Grüße aus Braunschweig

  • Hallo Zusammen,


    ich heiße Erik, bin 33 Jahre alt und komme aus der Region Braunschweig.

    Vor 3 Jahren bin ich bedingt durch meinen Büro-Job als Ausgleich über das Schnitzen gestolpert. Zu dieser Zeit hatte ich mir bereits Holz besorgt und wollte mit dem Schnitzen anfangen...

    3 Jahre später und ich habe es endlich geschafft mir mein erstes Werkzeug zu kaufen :D Das Holz ist bestimmt über die Jahre richtig gut durchgetrocknet 8o :S

    Als Einsteiger Schnitzwerkzeug habe ich mir ein Kirschen 3358 Schnitzmesser gekauft, das Holz müsste Linde sein.

    Ich fange gerade mit meiner ersten Tierfigur an (Einsteigerklasse). Und ich habe schnell gelernt das ein Sicherheitshandschuh notwendig ist :D

    Für zukünftige Schnitzereien habe ich noch keine genaue Vorstellung.

    Aber es tun sich schon viele Fragen in meinem Kopf auf.

    Besonders über das Schärfen von Werkzeug. (Wie, ab wann, mit was)


    Ich hoffe der/die ein oder andere kann meine Fragen dann beantworten und hoffe auf ein gutes Miteinander.

    Viele Grüße
    Erik

  • Hallo Erik,


    herzlich willkommen hier im Forum. Obwohl ich noch nie einen an hatte, ist ein Sicherheitshandschuh beim Schnitzen in der Hand auf jeden Fall eine gute Sache, vor allem für Anfänger. Aufpassen und kontrolliert stets in die richtige Richtung schneiden (quer zur oder mit der Faser, aber nie gegen die Faser) muss man aber trotzdem.


    Für den Anfang hast du dir genau das richtige Messer (das Standard-Kerbschnitzmesser) gekauft. Damit kann man schon mal eine ganze Menge machen. Man sollte den Umgang mit diesem Messer allerdings bewusst üben. Es gibt nämlich eine ganze Reihe von verschiedenen Messerhaltungen, die man trainieren und sich aneignen sollte. Für den Anfang reichen zwei oder drei unterschiedliche Messerhaltungen. Wenn die gut beherrscht werden, wird es Zeit, neue Haltungen dazu zu lernen. Jede neue Haltung, die dazukommt, erweitert den Anwendungsbereich dieses Messers.


    Hast du das Messer schon mal nachgeschärft? Wenn ja, womit?


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Bernd,


    danke für die Willkommensgrüße.


    Ich habe das Messer noch gar nicht geschärft, habe es aber auch bisher erst 20-30min benutzt (gestern angefangen).

    Zuhause habe für meine Küchenmesser einen "Spyderco Messerschärfer Bench Stone Medium, grau, 302M" - Körnung keine Ahnung, aber glaube geht in Richtung 2000er.

    Habe noch einen anderen Wasser Schleifstein, aber dort ebenfalls leider keine Info mehr welche Körnung.


    Kann ich beruhigt mit dem "2000"er arbeiten oder brauche ich auf Dauer etwas gröberes? Und welchen Rythmus des Schärfens würdest du empfehlen?

    VG
    Erik

  • Hallo Erik,


    wenn es richtig schön scharf sein soll - und das sollen Schnitzmesser immer sein - dann ist Körnung 2000 nicht zu fein, sondern eher noch zu grob. Grobe Körnungen werden benötigt, wenn man eine Macke in der Schneide hat, die ausgeschliffen werden muss (je tiefer die Macke, desto gröber die Anfangskörnung). Ist die Schneide allerdings in Ordnung und muss "nur" nachgeschärft werden, dann brauchst du dafür eine deutlich feinere Körnung.


    Es gibt Ölsteine und/oder Wassersteine. Wenn du das Nachschärfen mit einem Wasserstein machen möchtest, kommt beispielsweise ein "belgischer Brocken" in die engere Wahl. Aber nicht als Bankstein (der ist zu teuer), sondern als kleineres Bruchstück, das ab etwa 20 Euro zu haben ist. Am Besten gleich zwei davon, denn dann kannst du beide Steine nass machen und gegeneinander reiben. Das nennt man "anreiben". Dabei entsteht eine milchige Schlämme, auf der du dann dein Kerbschnitzmesser super fein schärfen bzw. abziehen kannst. Der gelbe belgische Brocken hat eine Körnung von etwa 8000. In diesem Körnungsbereich wird's richtig scharf.


    Der belgische Brocken ist ein einfach zu handhabender Naturstein mit sehr guten Schärfeigenschaften. Obwohl ich eine Schärfmaschine habe, nehme ich zwischendurch doch auch gerne immer wieder mal meinen belgischen Brocken. Im Urlaub ist er sowieso stets dabei.


    Eine Schärfmaschine kommt für dich noch nicht in Betracht, da du erst mal nur ein Schnitzmesser hast. Wenn sich im Laufe der Zeit die Werkzeuge mehren kann man auch über ein Maschinchen nachdenken.


    Wann man nachschärfen muss? - Wenn das Messer nicht mehr so leicht ins Holz geht oder wenn die Schnittfläche im Holz nicht mehr richtig glatt aussieht. Sobald man ein wenig Erfahrung im Umgang mit Schnitzwerkzeugen hat, merkt man schnell, ob eine Schneide richtig scharf ist oder nicht. Einen Rhythmus gibt es für das Nachschärfen nicht. Es hängt u.a. davon ab, welches Holz geschnitzt wird und wie oft bzw. wie lange das Messer im Einsatz ist.


    Gruß

    Bernd