Beiträge von Seehaas

    nach den allgemeinen UV-Regeln, wird dunkles heller und helles dunkler.

    Hallo Zillertaler
    die genannte Regel trifft zu. Eiche ist ebenso wie Lärche ein mittelhelles Holz. Lärche wie das ganz helle Fichtenholz dunkeln nach, selbst wenn sie mit dunkleren Lasuren oder Ölen behandelt werden. Warum sollte es bei Eiche anders sein? Umgekehrt sind dunkle Hölzer wie Mahagoni und Palisander, selbst wenn sie gebeizt wurden, mit den Jahren ausgeblichen (Möbel in der Wohnung). Diesen Erfahrungen würde es widersprechen, wenn Eiche nur deshalb die Eigenschaft von naturgemäß dunklen Hölzern erhalten würde, wenn wie bei dämpfen oder lasieren nur die oberste, der Bewitterung ausgesetzte Schicht dunkel eingefärbt wird.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Flugga
    Die Erdmännchen als Wächter sind eine lustige und originelle Idee. Sind die dunklen Stellen gebrannt oder bemalt?


    Grüsse von Seehaas

    Hallo Dieter
    vielen Dank für die Kopie des interessanten Holzwerkertipps zum "Räuchern" von Eichenholz. Vor Jahrzehnten war dunkle "Eiche rustikal" Mode in der Möbelindustrie. Ob diese auch auf die gleiche Weise hergestellt wurde, ist mir nicht bekannt.
    Nach #8 beabsichtigst Du keine weitere Behandlung. Zwar ist Eiche recht witterungsbeständig, verändert aber dennoch seine Oberfläche durch die UV-Strahlung und die Bewitterung. Die Oberfläche des Engels dürfte somit noch dunkler werden, auch poröser. Je nach Beschattung siedeln sich dann Algen an. Als Beispiel dienen mir die Zaunpfosten in unserem Garten. Da das Räucherverfahren nach meiner Kenntnis nur eine Beize ersetzt, aber keinen Holzschutz bietet, würde ich den letzteren nochmals überdenken. Mit einem für den Aussenbereich geeigneten pigmentierten Öl könntest Du beides in einem Arbeitsgang erreichen: Färbung und Holzschutz.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Dieter01
    Bei den Augen ging ich nach dem Bild ...837 davon aus, dass der Kopf bereits fertig geschnitzt sei. Es tut mir Leid, wenn Du daraus den Schluss gezogen hast, an dem Engel sei etliches "falsch". Wichtig ist, dass das Werk Dir gefallen muss. Meine anerkennenden wie auch kritischen Äußerungen sollen hier im Forum die Sichtweise von anderen offen legen. Ich denke, gerade die Überprüfung des eigenen Standpunktes im Hinblick auf Ansichten und Anregungen von Gleichgesinnten kann in der Sache weiterbringen.
    Also ich bin gespannt, wie der Engel fertig aussehen wird.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Dieter01
    Dein geschnitzter Engel ist wirklich beeindruckend und ausdrucksstark. Die Sorgfalt, mit der Du an das Projekt herangegangen bist, ist zu sehen.
    Da Du ebenso wie ich Autodidakt bist und Deine Fähigkeiten mit den bewältigten Schwierigkeiten wachsen, erlaube mir ein paar Hinweise zur Verbesserung des Werkes. Da Engel in der Regel wie menschliche Wesen dargestellt werden, gehe ich für meine Bemerkungen von den Regeln der menschlichen Anatomie aus.
    Die Stirn und die Haarkuppe über dem Band ist extrem steil. Wenn Du hier etwas Holz wegnimmst, könnte die Figur weniger "streng bzw. steif" wirken.
    Die Augen sind zu groß und könnten zu den Schläfen hin etwas verkleinert werden. Ich habe Mühe 4,5 Augenbreiten in der Kopfbreite unterzubringen, was die Regel wäre. Auch der höchste Punkt des Augapfels springt etwas zu sehr vor und liegt in der Tiefe knapp unter dem Wangenknochen. Oder täuscht die Perspektive im Foto?
    Der rechte Mundwinkel (im Bild links) ist etwas zu weit nach aussen gerutscht, was sich aber wohl nicht mehr korrigieren lässt.
    Das Haar links des Kopfes (im Bild rechts) fällt unnatürlich. Im oberen Teil scheint es an den Kopf wie angeklebt, dann fällt es plötzlich schräg nach aussen.
    Zum Thema Faltenwurf, das ich sehr schwierig finde, empfehle ich mal Links im Internet:
    http://www.zeichnen-lernen.net…ung-falten-und-stoffe.php
    Allein durch Eingabe der Suchwörter <Faltenwurf zeichnen> in Deiner Suchmaschine findest Du sehr viele Infos.
    Nun kommen mir noch ein paar Fragen zu Deinem Projekt:
    Wie hoch ist denn die Figur? Wie willst Du die Figur am Grab aufstellen und Erdkontakt vermeiden, um vorschnelle Verwitterung zu vermeiden? Ich hatte zB. für meinen Älpler 3 lange Sechskantschrauben schräg in den Sockel geschraubt und dann die Skuptur auf einen Stein gestellt. So kann die Figur auch von unten her stets abtrocknen und bleibt schön.


    Viele Grüße von Seehaas

    Wer den Werdegang der Skulptur verfolgen möchte, kann unter dem gleichen Titel in meiner <Werkbank>
    die nachträglich erstellte Dokumentation einsehen.


    Viele Grüße von Seehaas

    Im Schaukasten habe ich bereits die fertige Skuptur gezeigt und die Vorarbeiten für die Schnitzerei erwähnt. Da ich den Fortgang der Arbeit (vor über einem Jahr) für mich bereits dokumentiert hatte, könnt ihr mit den nachfolgenden Fotos nachträglich die einzelnen Phasen dieser Arbeit nachvollziehen.



    Schnitzen ist eigentlich ganz einfach: Man nehme einen Block Holz (hier: Linde) und schnitzt alles weg, was nicht nach Mutter und Kind aussieht. Was übrig bleibt, ist die Figur. Das Dumme ist nur, dass wir Schnitzer(innen) die Figur erst sichtbar machen müssen.
    Nach dem Aussägen der Umrandung, hier mal mit der Bandsäge einer Schreinerei, sieht das Objekt noch ziemlich nüchtern aus. Den Raum zwischen den beiden Köpfen hatte ich durch zahlreiche Einschnitte eingesägt, die ich anschliessend leicht mit dem Stemmeisen herausschlagen konnte.


    Die seitlichen Grundformen waren symmetrisch und eher einfach. Ich musste nur die proportional richtige Breite der Körperteile, die im Rahmen der Vorarbeiten ermittelt wurde, links und rechts der Mittellinie anzeichnen.



    Vor dem heiklen Durchbruch zwischen den Armen der Mutter wollte ich unbedingt das Kind im wesentlichen fertig schnitzen, da zu einem späteren Zeitpunkt Bruchgefahr der Arme bestanden hätte. Die Druckbelastung beim Schnitzen darf nicht unterschätzt werden.



    Nun ist das Gesicht der Mutter an der Reihe. Ich begnügte mich hier vorerst mit den markanten Elementen des Gesichts, wie zB. der seitlichen Augenvertiefung, um später noch evtl. Korrekturen vornehmen zu können. Die Grundform war auch von Bedeutung für die Lage und Länge des Halses sowie die Höhe der Schultern.



    Das nächste Abschnitt bestand in der Formung des Körpers der Mutter. Auf dem folgenden Foto ist teilweise die Lage der die Form bestimmenden Elemente wie Brust, Taille und Po zu erkennen. Auch die imaginäre Kniehöhe war wichtig, um die Schrittweite und einen minimalen Knick im fallenden Morgenmantel (o.ä.) festzulegen.



    Die angezeichneten Linien dienten zur Orientierung beim Formen des Morgenmantels.



    Die Lage der Füße war vorbestimmt, deren Ausführung erfolgte ohne Details, da sie kein wichtiges Gestaltungselement waren. Um den wie gehofft schönen Maserungsverlauf zur Geltung zu bringen, entschloss ich mich, die gesamte Figur zu schleifen. Hierzu benutzte ich eine Ziehklinge und Handschleifpapier. Die Oberflächenbehandlung erfolgte mehrfach mit farblosem sog. Aussenöl, mit dem ich bereits positive Erfahrungen gemacht hatte.
    Ich hoffe, dass Euch die Rückverfolgung des Werdeganges der Skulptur Spass gemacht hat.


    Grüße von Seehaas

    Hallo bmwbugu
    Deine Begeisterung freut mich, sie motiviert mich, die mit der Werkbank verbundene Arbeit in gleicher Weise fortzusetzen. Auch ich bin kein Profischnitzer und mir gelingt auch nicht alles. Aber wir lernen stets hinzu.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Dieter01
    Die Erinnerung an die Tradition des Bergbaus im Erzgebirge scheint dort sehr verwurzelt zu sein. Für mich sind die Knappen Figuren aus einer längst vergangenen Zeit, aber interessant und anschaulich gearbeitet. Die Arbeit am Engel ist vielversprechend. Mir gefallen grundsätzlich die Falten im Gewand, sie geben der Figur Leben. Rechts allerdings verlaufen die 2 Falten schräg zur Fallrichtung (Boden) und wirken etwas unnatürlich (Es sei denn, von hinten würde ein starker Wind blasen ;). Trotz dieser kleinen Schwäche wird die Engelfigur ein schöner und persönlicher Grabschmuck werden. Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit.


    Grüße von Seehaas

    Für die weitere Bearbeitung standen die endgültige Ausformung des Kopfes einschließlich Überarbeitung der Augen, sowie der Feinschnitt des Körpers auf dem Programm. Dabei waren noch einige Korrekturen an den Körperformen notwendig. Neben einer Verschlankung des Bauches (wie das klingt) und des Rückens war auch der rechte Hinterlauf zu massig.




    Die Ausarbeitung der Kopfform war langwierig und erforderte immer wieder Vergleiche mit Fotos bzw. Videos. Dazu war die Hirnholzschnitzerei in diesem Bereich heikel, insbesondere an den Ohren wegen der quer laufenden Maserung. Bedenkt, dass das Auge mit Lidern in Längsrichtung nur 1cm mißt! Ohne Kopfbandlupe und ohne wiederholt abgezogenen Beiteln wäre es mir nicht möglich gewesen.



    Vergleicht einmal die Position des unteren Loches am rechten Hinterlauf mit früheren Fotos. Dann seht ihr den Unterschied in der Formänderung.



    Die linken Beine wurden ebenfalls ausgeformt und müssen noch etwas geglättet werden.
    Danach werde ich mich an die Füße heranmachen und den Klotz verkleinern, an dem noch der Schwanz samt Körper "hängt". Danach geht es an das Hinterteil und den Schwanz. Die Kräfte, die ich beim Schnitzen des Schwanzes aufbringen muss, sind nicht zu unterschätzen, vor allem bei der Hebelwirkung. Deshalb getraue ich mich zumindest derzeit nicht, den Vorschlag Zillertalers umzusetzen und Schrauben in die nur 15mm dicken Füße zu drehen.
    Habt Ihr Fragen, Anregungen oder auch Rückmeldungen, so freue ich mich.


    Bis zum nächsten Mal Grüße von Seehaas

    Hallo Dieter01
    Mit der Einbindung der Bilder stimmt etwas nicht. In Deinem Beitrag stehen nur Dateinamen und beim Anklicken erscheint eine Fehlermeldung. Gehe mal im Antwortmenü am unteren Rand auf <Dateianhänge> und dann auf <Hochladen>.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Seehaas, Lindenholz eignet sich generell nicht fürs Freie. Das verwittert so schnell, schneller als man gucken kann.


    Ich habe mal zu beginn meiner Schnitzerlaufbahn eine Madonna fürs Grab meiner Eltern geschnitz. Aus Lindenholz. Die ist schuhschwarz verfault, trotz mehrfachem Klarem Schutzlackanstrich.

    Hallo Tasmandevil
    ich hatte übersehen, dass laut #1 das Projekt in Lindenholz ausgeführt werden soll. Ungeschützt verwittert Linde sehr schnell, darin stimme ich Dir zu. Aber das gilt doch für die meisten einheimischen Hölzer (ausser Akazie und Weide). Den von Dir damals gewählten Schutzanstrich mit Klarlack halte ich aus 2 Gründen für ungeeignet im Aussenbereich, so dass die von Dir beschriebene Folge mich nicht wundert. Klarlack enthält keine Pigmente, so dass die UV-Strahlung den Lack durchdringt und das das Holz stabilisierende Lignin zerstört. Weiter ist Klarlack nicht genügend flexibel, um die im Aussenbereich durch Temperaturschwankungen verursachten Dehnungen im Holz zu überbrücken. Es kommt zu kaum sichtbaren Haarrissen, durch die aber Feuchtigkeit eindringen kann. "Geschützt" durch noch intakte Lackfilme kann die Feuchtigkeit nicht entweichen und seine zerstörende Arbeit am Holz aufnehmen. Das Ergebnis hast Du beschrieben.
    Verhindern kann man das nur durch offenporige Lasuren oder spezielles, pigmentiertes Aussenöl. Letzteres verwende ich seit Jahren mit Erfolg nicht nur Verbretterungen, sondern auch Schnitzereien (s. Älpler und Steinbock), die im Garten stehen. Alle 1-2 Jahre ohne Vorschliff wieder einölen, und es sieht wieder wie neu aus.
    Dieser Beitrag gehört eigentlich in einen anderen Abschnitt, doch ich wollte auf Deinen Hinweis eingehen.


    Viele Grüße von Seehaas

    Das Anleimen von Holz für die Ohren, wie es Tasmandevil vorgeschlagen hat, ist eine Option. Aus Erfahrung mit meinem Steinbock (s. Schaukasten) möchte ich vorsorglich auf eine Gefahr hinweisen: Soll der Kopf nur im Innenbereich platziert werden, besteht kein Problem. Soll er jedoch im Aussenbereich, z.B. an einer besonnten Terrasse, aufgehängt werden, kommt es durch die starken Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede zu Spannungen im Holz, die je nach Maserungsverlauf unterschiedlich sind. Liegen Teile mit Hirn- und Langholz unmittelbar aneinander, kommt es zu derartig unterschiedlichem Arbeiten des Holzes, das die Verbindung gesprengt wird. So ist es mir mit den Hörnern des Steinbocks und der leicht flexiblen und wasserfesten Verbindung mit Heisskleber passiert. Erst ein hoch flexibler und überstreichbarer Baukleber konnte das Problem entschärfen.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Ihr Beiden
    Vielen Dank für die Rückmeldung mit den Anregungen. Für die freistehende Figur hatte vor allem meine Frau gesprochen; wir hatten uns entschieden, die Figur auf die 1,5m hohe Mauer zu kleben, die unsere Terrasse an 2 Seiten umrahmt. Von dort würde dann das Hörnchen auf die Sitzplätze herunterschauen. Deine Anregung Zillertaler habe ich nicht ganz verstanden. Wo würdest Du die Schrauben durch die Platte hineindrehen?


    Bis zur Klärung mache ich erstmal weiter.



    Die obigen Bilder zeigen die aktuellen Seitenansichten. Die rechte Seite ist teilweise schon fein geschnitzt, links (14) bin ich noch nicht so weit; hier muss auch der Hinterlauf noch ausgeformt werden. Beim Schwanz ist der Ausbruch des Astes zu sehen, der aber später ohnehin weggeschnitzt wird. Beim Anblick von links denke ich "Der Bauch muss weg!". Oder ist der Rücken zu hoch? Was meint Ihr?
    Nachstehend (13) eine Nahaufnahme von vorne; deshalb ist die Perspektive des Hinterteils etwas verzerrt.



    Ursprünglich hatte ich bei den Augen deren Lider vergessen (!), die beim Eichhörnchen hell und unbehaart sind. Daraus ragen die runden Knopfaugen hervor. Beim linken Auge (13 oben) habe ich den Fehler bereits korrigiert. Zum Glück hatte ich auf den Seiten des Kopfes noch genügend Holz stehen gelassen, so dass durch Wegschnitzen der Umgebung des Auges wieder eine Erhöhung für die Augenlider übrig blieb. Die Bleistift-Schraffur am Hals erinnert mich daran, das hier noch Holz weggenommen werden muss, um die "richtige Form" zu wahren.
    Jetzt steht mir noch eine Schwierigkeit bevor, nämlich die exakte Platzierung des gegenüberliegenden, rechten Auges. Derzeit besteht nur die Halbkugelform (in 12 knapp zu sehen), jedoch nicht ganz exakt. Bei der Betrachtung von vorne wie auch von oben müssen die Augenmitten auf einer parallelen Achse zur Schnauze liegen. Um den zweiten Augenmittelpunkt zu finden, habe ich bislang mit einem Stechzirkel die Abstände von gemeinsamen Bezugspunkten wie der Nasenmitte und einem Punkt auf der imaginären Mittellinie des Kopfes abgemessen. Habt Ihr eine bessere Methode?


    Grüße von Seehaas

    Hallo Tasmandevil
    zu Deinem vom Motiv her ungewöhnlichen Werkstück und dessen überzeugende Ausführung gratuliere ich.
    Interessant sind auch die in Deiner <Werkbank> vorgestellten Techniken mit der 3D-Ansicht und dem Umgang mit dem bislang unbekannten Holz bei der Erstellung der Tentakeln. :thumbup:


    Viele Grüße von Seehaas

    Weiter geht es darum, die Grundformen des Tieres herauszuarbeiten, wobei insbesondere die Stellung der Hinterläufe in anatomisch überzeugender Form immer wieder nachgearbeitet wurde. Die Bilder 6 und 7 lassen erkennen, das das Eichhörnchen bereits Gestalt angenommen hat.




    In diesem Stadium wurde klar, dass ich mich von der ursprünglichen Option, das Tier auf einen Sockel zustellen, hier einen Kletterast, verabschieden muss. Für ein Unterhöhlen der Bauchregion hätte es gekröpfter Schnitzeisen bedurft, die ich nicht in der passenden Größe besitze. Auch war das Zirbenholz in Längsrichtung der Faser sehr widerspenstig. Deshalb entschloss ich mich, die Figur freizustellen (Bild 8).



    Technisch bin ich dazu in gleicher Weise vorgegangen wie am Anfang. Mit der Säbelsäge machte ich von unten her Einschnitte, so dass es leichter war, in kurzer Zeit größere Holzstücke zu entfernen. Damit die Füße alle auf gleicher Ebene zu stehen kommen, kürzte ich diese an der Kreissäge ein, wobei das Werkstück entlang dem winkligen Block (links im Bild) geführt wurde.
    Auf den folgenden Bildern 9-11 ist die weitere Bearbeitung der Grundform mit Ausnahme des Schwanzes zu sehen. Diesen brauche ich für eine stabile Verbindung zum Block, in dem die Figurenschraube steckt. Erst wenn ich den Körper praktisch fertig geschnitzt habe, will ich mich an den Schwanz heranmachen, der derzeit natürlich viel zu dick ist. Wenn Ihr Ideen für ein anderes Vorgehen habt, lasst sie mich wissen. Auch die Ausarbeitung der filigranen Füße beabsichtige ich erst gegen den Schluss vorzunehmen.
    Derzeit bin ich am Kopf, da hiervon auch die Formung des sehr kurzen Halses abhängt.




    Hallo dergrenzer
    Ein tolles Vorhaben! Die von der Stabilität her empfindlichsten Teile des Kopfes sind die Ohren. Nach deren Stellung würde ich den Faserverlauf ausrichten, sofern es das Holz zulässt. Eher senkrechte Ohren (Lauscherstellung) aus quer verlaufendem Holz liessen sich weniger gut schnitzen und wären bruchgefährdet.


    Viele Grüsse an den Walensee


    Seehaas

    Hallo Flugga
    Deine Idee, eine Personengruppe reliefartig darzustellen, gefällt mir sehr. Zusammen strahlen die sehr unterschiedlichen Personen eine gemeinsame Fröhlichkeit aus, das was sie verbindet. Deshalb wirkt die Schnitzerei so ansprechend und lässt anatomische Verbesserungsmöglichkeiten in den Hintergrund treten.


    Viele Grüsse von Seehaas

    Hier möchte ich Euch meine Schnitzerei vorstellen, an dem ich zur Zeit arbeite. Es ist ein Eichhörnchen aus Zirbenholz. Den 10cm dicken Holzblock habe ich als Reststück von einer Möbelschreinerin geschenkt bekommen, das wegen der darin enthaltenen Äste für sie nicht mehr verwertbar war. Mein Ziel ist die Erstellung einer Figur in praktisch natürlicher Größe. Die Haltung des Tieres sollte eine eingefrorene Bewegung zeigen und dadurch bereits eine gewisse Spannung vermitteln.
    Nach intensiver Bildersuche in meinen Büchern und im Internet fand ich schliesslich das Motiv (Bild 1). Das Foto wurde auf dem PC so skaliert, das es im Druck auf den Holzblock passte und laut Tierbeschreibungen der natürlichen Größe entsprach.


    Im ersten Schritt sägte ich mit der Säbelsäge senkrechte Schnitte bis zum Rücken der Figur ein und schlug die entstandenen Querrippen mit dem Stemmeisen weg. Diese Verfahrensweise hat Tasmandevil zu seinem Projekt Pottwal ausführlicher beschrieben; sie bietet sich an, wenn keine Bandsäge zur Verfügung steht. Das Ergebnis ist in Bild 2 zu sehen.



    Die Mittellinie habe ich wie üblich angezeichnet, doch lässt sich bereits jetzt erahnen, dass die Figur nicht symmetrisch aufgebaut ist. Da zudem ein Foto immer nur eine Perspektive wiedergeben kann, musste ich die linke Seite des Tieres sowie das Profil des nach rechts gedrehten Kopfes selbst zeichnen. Hierin lag für mich die bildhauerische Herausforderung dieses Projektes.
    Das nächste Bild (4) zeigt die ersten Schnitzarbeiten.



    Die beiden Löcher stammen vom Holzfeuchtemessgerät der Schreinerin. Wenn die Schnitzarbeiten abgeschlossen sind, werde ich die Löcher (nur 1mm) zukitten.
    Im Bild von oben wird die unterschiedliche Beinstellung deutlich, ferner wie ich den Schwanz am Ast vorbeiführen muss. Am linken Hinterbein war ein Astrest, den ich mit dem Stemmeisen entfernte. Die Äste sind bei der Zirbe/ Arve sehr hart und beanspruchen spitz geschliffene Schnitzbeitel stark.



    Für die anatomisch korrekte Gestaltung schaute ich mir im Internet zahlreiche Videos über Eichhörnchen an und stoppte die äusserst flinken und abrupten Bewegungen des Tieres, die von bloßem Auge kaum zu erfassen sind.


    Fortsetzung folgt.

    Ich bin froh, dass Zillertaler die „Meinungsäußerungen“ in diesem Thema schlussendlich auch als deplatziert ansieht.
    Wenn diese Äußerungen für „alle Zeit“ bestehen bleiben und von jedermann im Internet eingesehen werden können, könnte dieses Forum bald zur allgemeinen Plattform für Frust in allen strittigen gesellschaftlichen Themenbereichen wie Einwanderung, Islam, Kirche, Formen der Sexualität, Erdogan, Trump usw. missbraucht werden.
    Die gut gemeinte Rubrik „Gott und die Welt Gespräche“ öffnet der vorgenannten Gefahr Tor und Tür. Themenbereiche, die mit Schnitzerei nicht im entferntesten zu tun haben, sollten aus diesem Forum ferngehalten werden.


    Grüße von Seehaas