Beiträge von TreibHolz

    Hallo zusammen,


    ich schnitze auch ohne Schnittschutz-Handschuhe. Für Anfänger würde ich allerdings sehr empfehlen, solche Handschuhe anzuziehen - vor allem dann, wenn das Objekt beim Schnitzen in der Hand gehalten wird. Das Messer kann nämlich sehr schnell dahin gehen, wo es nicht hingehen soll...


    Andererseits schnitze ich das Finish der Oberflächen fast immer mit Handschuhen, allerdings mit weißen Baumwollhandschuhen, die keinen Schnittschutz bieten. Der Grund: ohne Handschuhe dringt bei häufiger Berührung des Holzes der Schweiß der Hände in das Holz. Das führt zu unschönen Verschmutzungen der Oberfläche. Deshalb ziehe ich (mindestens beim Finish und mindestens an der linken Hand) einen dünnen, weißen Baumwoll-Handschuh an.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Klaus,


    auch meinerseits ein herzliches Willkommen hier im Forum. Deine Werke sind ja schon beeindruckend, deine Werkstatt übrigens auch! Da hast du ja richtig viel Platz und optimale Einspannmöglichkeiten, usw. ...


    Die Eule, die auf den Büchern sitzt, gefällt mir am besten. Hierzu hätte ich folgende Fragen:

    1. Aus welchem Holz ist die geschnitzt?

    2. Woher hast du das Holz? Es muss ja ein ordentlicher Klotz gewesen sein.

    3. Ist der Kern (die Markröhre) noch drin?

    4. Hast du noch Fotos vom Werdegang der Eule?


    Die Löffel, die ich da sehe, scheinen wohl noch Rohlinge zu sein, oder? Da lässt sich bestimmt noch mehr draus machen. Hast du dir schon mal die "Spoons" von David Fisher angeschaut?


    Gruß

    Bernd

    Hallo Frank,


    in diesem Forum tauschen wir uns nicht nur über fertige Arbeiten aus, nach dem Motto: "Guck mal, was ich gemacht habe" (obwohl ich mir sehr gerne fertige Schnitzereien - von wem auch immer - anschaue). Diese Art der Kommunikation möchte ich in diesem Forum nicht missen. Ich würde mir sogar noch mehr davon wünschen. Durch das Anschauen der Arbeiten Anderer lernt man zudem schon sehr viel.


    Es ist darüber hinaus selbstverständlich immer gut, wenn man nicht nur die fertige Arbeit, sondern auch den Werdegang dokumentiert und/oder erklärt. Fragen, die in diesem Kontext von anderen Schnitzern gestellt werden, können dann ebenfalls beantwortet werden. Es kann auch über alternative Vorgehensweisen diskutiert werden. Man kann auch nur Ideen(skizzen) einbringen und über das damit einhergehende Vorhaben diskutieren - warum denn nicht? Das ist selbstverständlich alles möglich - und das wurde alles auch schon in diesem Forum gemacht.


    Es dürfte meiner Meinung nach allerdings schwierig werden, mehrere Schnitzer (bzw. Forumsteilnehmer) für das selbe Vorhaben dahingehend zu begeistern, dass jeder von ihnen sich zuhause hinsetzt und ein Stück Holz in die Hand nimmt, um innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens genau das selbe Schnitzprojekt zu realisieren (wie das z.B. in einer Bildhauerwerkstatt oder in einem offline-Schnitzkurs möglich ist). Ich denke, dass dieses Forum so etwas nicht leisten kann.


    Das soll dich aber nicht daran hindern, deine Idee in die Tat umzusetzen und mal eine Ideenskizze vorzulegen. Vielleicht inspiriert sie ja den Einen oder Anderen zum Mitmachen. Man kann viel über Vor- und Nachteile von Ideen diskutieren - vielleicht muss man sowas einfach mal ausprobieren...


    Gruß

    Bernd

    Hallo Frank,


    Bei mir hat auch schon mal jemand ein Schwert bestellt. Ist aber schon eine Weile her. Was daraus geworden ist, kannst du dir hier anschauen.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Frank,


    vielen Dank für's Zeigen deiner Arbeiten. Sieht alles richtig gut aus. Bin mal gespannt auf den Torbogen, wenn er fertig im Garten eingebaut ist...


    Beim Löffel erscheint mir der Stiel für die relativ kleine Laffe etwas zu breit geraten zu sein. Die Proportionen sind m.E. nicht optimal (das ist jedoch nur ein "Meckern auf hohem Niveau"). Für die Schlangen braucht man nämlich diese Breite. Wenn man den Löffelstiel wegen des Motivs nicht schlanker anlegen kann, wäre es eventuell angebracht, die Laffe im Durchmesser entsprechend größer anzulegen. Das würde zu ausgewogeneren Proportionen führen. Aber das geht auch nicht immer, vor allem dann nicht, wenn man den Löffel aus einer Astgabel schnitzt (was beim Löffelschnitzen die von mir bevorzugte Methode ist). Die Größe der Laffe ist dann meistens vom Durchmesser des Astes abhängig. Da bleibt dann nur noch die Möglichkeit, den Stiel der Größe der Laffe anzupassen. Je schlanker der Stiel, desto eleganter kommt der Löffel daher. Mit der Schlankheit kann man es allerdings auch übertreiben, denn dann ist die Wirkung ebenfalls dahin.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Frank,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Wenn bei deinem Projekt Schnitzarbeiten beteiligt sind - warum solltest du es uns dann nicht zeigen? Ich habe hier ja auch eine Einlegearbeit gezeigt, indem ich Zitronen und Tomaten eingelegt habe ...


    Wenn du Edelsteine ins Geschnitzte einlegst - wo ist der Unterschied?


    Bin gespannt auf die Fotos von deinen Projekten.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Berkow,


    vielen Dank für deine lobende Reaktion. Das Geniale ist meiner Meinung nach hauptsächlich im Holz und nicht so sehr in der Bearbeitung angelegt, denn: Holz ist eine geniale Idee des Schöpfers. Die Bearbeitung mit Schnitzeisen kann diese Genialität nicht machen. Sie kann sie nur frei legen - und dadurch sichtbarer machen.


    Die nächste Arbeit wird allerdings noch auf sich warten lassen. Jetzt ist nämlich erst mal Sommerpause angesagt, und meine Hobby-Werkstatt muss dann auch mal eine Zeit lang auf meine Anwesenheit verzichten.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Mario,


    es freut mich, dass dir die Schale gefällt. Vielleicht ist das ja auch eine Anregung für dich. Wenn ich etwas Geschnitztes sehe, das mir gefällt, bekomme ich in der Regel Lust, es auch mal zu probieren. Allerdings ist das Schnitzen eher was für den Winter oder für Schlechtwettertage. Bei schönem Wetter gibt es ja auch noch jede Menge Anderes zu tun.


    Gruß

    Bernd

    Hallo zusammen,


    da seit Wochen keiner mehr schreibt (und keiner mehr schnitzt?), will ich noch mal für ein wenig Belebung hier im Forum sorgen: mit einer neuen Schale. Wieder Kirschbaum. Diesmal allerdings nicht rund, sondern oval. Der Boden der Schale liegt im Bereich des hellen Splintholzes. Ovale Schalen lassen sich auch anders herum aus dem Stamm herausarbeiten (habe ich hier auch schon gezeigt). Das Resultat ist aber immer ein Einzelstück, ein Unikat. Jedes hat seinen eigenen, besonderen Reiz. Ich hoffe, das man davon auch diesmal wieder etwas auf den Fotos sehen kann ...


    Mir hat das Schnitzen dieser Schale jedenfalls wieder sehr viel Freude gemacht.


    Gruß

    Bernd


    p.s.: Auf dem letzten Foto sieht die Schale wie ein Bauarbeiter-Helm aus. 😊







    Herzlichen Dank für die vielen erfreulichen Reaktionen. Ja, so ein Laserstrahl ist hervorragend zum Übertragen von Hilfslinien aller Art geeignet. Ich benutze dafür einen kleinen LaserCube, den ich mir mal für kleines Geld gekauft habe. Der ist klasse. Das Objekt einfach in den Laserstrahl schieben, ausrichten und anzeichnen. So einfach ist das.


    Die Augen essen mit, sagt man. Insofern darf eine Schale mit entsprechend zum Verzehr geeignetem Inhalt durchaus sowohl ein Gaumen- als auch ein Augenschmaus sein.


    Die Eindrücke sind jedenfalls vielseitig und sehr individuell: ein Hammer, schön, außergewöhnlich, sehr gelungen, sauber, tadellos, begeistert, bis hin zu nicht mehr steigerungsfähigen fehlenden Worten...


    Danke!


    Gruß

    Bernd


    p.s.: Mit dem Schnitzen von Schalen bin ich aber noch lange nicht fertig. Einmal damit angefangen, möchte man unbedingt weitermachen und wartet schon sehnsüchtig auf die nächste Gelegenheit, bzw. auf ein frisches Stammstück, das sich in eine schicke Schale verwandeln lässt. Mal sehen, was als Nächstes kommt.

    Hallo zusammen,


    Vielen Dank für die erfreulichen Beurteilungen.


    Beim Schnitzen, aber auch sonst beim Arbeiten mit Holz, gehe ich in der Regel pragmatisch vor, d.h. ich nutze sowohl die Vorteile von Maschinen (falls vorhanden) als auch die von Hand-Werkzeugen. Puristen wiederum arbeiten ausschließlich mit Handwerkzeugen (vom Baumstamm bis zur fertigen Figur). Ich gehöre nicht dazu, sondern bediene mich zur Herstellung von Schnitzrohlingen neben den üblichen Handwerkzeugen wie Schrotsäge, Bügelsäge, Axt, usw. auch diverser Maschinen, u.a. der Motorsäge, der Hobelmaschine, der Bandsäge, gelegentlich auch der Oberfräse und der Bohrmaschine, etc.


    Wenn es - wie im vorliegenden Fall - eine runde Schale werden soll, denke ich darüber nach, ob und wie sich meine Drechselbank dabei als nützlich erweisen kann. Runde Schalen kann man selbstverständlich auch ohne Drechselbank nur mit Bleistift, Zirkel und Zollstock etc. schnitzen. Das würde ich aber nur machen, wenn ich keine Drechselbank hätte und/oder der Durchmesser des Rohlings den max. Durchmesser der zur Verfügung stehenden Drechselbank überschreitet.


    Ihr habt also richtig vermutet: der Rohling für diese Schale ist auf der Drechselbank entstanden. Erst nass (die grobe Form), dann trocken (ca. 2 Monate später). Danach wurde innen geschliffen und außen geschnitzt. Hier noch einige Fotos über den Werdegang:




    Vor dem Trocknen:


    Anzeichnen von Hilfslinien für das Schnitzmuster:


    Schnitzen der Außenseite:


    Initialien, Datum und Holzart werden in den Boden geschnitzt (von unten soll's ja auch ansprechend aussehen):


    Unterseite frisch geölt (Leinöl):


    Schale fertig:


    So, das war im Wesentlichen der Herstellungsprozess. Weitere Fragen hierzu beantworte ich gerne.


    Gruß

    Bernd

    PS: Meinen Schnitzbock fixiere ich im Bedarfsfall mit meinem Eigengewicht, in dem ich mich beim Arbeiten auf die Metallschiene stelle.

    Hallo Lukas,


    ... da würde ich eine geschraubte Bodenbefestigung für den Schnitzbock allemal vorziehen - selbst wenn ich für jedes Projekt erst mal auf dem Bauch liegen und das Gewinde nachschneiden müsste (was ich allerdings für äußerst unwahrscheinlich halte).


    Einen Schnitzbock mit meinem Eigengewicht fixieren wäre für mich keine Lösung. Beim Schnitzen/Bildhauen will ich mich nämlich ausschließlich auf das Werk meiner Hände konzentrieren (und nicht auch noch auf meine Füße). Ich würde es zudem als eine Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit empfinden, weil ich dann nicht mehr so stehen könnte, wie es für mich am besten ist, sondern immer so stehen müsste, dass genug Körpergewicht auf der Bodenschiene aufliegt. Meine Meinung hierzu: absolut inakzeptabel!


    Als Schutz vor eventuellen Verschmutzungen gibt es die Möglichkeit, das Gewindeloch mit Klopapier oder - richtig schön professionell - mit einer Madenschraube (wie von Christian vorgeschlagen) oder mit einem Deckel zu verschließen. Das kann man alles so machen, dass dabei keine Stolperfalle entsteht.


    Nun ist Benni dran. Bin gespannt, zu erfahren, ob und wie er sein Problem inzwischen gelöst hat.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Berkow,


    Dieser Dübel wird in ein Bohrloch (im Boden oder in der Wand) gesteckt. Er hat eine griffige Oberfläche. Deshalb kann man mit leichten (!) Schlägen etwas nachhelfen. Dann geht er problemlos ins Loch. Der Durchmesser des Bohrlochs muss natürlich dem Durchmesser des Dübels entsprechen. Hat das Loch den erforderlichen Durchmesser, dann ist das Einstecken des Dübels kein Problem. Er verengt sich dabei nicht. Vorher sollte man das Loch aber absaugen (oder ausblasen), damit kein Bohrstaub mehr drin ist, der den Dübel u.U. blockieren könnte.


    Mit diesen Dübeln lassen sich sehr kostengünstig problemlos lösbare metrische Schraubverbindungen zwischen der Metallschiene am Bildhauerbock und dem Betonboden herstellen. Ein Betonboden ist besonders gut für Spreizdübel geeignet. Messing ist ideal, weil dieses Metall auch dann nicht rostet, wenn aus irgendeinem Grund mal Wasser eindringen sollte. Bei porösem Mauerwerk würde ich sie auch nicht verwenden (obwohl das auch gut gehen kann).


    Hier noch ein Video über Messingspreizdübel, in dem kurz erklärt wird, wie so ein Dübel funktioniert.


    Es ist eine altbewährte und vielfach erprobte Technik. Man muss allerdings den richtigen Durchmesser und wenigstens die angegebene Mindestbohrtiefe erzielen (etwas tiefer bohren schadet nicht). Sollte das wider Erwarten - aus welchem Grund auch immer - nicht klappen, kann man immer noch die teurere Klebevariante wählen. Dann wird eine Innengewindehülse ins Bohrloch mit einem 2K-Spezialkleber eingeklebt.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Benni,


    da du neu hier im Forum bist: Herzlich Willkommen! Und: Gratulation zu deinem Bildhauerbock. Damit bist du ja schnitztechnisch schon sehr gut ausgestattet.


    Die Befestigung des Bildhauerbocks im Betonboden würde ich mit einfachen Messing Spreizdübeln realisieren. Die gibt es mit Innengewinde in verschiedenen Größen: M8, M10 usw. (einfach mal im Internet nach "Dübel mit Innengewinde" suchen, dann wirst du fündig). Steckt der Spreizdübel im Bohrloch, kannst du den Bock mit handelsüblichen Gewindeschrauben im Boden fest verankern (und natürlich auch wieder abschrauben). Ganz ohne Klebstoff.


    Apropos Kapra: was sagen die denn zu deiner Frage? Im Werbevideo weisen sie darauf hin, dass sie gerne antworten, wenn Fragen rund um den Bildhauerbock entstehen ... sie wollen ihr Produkt ja auch noch öfter verkaufen. Deshalb müsste Kapra eigentlich mit dieser Thematik bestens vertraut sein.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Brush,


    was meinst du mit "Stich 11 gr2"? Welche Breite hat der? Meinst du damit den Stich 11, der nur 2 mm breit ist? Der wäre aus meiner Sicht zum Sauberschneiden im Ohr zu schmal. Da würde ich einen breiteren Stich 9, 10 oder 11 nehmen.


    Wichtiger als die Stichbreite ist hier aber der Winkel, mit dem du das Eisen ins Holz führst. Mit einem geraden Eisen kannst du in einer Vertiefung (was das Innere des Ohres ja ist) nicht wirklich flach schneiden. Du kommst damit immer zu steil ins Holz rein. Das macht es schwierig, einen sauberen Schnitt hinzubekommen. Deshalb gibt es für solche Fälle die gebogenen oder die gekröpften Eisen (Letztere können in engen Verhältnissen sogar noch etwas flacher als die Gebogenen angesetzt werden). Mit gebogenen oder gekröpften Eisen geht es in Vertiefungen deutlich besser als mit den geraden Eisen. Wenn man das Hohleisen dann beim Schnitt auch noch ein wenig um die eigene Achse dreht, sollte das Schnittbild schon deutlich sauberer daherkommen.


    Aber auch hinter dem Ohr kann noch Einiges sauber geschnitten werden. Dafür braucht man kein gebogenes Eisen. Hier kann man z.B. mit einem normalen Rosenmesser, aber auch mit einem geraden Eisen (z.B. Stich 3) mit etwas Geduld sehr gute Ergebnisse erzielen.


    Das Sauberschnitzen ist allerdings - wie fast alles beim Schnitzen - eine Sache der Übung. Je öfter man es macht, desto besser wird das Resultat.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Brush,


    Vielen Dank für's Kompliment. Die "Färbung" des Holzes ergibt sich aus seiner Lage im Stamm. Die braune Seite des Pferdes besteht aus dem Kernholz, während alles andere aus dem Splintholz geschnitzt wurde. Die Holzart Kirsche hat einen hellen Splint und einen dunklen Kern. Man kann also durch die Wahl des Ausschnittes für den Rohling zwischen Splint und Kern wählen und auf diese Weise mit den "Farben" des Holzes spielen. Färben muss man dabei nichts. Der Glanz, den man im Foto sieht, kommt vom frisch aufgetragenen Leinöl.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Brush,


    Das sehe ich genauso. Der Kopf kann sich sehen lassen. Die Proportionen sind dir auf Anhieb gut gelungen. Hattest du ein 3D-Modell (z.B. aus Gips) als Vorlage zum Abgreifen oder eine Zeichnung, ein Foto, oder hast du komplett ohne Vorlage geschnitzt?


    Interessant finde ich auch die Art, wie du die Haare ausgearbeitet hast - mit nur halb ausgeführten Schnitten bei denen der Span nicht fällt, sondern dranbleibt und das Haar darstellt.


    Ein sorgfältiges Sauberschnitzen (z.B. in den Ohren) kann das Ansehen des Kopfes durchaus noch steigern. Da wäre noch was machbar.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Berkow,


    vielen Dank für deine Reaktion. Dass man Holz in einem Ofen oder in einer Mikrowelle trocknen kann, ist nicht neu. Holzfeuchte und Darrdichte kann man z.B. auf diese Art und Weise bestimmen. Allerdings habe ich das noch nie gemacht, geschweige denn diese Methode zum Trocknen eines Schnitzrohlings angewendet. Letzteres ist ja auch nicht in jedem Fall erfolgversprechend. Ob es klappt oder nicht, hängt von vielen verschiedenen Randbedingungen ab. Grundsätzlich steigen die Erfolgsaussichten aber, wenn der Rohling so weit wie möglich so vorgeformt ist, sodass er sich beim Trocknen möglichst spannungsfrei verformen kann.


    Auf dem Foto sieht es tatsächlich nach einem dicken Ast aus. Es handelt sich aber um eine Stirnholz-Verfärbung (nach dem Schnitt mit der Motorsäge). Das mit Wasser gesättigte helle Splintholz der Kirsche verfärbt sich nach jedem Schnitt. Es wird - vermutlich abhängig von der Menge Wasser, die nach außen quillt - intensiv Rot-Braun und sieht fast wie verrostet aus. Diese Art Verfärbung ist aber kein Problem, denn sie bildet sich nur an den Schnittflächen, und nur bei nassem Holz. Trockenes Kirschbaum-Holz verfärbt sich beim Schneiden oder Schnitzen nicht. Glatte Schnitte infolge scharfer Schneiden bringen dann, insbesondere beim finalen "Verputzen", einen schönen Glanz ins Holz...


    Auf dem zweiten Foto sieht man eine ähnliche Verfärbung sogar im dunkleren Kernholz am Rohling. Sie entstand in der Mikrowelle beim Verdampfen des aus dem Holz austretenden Wassers.


    Gruß

    Bernd

    Hallo, liebe Hobbyschnitzer,


    bei mir ist wieder mal frisches Grünholz eingetroffen. Der Kirschbaum einer befreundeten Familie war vom Pilz befallen und musste gefällt werden. Von diesem Baum erhielt ich zwei schöne Stammstücke, die sich gut zum Schnitzen von ovalen Schalen eignen. Auf dem Foto unten sieht man je eine Hälfte der beiden Stammstücke, aus denen man je eine ovale Schale schnitzen kann.



    Als Erinnerung an ihren Kirschbaum soll ich unseren Freunden aber auch eine hübsche Schale aus diesem Holz schnitzen. Das mache ich gerne. Die kleine Monika wünscht sich von mir allerdings ein Pferd. Wie soll ich ihr nun erklären, dass man aus klatschnassem Holz kein Pferd schnitzen kann, und dass man es mindestens drei Jahre lagern muss, bis es hinreichend durchgetrocknet ist?


    Diese Frage brachte mich auf die Idee, das Holz für das Pferd mal versuchsweise in der Mikrowelle zu trocknen. Wenn es ein nicht zu großes und nicht zu dickes Stück ist, könnte das vielleicht funktionieren. Wenn es zu dick ist, wird es sicher reißen. Also dann muss es eben ein kleines Pferd werden. Hauptsache: ein Pferd. Und natürlich aus diesem Kirschbaum. Gedacht, getan.


    Zuerst wurde auf einem etwa 3 cm dicken Stück der Umriss des Pferdes aufgezeichnet und ausgesägt. Auf dem Pferderücken habe ich ein längeres Stück Holz stehen gelassen (damit das kleine Pferd beim Schnitzen noch sicher in der Hand gehalten bzw. in einen Schraubstock eingespannt werden kann). Nach dem Aussägen kam der nasse Rohling für 3 Minuten in die Mikrowelle (800 Watt). Es hat geklappt. Nach 3 Minuten war das Holz richtig heiß, aber auch komplett trocken. Es gab keine Risse (was ich befürchtet hatte), aber dafür war der Rohling ziemlich stark gekrümmt. Erstaunlich, dass sich das Holz in den 3 Minuten so stark verformt hat. Die Verformung war hier aber kein Problem, denn der Rohling war sowieso viel zu breit, sodass genug Materialstärke vorhanden war, um das Ganze beim Schnitzen wieder zu begradigen.



    Hier sieht man den Rohling von unten. Man kann gut erkennen, wie stark er sich in der Mikrowelle gekrümmt hat.



    Der Gaul nimmt langsam Form an. Noch ist er mit dem Klemmholz "verwachsen":



    Während der Rohling für die Schale noch etwa zwei Monate in einem Leinentuch eingewickelt trocknen muss, ist der Ackergaul schon fertig. Monika wird sich freuen.




    Ich bin insofern auch zufrieden, weil ich für mich eine Methode entdeckt habe, mit der ich nasses Holz (wenn es nicht zu groß und nicht zu dick ist) innerhalb von nur 3 Minuten schnitzfertig trocknen kann. Für kleinere Figuren ist das Trocknen von frischem Grünholz für den einen oder anderen Hobbyschnitzer sicher auch eine interessante Vorgehensweise.


    Gruß

    Bernd