Eine runde Sache: innen geschliffen, außen geschnitzt

  • Hallo, liebe Hobbyschnitzer,


    endlich ist - passend zum Ackergaul - auch die versprochene Schale (aus dem selben Holz) fertig. Mir gefällt sie. Ob sie meinen "Auftraggebern" auch gefällt, weiß ich noch nicht. Sie haben sie im fertigen Zustand ja noch nicht gesehen. Auf deren Reaktion bin ich aber schon gespannt.


    Gruß

    Bernd


  • Grüß dich Bernd, eine außergewöhnliche, sehr gelungene Schale. Sehr sauber geschnitzt. Ein tolles Stück das du uns zeigst.

    Gruß vom Freizeitschnitzer

  • Hallo zusammen,


    Vielen Dank für die erfreulichen Beurteilungen.


    Beim Schnitzen, aber auch sonst beim Arbeiten mit Holz, gehe ich in der Regel pragmatisch vor, d.h. ich nutze sowohl die Vorteile von Maschinen (falls vorhanden) als auch die von Hand-Werkzeugen. Puristen wiederum arbeiten ausschließlich mit Handwerkzeugen (vom Baumstamm bis zur fertigen Figur). Ich gehöre nicht dazu, sondern bediene mich zur Herstellung von Schnitzrohlingen neben den üblichen Handwerkzeugen wie Schrotsäge, Bügelsäge, Axt, usw. auch diverser Maschinen, u.a. der Motorsäge, der Hobelmaschine, der Bandsäge, gelegentlich auch der Oberfräse und der Bohrmaschine, etc.


    Wenn es - wie im vorliegenden Fall - eine runde Schale werden soll, denke ich darüber nach, ob und wie sich meine Drechselbank dabei als nützlich erweisen kann. Runde Schalen kann man selbstverständlich auch ohne Drechselbank nur mit Bleistift, Zirkel und Zollstock etc. schnitzen. Das würde ich aber nur machen, wenn ich keine Drechselbank hätte und/oder der Durchmesser des Rohlings den max. Durchmesser der zur Verfügung stehenden Drechselbank überschreitet.


    Ihr habt also richtig vermutet: der Rohling für diese Schale ist auf der Drechselbank entstanden. Erst nass (die grobe Form), dann trocken (ca. 2 Monate später). Danach wurde innen geschliffen und außen geschnitzt. Hier noch einige Fotos über den Werdegang:




    Vor dem Trocknen:


    Anzeichnen von Hilfslinien für das Schnitzmuster:


    Schnitzen der Außenseite:


    Initialien, Datum und Holzart werden in den Boden geschnitzt (von unten soll's ja auch ansprechend aussehen):


    Unterseite frisch geölt (Leinöl):


    Schale fertig:


    So, das war im Wesentlichen der Herstellungsprozess. Weitere Fragen hierzu beantworte ich gerne.


    Gruß

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    ich finde die Idee mit dem Leser sehr gut. Damit bekommst du die Rundungen der Schale gut angezeichnet. Warum soll man nicht die Maschinen für die Umrisse nutzen? Die Feinarbeit ist doch die große Kunst. Wer aus dem Vollen schnitzt, soll es tun. Jeder nach seiner Fasson. Vielen Dank für die gelieferten Bilder.

    Grüße

    Berkow

  • Ein Augenschmauß!

    Drechseln ist übrigens ebenfalls Handwerk und wie schon angedeutet braucht es auch dafür angewandtes Wissen über Material und natürlich das Werkzeug.

    Die schlichte Form gefällt mir und ich bin beeindruckt, wie sauber das geschnitzt ist.

  • Herzlichen Dank für die vielen erfreulichen Reaktionen. Ja, so ein Laserstrahl ist hervorragend zum Übertragen von Hilfslinien aller Art geeignet. Ich benutze dafür einen kleinen LaserCube, den ich mir mal für kleines Geld gekauft habe. Der ist klasse. Das Objekt einfach in den Laserstrahl schieben, ausrichten und anzeichnen. So einfach ist das.


    Die Augen essen mit, sagt man. Insofern darf eine Schale mit entsprechend zum Verzehr geeignetem Inhalt durchaus sowohl ein Gaumen- als auch ein Augenschmaus sein.


    Die Eindrücke sind jedenfalls vielseitig und sehr individuell: ein Hammer, schön, außergewöhnlich, sehr gelungen, sauber, tadellos, begeistert, bis hin zu nicht mehr steigerungsfähigen fehlenden Worten...


    Danke!


    Gruß

    Bernd


    p.s.: Mit dem Schnitzen von Schalen bin ich aber noch lange nicht fertig. Einmal damit angefangen, möchte man unbedingt weitermachen und wartet schon sehnsüchtig auf die nächste Gelegenheit, bzw. auf ein frisches Stammstück, das sich in eine schicke Schale verwandeln lässt. Mal sehen, was als Nächstes kommt.