Hallo liebe Hobby-Schnitzer,
jeder von euch hat es wahrscheinlich schon mal erlebt: Holzfehler, die man von außen nicht sieht, kommen plötzlich ans Tageslicht. Manche sind derart groß, dass ein Weiterschnitzen keinen Sinn mehr ergibt. Die Folge: das Stück Holz landet im Ofen.
Manches davon lässt sich aber doch noch gebrauchen. Hier ein Beispiel: das auf den Fotos dargestellte Stück Lindenholz zeigt einen Rindeneinschluss, der so groß ist, dass man mehr als die Hälfte davon wegschneiden müsste. Der Rest wäre nur noch für kleinste Minifiguren geeignet. Die lassen sich aber auch - wenn man so kleine Sachen mag - aus Abfallstückchen schnitzen, die beim Arbeiten mit Holz ohnehin massenweise anfallen. Also: Weg damit? Im Prinzip ja, aber der Rindeneinschluss sieht gefällig aus. Vielleicht lässt sich ja doch noch was draus machen.
Beim Betrachten dieses Stücks kam ich auf die Idee, von der Stirnseite her ein Loch ins Holz (bzw. durch den Rindeneinschluss) zu bohren und ein leeres Joghurtfläschchen reinzustecken. Dann wurde aber doch noch geschnitzt, und zwar die Schnittflächen rings herum, damit es schön glänzende Oberflächen gibt. Das Ganze wurde im Anschluss mit Leinöl behandelt. Das schützt die Oberflächen und feuert die Maserung an - was in diesem Fall ausdrücklich erwünscht ist.
Es ist eine dekorative Arbeit, die ganz leicht zu schnitzen geht - für Anfänger bestens geeignet. Sowas ist eine gute Gelegenheit, den Umgang mit einem Flacheisen (z.B. Stich 3) zu trainieren. Dabei kann eigentlich nichts schiefgehen. Erfolg ist garantiert.
Gruß
Bernd