bei mir ca. 3 Jahre. Es gibt auch andere Hersteller, da sind diese Scheiben jedoch nur 1-2cm vom Rand nach innen bestückt. Auch von Magna gibt es handgeschmiedete Raspeln um knappe 200,-/Stk. Die sind zwar wirklich äusserst effektiv, rate ich aber für diese Arbeiten ab. Lebensdauer ist ziemlich die selbe, zudem hat man im Gegensatz bereits bei kleinsten Berührungen eine Fleischwunde - bei den Hornraspeln maximal eine oberflächliche Schürfwunde welche sich (plasterlos) in grenzen hält.




    Hinterkopf ausnehmen, mit PU-Konstuktionskleber und Klammern verleimen. Anschl. Klammern raus und mit Schruppscheibe fein Leimstelle innen und aussen überarbeiten.



    Danach die Maskenränder rundum in form bringen, Hörner montieren, ggf. Hornansätze und div Druckstellen auskitten und bemalen.




    Hoffe es gefällt und gutes Gelingen!
    Michael

    Teil 3


    Hinterkopf und fertigstellen


    Ein Reststück mittels Holzbauschrauben befestigen und mit der Kettensäge in form bringen. Ohrenrückseite und kopfbereich anpassen, danach wieder das selbe Schema von Teil 1 und 2






    Vorbereitung zum Aushölen


    Teil 2


    Ausarbeiten und Sauberschneiden


    Jetzt werden die Details geschnitzt danach sauberschneiden des Werkstückes, Kanten brechen mittels Schleifpapier Körnung 80 oder 100 und mit Druckluft die Schleifrückstände entfernen. Auch sollte man darauf achten, dass das Werkstück nicht zu tode geschliffen wird!


    Werkzeuge: Stich5/20mm, Stich11/4mm, Gaißfuß 6mm/75°, Stich3 25mm, Stich11/10mm, Kerbmesser



    Orientierungslöcher


    Dienen als Anhaltspunkt für´s darauffolgende aushölen. Auch kann man jetzt die Augen- sowie Mundhöhlen tieferschlagen.


    Hallo liebe Kollegen!


    Da es bereits des Öfteren angesprochen wurde, hier mal ein kleiner "Blick über die Schultern" beim Schnitzen von Krampusmasken/weiblich - hier handelt es sich um keinen Kurs odgl. und soll ledeglich zur Unterstützung dienen.
    Anbei möchte ich noch hinzufügen, dass dies NUR für Forumsmitglieder von hobbyschnitzen.de zur Verfügung steht.
    Die Weitergabe an Dritte oder eine kommerzielle Verwendung dieser Bilder sowie Inhalt ist ausdrücklich untersagt!


    Der grobe Zuschnitt


    Werkzeuge: E-Kettensäge (min. 2000W) mit Carvingschwert, 1x Einspannvorrichtung der Fa. Spangler u. 1x Eingenbau.
    Warum verwende ich ein Carvingschwert?
    a) wegen dem kleinen Radius
    b) weil rückschlagsarm - macht sich sich spätestens beim Aushöhlen bemerkbar
    c) genauere Schnittführung und feinere Spanabnahme


    Abmessungen: H30xB23xT23cm, Gesichtsbreite bzw. Backenbreite 14cm, Gesichtstiefe (Nasenspitze -> Ohrenansatz) 12cm, oberster Punkt Schädel bis Augenmitte 9cm weiter bis zur Nasenspitze 5cm und Nasenspitze Kinnunterkante 8cm bei geschlossenem Kiefer, Augenabstand 7-7,5cm (Mitte/Mitte) je nach gewünschten Charakter




    Das Anhauen


    Überschüßiges Holz entfernen und festlegen der Grundform und Eckpunkte
    Werkzeuge: Stich3/40mm, Stich7/50mm, Stich5/40mm, Stich11/25mm
    Abmessungen siehe oben, Proportionen odgl. siehe Anatomiebücher oder die speziellen Lern-CD´s von hobbyschnitzen.de.
    Bei dieser Art von Masken gestalte ich alles etwas überzogen (ähnlich wie bei Karikaturen). Stirn bzw. Schädel lasse ich absichtlich etwas höher, da in späterer Folge weniger Haar benötigt wird, auch das Kinn lasse ich anfangs etwas länger nach unten um die Mundöffnung bei Bedarf noch ändern zu können.



    Anlegen


    Festlegen (anlegen) und grobes ausarbeiten der Details. Bei dieser Art von Masken gestalte ich alles etwas "herber" - soll ja kein Zuckerpüppchen werden. Aber vorsicht - zuviel des Guten macht irrsinig schnell etwas männliches daraus.


    Werkzeuge: Stich9/20mm, Stich5/25mm, Stich7/25mm, Stich11/15mm


    Hallo Marco!


    Hat sich ausgezahlt deine Tüftlerei ;) schon um einiges besser - vorallem von der Nasenspitze abwärts und das gleichschenkelige Dreieck hast auch getroffen!


    Was mir noch auffällt ist:


    - rechte Seite hinkt bis zum Kinn runter noch etwas nach unten - lässt sich mit nacharbeiten der linken Seite aber noch korregieren (untere Augenlid, Backen)


    - den Lippenansatz mit einem kurzen, steilen Schnitt (fast 90° von der Draufsicht), welcher bis zum Nasenansatz ausläuft, entschärfen - 7er/25 oder 30mm (optional 9er/20 oder 25mm) - die Breite des Schnittes trägt ebenfalls zur Charakterbildung bei


    - die Backenknochen (Jochbein) sind die breitesten Stellen im Gesicht (achtung - nicht vom Schädel - trifft jetzt aber in deinem Fall nicht zu), danach kommt die Schläfe


    - die Augenhöhlen und die Linien der Augenbrauen sind etwas zu hoch - beginnt bei der Nasenwurzel (roter Punkt) dann stimmt die Proportion auch wieder ;)


    - die Augenbrauen beginnen wenn man einen Strich vom Nasenflügel (aussen) über den inneren Augenwinkel zieht und endet bei Nasenflügel -> Augenwinkel aussen (Ausdruck - durch größenänderung der Radien oder Verformung der Linie)


    - Löcher und Hinterschneidungen erst beim Sauberschneiden machen



    LG
    Michael



    @ Jakob
    Ja die sind sehr Hilfreich und kosten auch nicht mehr als ein Buch. Auch gibt es diese in allen Varianten wie Frauen- & Kinderköpfe, Christuskopf, und Details wie Ohren, Augen, Mund, Hände, etc., Kontrapoststellung, usw.


    @Seehaas
    Da kann ich dir nicht zustimmen!
    In diesem Buch geht es um das effektivste Anhauen mit Sysetem eines Kopfes, also um das Fundament der Arbeit.
    Frauen- & Kinderköpfe basieren auf dem selben Prinzip - steht sogar irgendwo drinnen, wenn ich mich jetzt nicht irre. Und wenn die Ausarbeitung der weiteren Varianten auch erläutert und "vorgekaut" werden würde wie du dir das vorstellst, hätte das Buch wahrscheinlich 400 Seiten oder mehr und jeder Besitzer würde die selben Köpfe/Gesichter machen. Die Hauptmerkmale für die Ausarbeitung der verschiedenen Varianten sind mittels Zeichnungen angeführt - für alles weitere gibt es Anatomiebücher oder die Lernvorlagen welche Jakob vorhin angeführt hat - ich weiß nicht, ob ich es ohne meine autodiktaten Phasen erlernt hätte - und die benötigt wohl jeder in seinem Lernprozess...


    Ich bin dort eine Weile zur Schule gegangen und habe es dort so gelernt! Bei dieser Methode bringt man sprichwörtlich den Schnitt auf den Punkt!
    Auch das vormodelieren hat seinen Sinn - bei diesem Arbeitsschritt erledigt man bereits 80% der geistigen Arbeit, den Rest benötigt man danach nur noch fürs umsetzten der Arbeit - der Weg von "Auge zu Hand" und das ist meist der Schlüsselpunkt eines jeden Schnitzers! Üben, üben, üben!


    Auch habe ich aus meinen früheren Zeiten solche amerikanischen Bücher - und das spiegelt in jedem Buch den (ich sag mal) "typisch wirren" Amerikaner - die wurschteln sich jedesmal an die Grundform ran - egal ob figural oder anatomisch - und wenn ich an die aktuelle Sendereihe Redwood Kings denke, ist auch hier und heute noch zu 95% das selbe...


    LG
    Michael

    @Jakob


    ja, da hast du recht, gegen die Maserung ist bissi mühsam und etwas aufwändiger /Schichtweiser Abtrag des Holzes) - ich achte immer darauf, dass ich so gut wie möglich immer vom höheren Punkt nach unten schneide - auf Hohlbohrer und Geißfuß, etc. verzichte ich so gut wie möglich - und wenn doch, dann nur die kleineren.
    Für Innenwölbungen max. Stich 9 und das Messer während dem vorwärtsschieben ganz, ganz leicht drehen, bei Rundungen/Innenbögen immer in Richtung innen, damit man auch die Längsseite der Schneide nutzt und dabei die Messer (Schleiffase) immer fest gegen das Holz drücken - das gilt auch für sehr harte Hölzer....
    Hautsächlich verwende ich bei diesen Holzarten Stich 1 & 2.
    Eine 1a Messerschärfe ist natürlich immer voraussetzung - je weicher das Holz umso perfekter muss es schneiden!


    LG
    Michael

    Hallo Berkow!


    Ja genau - über die ganze Länge einen Schnitt ca. 1cm über den Kern tief - und ja, (nur die) Stirnseiten zum Verschließen bestreichen.
    Wenn die Figuren aus einem Stück Rundholz geschnitzt und über 80cm Höhe sind, höhle ich sie von hinten grob aus - meist stehen diese ohnehin in einer Ecke oder Niesche und das Holz kann zur "Ruhe" kommen.


    Hat man freien Blick auf den Kernschnitt - meist ist er am Schädel und im oberen Stirnbreich zu sehen - wird dieser (vom selben Holz) mittels angepasster Keile ausgeleimt - bei Berücksichtigung der Jahresringe fällt dies bereits bei einer "nur" gebeizten Figur fast nicht mehr auf.
    Bei voller Sicht auf die Rückseite (kommt erfahrungsgemäß relativ selten vor) schneide ich mittels einer feinen Japansäge das hintere Drittel (je nach dem mehr oder weniger) von oben gesehen ab, höhle dann grob aus und verleime das ganze und schneide die Leimstellen nochmals nach. Abrichten der zu verleimenden Teile ist aufgrund der feinen Schnittfläche nicht nötig.


    Bei verleimten Holz ist dieses Prozedere meist nicht nötig.




    Schweife mal etwas aus: Das mit dem Aushölen ist auch sehr oft bei großen, alten Kirchenfiguren zu sehen - ein Blick dahinter bei gelegenheit schadet nie.
    Auch sieht man noch die Spuren von den damals verwendeten Werkzeugen und hin und wieder auch Spuren von Versalzungen.
    U. a. habe ich mich früher oft gefragt wie die damaligen Meister zum Teil diese gewaltigen Spannungen in den Traperien so perfekt fließend mit einem Schnitt zustande brachten - hab mal einen Abdrück von einer Art Hohleisen (oder wie man das bezeichnen darf) auf der Rück- bzw. Innenseite gefunden - die hatten damals spezielle Messer mit einer Form von einem in der länge nach geteilten Ei - ca. 40mm breit, darin enthaltene Formen welche ineinander übergingen - von rechts nach links wie Stich 11 auf Stich 6 -> Stich 4 -> Stich 7 und auf Stich 9 - die ganz obere Seite war leider nicht zu sehen oder war offen. Bestimmt gab es da auch verschiedene Größen.
    Kann mir gut Vorstellen, dass man entlang der Falte beim vorwärtsschneiden das Messer leicht drehte.
    Oder war es vlt. doch nur eine vom Schmied versemmelte Dechselhacke - kanns nicht genau sagen...



    LG
    Michael

    Hallo!


    Bei Rundholz setze ich mit einer Kettensäge einen Kernschnitt über die gesamte Länge des Stammes - damit nimmt man die Spannungen im Holz beim trocken und hat die Rissbildung unter kontrolle (ist anschl. die Rückseite der Arbeit, welche man nach fertigstellung auskeilen kann - große Figuren müssen nach fertigstellung ohnehin über die Rückseite ausgehölt werden)
    Die Stirnseiten bestreiche ich großzügig mit einer billigen Dispersionsfarbe aus dem Baumarkt - durch das Verschließen der Poren wird zu schnelles austrocknen verhindert und die Risse stirnseitig halten sich in grenzen bzw. gehen nicht so tief rein.


    Früher legte man das Holz in Salzgruben und das Salz wurde von Zeit zu Zeit gewechselt - ging realtiv schnell und rissfrei dieser Trockenprozess....


    LG
    Michael

    Hallo!
    Wenn es sich beim Tannenholz nicht um Trockenkammerholz handelt (ebenso Fichte oder Lärche) lässt es sich bei einer Holzfeuchte von min. 20% einigermaßen gut beschnitzen - während dem schnitzen die zur Zeit nicht bearbeiteten Flächen mit einem nassen Tuch abdecken - zwischen Pausen ebenso und über nacht mit einem Plastiksack/Folie abdecken - nur sollte man mit dem Wekstück in diesem Fall nicht all zu lange benötigen (Holzbläue, etc.)....


    LG
    Michael

    Hallo Marco!


    Darf ich kurz meinen Senf dazugeben? Will da auf keinen Fall klugs*****n oder ähnliches....
    Wie ich aufgrund der Bilder erahnen kann, sind das bei weiten nicht deine ersten Masken oder? Der Grundansatz kann sich auf jeden Fall sehen lassen - Gratulation!


    Was mir auffällt ist:


    a) die Unsymetrie - etwas schadet nie - macht es naturalistischer, aber auch hier gilt weniger ist mehr.
    Vermute, du machst einen Teil des Gesichtes und anschl. den zweiten dazu. Mein Ratschlag - immer die linke und rechte Seite zusammen beschnitzen - so lange bis du ein anderes Schnitzmesser benötigst - zudem ersparst du dir in Summe doch einige Zeit - man glaubt es kaum, wie viel mit der Auswahl von Werkzeug an Zeit verloren geht. Ausserdem musst du nicht immer neu in das zu Schnitzende "rein" was in Summe wiederum Zeitersparnis ist.


    b) anatomisch ist´s nicht ganz stimmig - gerade bei den Manschgerer, Zottler und was es noch so alles gibt in diese Richtung, sollte man darauf schauen. Grundsätzlich unterteilt man in Quadrat-, Kugel-. und Ovalschädel (guckst du mr. google)
    Augenmitte - Nasenspitze - Augenmitte soll ein gleichschenkeliges Dreieck ergeben. Die Mundwinkel sind im Regelfall in einer senkrechten Linie unter und leicht ausserhalb der Augenmitte (bei Frauen mittig oder weniger)
    Nasenspitze - Oberlippe - Kinn - Kinn Unterkante soll sich im Normalfall und bei geschlossenem Mund dritteln.
    Die Stirn-/ Schädelhöhe spielt in diesem Fall keine große Rolle.
    Auch sind das nur Anhaltspunkte welche je nach gewünschten Charakter variieren.


    c) zum Thema Bart und Haare - der Bart ist schon mal gut angehauen - zum ausarbeiten kann ich dir die Lern-CD "Haare und Bart schnitzen" hier im Onlineshop wärmstens empfehlen.


    zur Frauenmaske - die Grundform/Silhouette eines Gesichtes besteht aus zwei Herzen, 1x von der Nasenspitze ausgehend, über Backen und Wangen bis zur Kinnspitze und ein zweites (halbes) geht vom "dritten Auge" über die Augenbrauen bis zu den Augenwinkel. Im Allgemeinen ist auch alles weicher und verlaufender - makante Falten, etc. machen das Gesicht alt.
    Versuche mal die Mund- & Augenwinkel mit einem 5er/30mm Eisen leicht nach oben auslaufen zu lassen - 1x wagerecht reinstechen und dann von unten mit dem selben Messer rausschneiden.


    Liebe Güße
    Michael