Beiträge von TreibHolz

    Hallo Julia,


    herzlich willkommen hier im Schnitzerforum. Schön, dass du dich jetzt auch mit Holz befassen möchtest. Holz ist ein wunderschöner Werkstoff. Jedes Stück ist ein einzigartiges Individuum. Keins gleicht dem Anderen.


    Möchtest du Holz schnitzen oder Holz drechseln - oder Beides?


    Wenn du schnitzen möchtest, bist du hier mit deinen Fragen und/oder Holzarbeiten genau richtig. Wenn du drechseln möchtest, würde ich dir ein Drechslerforum empfehlen. Dort findest du die Drechselfreaks, die dir in diesem ebenfalls schönen Handwerk weiterhelfen können.


    Mein Schwerpunkt ist das Schnitzen, aber auch Hobby-Woodworking im Allgemeinen. Wenn's rund werden soll, kommt das Drechseln bei mir ab und an auch schon mal in Frage (siehe z.B. hier).


    Gruß

    Bernd

    ja, daran habe ich auch schon mal gedacht, aber zwei (nahezu) gleiche Löffel aus einer Astgabel zu schnitzen, sodass ein Salatbesteck dabei herauskommt, das wäre noch mal eine ganz andere Herausforderung. Hab ich noch nie gesehen.


    Nicht in jeder Seite einer Astgabel steckt ein ansehnlicher Löffel. Häufig ist nur eine der beiden Seiten "löffeltauglich", und manchmal überhaupt keine. Man kann aber auch Astgabeln finden, aus denen sich tatsächlich zwei Löffel schnitzen lassen. Aber auch das führt in der Regel zu stark unterschiedlichen Einzelstücken, nicht zu "Zwillingen", die man ja für ein Salatbesteck normalerweise haben möchte.


    Für Salatbestecke ist deshalb bei mir "Stammware" das Material der Wahl, wobei auch hier darauf zu achten ist, dass die Holzfasern möglichst parallel zum Stiel laufen. Das ist bei Stammware nicht immer möglich. Man muss diesbezüglich dann auch schon mal den einen oder anderen Kompromiss machen.


    Gruß

    Bernd

    Das Löffelschnitzen nimmt kein Ende. Es ist faszinierend, dem Verlauf der Holzfasern folgend die Form des Löffels zu erarbeiten und dabei natürliche Schönheiten frei zu legen, die sich sehen lassen können. Dieser Löffel ist aus einer gestockten Ahorn-Astgabel geschnitzt. Das Besondere daran: genau ein einziger Jahresring setzt sich optisch durch seine dunkle, fast schwarze Färbung von den anderen Jahresringen ab.


    Man kann daher bei diesem Exemplar besonders gut sehen, dass die Form des Löffels dem Verlauf der Holzfasern folgt. Aus diesem Grund wähle ich für das Schnitzen von Löffeln bevorzugt Astgabeln, denn dort findet man stets einen gekrümmten Faserverlauf im Holz. Im vorliegenden Fall sieht man zudem, dass die Fasern im Bereich der Verzweigung beim Wachstum stark gestaucht wurden (sehr deutlich auf der Innen- und Außenseite der Laffe erkennbar). Beim "Drüberfühlen" ist der wellenförmige Bereich allerdings ebenso glatt wie die restliche Oberfläche. Folgt der Löffelstiel dem Faserverlauf, kann er besonders schlank angelegt werden ohne Gefahr zu laufen, dass er bei Gebrauch bricht.


    Dieser Löffel ist 26 cm lang, die Größe der Laffe liegt bei ca. 8 x 5 cm. Der Löffel ist nach dem Schnitzen komplett überschliffen und mit Holzbutter endbehandelt worden. Mir gefällt er.


    Gruß

    Bernd








    Hallo Freizeitschnitzer,


    die Schrift wurde geschnitzt (klassische Kerbschnitztechnik). Das kann man auf den Fotos aber nicht so gut sehen, weil die Buchstaben auf dem Holz relativ klein sind und daher auch nicht besonders tief geschnitten wurden. Außerdem wurden sie im vorliegenden Fall nach dem Schnitzen mit brauner Acrylfarbe bemalt (was die Buchstabentiefe um die Stärke der Farbschicht verringert). Das "EAT" in der Mitte wollte ich separieren und habe es deshalb mit roter Acrylfarbe bemalt.


    Das Layout des Schriftzuges wurde am Computer mit dem Präsentationsprogramm Keynote (alternativ Powerpoint, usw.) gestaltet und anschließend mit einem Lasergravierer auf das Holz übertragen. Das geht präziser und schneller als das Entwerfen und Übertragen per Hand. Das Fragezeichen habe ich allerdings von Hand mit Bleistift direkt auf das Holz geschrieben, denn das in der gewählten Schriftart verfügbare Fragezeichen gefiel mir nicht.


    Informationen zu dem von mir benutzten Modell des Lasergravierers habe ich hier schon mal bekannt gegeben.


    So sieht die Datei aus, die der Lasergravierer auf das Holz übertragen hat:


    Die beim Lasern nur oberflächlich eingebrannten Buchstaben werden beim Vertiefen mit dem Schnitzmesser vollständig weggeschnitten.


    Gruß

    Bernd

    Beim Schnitzen der Kirschbaumschalen ist zwischendurch noch ein Löffel (aus einer Astgabel) fertig geworden. Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen warf die halbe Baumkrone einer Platane in der Nachbarschaft auf die Straße. Nachdem die Feuerwehr die Fahrbahn frei geräumt hatte, lagen Laub und Äste etwa eine Woche lang noch am Straßenrand, sodass ich mir davon ein ausgewähltes Stück absägen konnte.


    Daraus ist nun dieser Löffel geworden. Er ist 32 cm lang. Die Laffe ist 8 cm lang und 5,4 cm breit - zu groß für einen Esslöffel, aber als Servierlöffel für Kartoffelsalat, Reis, etc. durchaus gut zu gebrauchen. Egal wofür - er weiß jedenfalls nicht, wer ihn geschaffen hat, obwohl auf der Rückseite sogar "BG" draufsteht ... ;)


    Gruß

    Bernd




    Hallo Klaus,


    trockenes Holz einweichen, damit es leichter geschnitzt werden kann - das ist nicht zu empfehlen. Dabei wird normalerweise nur die Oberfläche nass (und damit auch weich). Die Oberfläche ist aber schnell wieder weggeschnitzt, und die Erleichterung ebenfalls. Außerdem sehen die Schnittflächen in nassem Holz überhaupt nicht gut aus. Das Holz muss trocken sein, damit die Schnitte schön glatt und glänzend werden.


    Den Unterschied zwischen dem Schnitzen von nassem und trockenem Holz kannst du ganz leicht ausprobieren: Nimm ein frisches Stück (einen Ast oder einen Zweig) und versuche mal, daraus einen kleinen Wichtel zu schnitzen. Der lässt sich in Grünholz deutlich leichter schneiden als in trockenem Holz, müsste aber dann erst trocknen und müsste danach noch einmal komplett überschnitzt werden, damit er auch entsprechend gut aussieht. Beim Grünholzschnitzen besteht aber zusätzlich immer die Gefahr, dass beim Trocknen Risse entstehen.


    Wenn man den Rohling in Leinen einwickelt, trocknet er langsamer, was das Risiko der Rissbildung reduziert. Die Stirnholzflächen des Rohlings mit weißem Holzleim einpinseln, reduziert das Risiko der Rissbildung ebenfalls.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Klaus!


    sehr schöne Dokumentation der Arbeit. Gefällt mir. Die Federn hast du wohl mit dem Dremel gefräst, oder? Die sehen nämlich ziemlich faserig aus. Aufwändiger, dafür aber deutlich sauberer, wäre das Resultat, wenn du dafür einen Gaißfuß genommen hättest.


    Schade, dass dir der Schnabel abgebrochen ist. Da blieb dir wohl keine andere Wahl als den Vogel anzumalen. Er hätte sonst nämlich auch ohne Farbe sehr gut ausgesehen.


    Gruß

    Bernd

    Es sollte eine schön symmetrisch ausgearbeitete Schale aus Kirschbaum werden - doch daraus ist leider nichts geworden: beim Trocknen des geschnitzten Grünholz-Rohlings entstand ein ziemlich tiefer Riss, und zwar genau an der Stelle, an der das Material noch ziemlich dick war. Hätte ich es dünner geschnitzt (was mir allerdings die späteren Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt hätte), wäre wohl kein Riss entstanden. Aber jetzt war er drin, und das Vorhaben dahin.


    Hier sieht man den Schalenrohling vor dem Trocknen (von oben und von unten):



    So wird er zum Trocknen eingewickelt (damit er nicht zu schnell trocknet):


    Hier sieht man den beim Trocknen entstandenen Riss:


    Zum Entsorgen ins Brennholzlager war mir das gute Stück aber dann doch zu schade. Also habe ich auf der gerissenen Seite das komplette Material bis auf Risstiefe abgetragen und dann darüber nachgedacht, was man aus dem Rest noch machen könnte.


    Es ist ein meiner Meinung nach doch noch recht ansehnlicher Kahn daraus geworden. Ein Kahn deshalb, weil die Schale jetzt so aussieht wie ein Kahn oder wie ein Boot. Sie ist 45 cm lang, 17,5 cm breit und in der Mitte ca. 6 cm tief (der "Bug" ist 9,5 cm hoch). Die Oberfläche wurde innen geschliffen und außen gleichmäßig mit Stich 5/10 geschnitzt. Die Bugrandoberfläche wurde mit Stich 10/6 strukturiert. Endbehandlung: Holzbutter, mit einem Lappen aufgetragen. Hier einige Bilder nach Fertigstellung:








    Gruß

    Bernd

    Hallo Christian,


    beim Reliefschnitzen, was du ja hauptsächlich machst, sind normalerweise beide Hände am Schnitzeisen (und damit eben auch hinter der Schneide des Eisens). Selbst wenn nur eine Hand am Eisen (bzw. am Heft) ist, weil die andere Hand den Klüpfel bedient, braucht es bei dieser Art des Schnitzens keine Schnittschutzhandschuhe, denn die Verletzungsgefahr ist hierbei sehr, sehr viel geringer als beim Einhandschnitzen.


    Solltest du dich jedoch auch mal im Einhandschnitzen (Classic Whittling) versuchen, empfehle ich dir auf jeden Fall über einen Schnittschutz für deine Finger nachzudenken - zumindest so lange, bis du dir auch bei dieser Art des Schnitzens eine hinreichende Schnittsicherheit erarbeitet hast.


    Als Getränk empfehle ich dabei selbstverständlich nur "alkoholfreies Radler" ;)


    Gruß

    Bernd

    Hallo Kritzel,


    wer Holz nicht nur als Werkstoff zur Herstellung von Figuren, sondern auch als ein Material betrachtet, dessen Schönheit bei jedem Stück anders und stets einzigartig ist, der geht mit der sie zudeckenden Farbe vorsichtiger um. Der bemalt seine Figuren entweder überhaupt nicht oder nur zum Teil.


    Sicher, man kann mit Farbe eventuelle "Holzfehler" oder Schnitzfehler überdecken. Man kann mit ihr auch die Details und die Wirkung einer Figur sehr viel deutlicher betonen als ohne Farbe. Es kommt halt darauf an, was man mit der fertigen Figur zeigen möchte.


    Mir gefällt es, wenn das Holz seine individuelle Schönheit zeigen darf. Die tritt bei Lärche besonders stark hervor, weil die natürliche Färbung der Sommer- und Winterjahresringe bei dieser Holzart sehr kontrastreich ist. Das Ölen verstärkt diesen Kontrast, der im vorliegenden Fall - meiner Meinung nach - die figürliche Wirkung kaum beeinträchtigt. Ich hätte diese Figuren deshalb auch nicht bemalt.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Kritzel,


    nach dem Einsatz von Kettensäge, Winkelschleifer und Raspelscheibe war sicher eine Grundreinigung deiner Werkstatt fällig - oder hast du das im Freien gemacht?


    Egal wo, die Atemwege müssen bei solchen Arbeiten jedenfalls mit entsprechenden Masken (oder mit einem Staubschutzhelm mit Ventilator und Filter, etc.) optimal geschützt werden. Buche und Eiche sind nämlich in Form von Holzstaub besonders gesundheitsschädlich. Staubabsaugung am Winkelschleifer (falls vorhanden) kann den Staubflug zwar deutlich reduzieren, reicht aber bei weitem nicht aus.


    Auch wenn es manchmal mühsam ist und lange dauert - das ist jedenfalls der Vorteil beim manuellen Bildhauen/Schnitzen: es staubt nicht.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Kritzel,


    aus dem knorrigen Stück alte Eiche hast du aber noch eine ansehnliche Eule hingekriegt. Wie man auf dem zweiten Bild über dem rechten Auge der Eule sieht, ist der Kern des Holzes ja auch noch in der Figur - oder ist das ein Ast? Es sieht mir jedenfalls eher nach dem Kern als nach einem Ast aus. Egal, ob Kern oder Ast - sowas macht die Bearbeitung mindestens doppelt so schwer.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Marcus,


    herzlich willkommen hier im Forum. Einen schönen Scherenstuhl hast du dir da bauen lassen. Das Prinzip gibt es ja immer noch. Bei meinen Campingstühlen zum Beispiel, ist der Fußteil genau wie dein Scherenstuhl konstruiert. Allerdings nicht aus Holz, sondern aus Alurohr. Die "Sitzfläche" ist dabei auch nicht aus Leder, sondern aus Stoff. Solche "Campingstühle" gab es demnach wohl auch schon im Mittelalter...


    Was das Einarbeiten von Adleraugen und Schnabeldetails usw. betrifft, so kann dir Mr. Schnitz in Berlin bestimmt weiterhelfen. Er ist ein Profi.


    Gruß

    Bernd

    Hallo zusammen,


    ich schnitze auch ohne Schnittschutz-Handschuhe. Für Anfänger würde ich allerdings sehr empfehlen, solche Handschuhe anzuziehen - vor allem dann, wenn das Objekt beim Schnitzen in der Hand gehalten wird. Das Messer kann nämlich sehr schnell dahin gehen, wo es nicht hingehen soll...


    Andererseits schnitze ich das Finish der Oberflächen fast immer mit Handschuhen, allerdings mit weißen Baumwollhandschuhen, die keinen Schnittschutz bieten. Der Grund: ohne Handschuhe dringt bei häufiger Berührung des Holzes der Schweiß der Hände in das Holz. Das führt zu unschönen Verschmutzungen der Oberfläche. Deshalb ziehe ich (mindestens beim Finish und mindestens an der linken Hand) einen dünnen, weißen Baumwoll-Handschuh an.


    Gruß

    Bernd

    Hallo Klaus,


    auch meinerseits ein herzliches Willkommen hier im Forum. Deine Werke sind ja schon beeindruckend, deine Werkstatt übrigens auch! Da hast du ja richtig viel Platz und optimale Einspannmöglichkeiten, usw. ...


    Die Eule, die auf den Büchern sitzt, gefällt mir am besten. Hierzu hätte ich folgende Fragen:

    1. Aus welchem Holz ist die geschnitzt?

    2. Woher hast du das Holz? Es muss ja ein ordentlicher Klotz gewesen sein.

    3. Ist der Kern (die Markröhre) noch drin?

    4. Hast du noch Fotos vom Werdegang der Eule?


    Die Löffel, die ich da sehe, scheinen wohl noch Rohlinge zu sein, oder? Da lässt sich bestimmt noch mehr draus machen. Hast du dir schon mal die "Spoons" von David Fisher angeschaut?


    Gruß

    Bernd

    Hallo Frank,


    in diesem Forum tauschen wir uns nicht nur über fertige Arbeiten aus, nach dem Motto: "Guck mal, was ich gemacht habe" (obwohl ich mir sehr gerne fertige Schnitzereien - von wem auch immer - anschaue). Diese Art der Kommunikation möchte ich in diesem Forum nicht missen. Ich würde mir sogar noch mehr davon wünschen. Durch das Anschauen der Arbeiten Anderer lernt man zudem schon sehr viel.


    Es ist darüber hinaus selbstverständlich immer gut, wenn man nicht nur die fertige Arbeit, sondern auch den Werdegang dokumentiert und/oder erklärt. Fragen, die in diesem Kontext von anderen Schnitzern gestellt werden, können dann ebenfalls beantwortet werden. Es kann auch über alternative Vorgehensweisen diskutiert werden. Man kann auch nur Ideen(skizzen) einbringen und über das damit einhergehende Vorhaben diskutieren - warum denn nicht? Das ist selbstverständlich alles möglich - und das wurde alles auch schon in diesem Forum gemacht.


    Es dürfte meiner Meinung nach allerdings schwierig werden, mehrere Schnitzer (bzw. Forumsteilnehmer) für das selbe Vorhaben dahingehend zu begeistern, dass jeder von ihnen sich zuhause hinsetzt und ein Stück Holz in die Hand nimmt, um innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens genau das selbe Schnitzprojekt zu realisieren (wie das z.B. in einer Bildhauerwerkstatt oder in einem offline-Schnitzkurs möglich ist). Ich denke, dass dieses Forum so etwas nicht leisten kann.


    Das soll dich aber nicht daran hindern, deine Idee in die Tat umzusetzen und mal eine Ideenskizze vorzulegen. Vielleicht inspiriert sie ja den Einen oder Anderen zum Mitmachen. Man kann viel über Vor- und Nachteile von Ideen diskutieren - vielleicht muss man sowas einfach mal ausprobieren...


    Gruß

    Bernd

    Hallo Frank,


    Bei mir hat auch schon mal jemand ein Schwert bestellt. Ist aber schon eine Weile her. Was daraus geworden ist, kannst du dir hier anschauen.


    Gruß

    Bernd