Beiträge von Seehaas

    Rohling Geschenkt bekommen aus Zirbenholz sehr schlecht
    vorgefräst also große Probleme

    Ich weiss zwar nicht, wie groß Dein Rohling ist, bei der üblichen Größe unter 30cm ist der Kopf relativ klein, so dass gerade der Einsteiger versucht ist, zuviel Details hinein zu packen. Hinzu kommt, dass Zirbenholz / Arve gut und sauber zu schnitzen ist, wenn - ja wenn man den richtigen Schneidwinkel trifft. Lindenholz ist da viel "gutmütiger" und sträubt nicht gleich die Fasern. Für den Einstieg empfehle ich daher, das Schnitzen von Augen und Mund auf der Basis der für Dich geeigneten Medien zuerst an Reststücken aus Lindenholz zu üben. Forme hierzu gleich die Gesichtsform bis zu den Ohren und begutachte das Ergebnis nicht nur von vorne, sondern auch den Seiten (Profil). Dabei zeigt sich, dass anfangs das Gesicht immer zu flach gerät. Das gilt sowohl sowohl für die Augen- als auch die Mundwinkel. Erst mit diesen Erfahrungen solltest Du an "wertvolle" Rohlinge herangehen.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Peter
    ich habe die oben erwähnte DVD über das Schnitzen von Gesichtern. Ich finde sie hilfreich, obwohl immer noch etliche Fragen offen bleiben. Leider basiert der Film auf der Bearbeitung von Rohlingen, wodurch sich das Eingehen auf das "Finden der Grundform" eines Kopfes oder auch nur Gesichtes aus dem vollen Holz erübrigt.
    Wenn Du etwas englisch kannst, dann bieten sich reich bebilderte Anleitungen an. So behandelt z.B. das Buch "Carving the human face" eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Aufnahmen vom Schnitzvorgang. Gib einfach mal den Titel bei Google ein, dann findest Du weitere Hinweise.


    Viele Grüße von Seehaas

    Ich glaube jeder weiß selbst, wo er sich schnitztechnisch einordnen darf.

    Dieser Aussage trifft auch für mich zu. Doch es geht nicht um mich oder eine andere bestimmte Person. Mein Anliegen betrifft die Aussenwirkung dieses Forums, das schließlich von jedermann eingesehen werden kann. Ich stelle mir jemanden vor, der zwar Interesse am schnitzen hat, aber bisher keine Erfahrungen. Wie müsste sich der- oder diejenige fühlen, wenn schon "Anfanger" und "Schüler" solch tolle Schnitzereien zustande bringen? Dieses Gefühl kommt nur auf, weil die von mir kritisierte Eingruppierung von jedem unbefangenen Leser des Forums mit der Kunstfertigkeit und Erfahrung des betreffenden Mitglieds in Verbindung gebracht wird. Genau diese trifft unbestritten nicht zu.
    Gelassen über die "Ungereimtheit" hinweg sehen kann nur derjenige, der die Eingruppierung als Gradmesser für die Forenaktivität kennt. Jeder andere wird durch die Eingruppierung zumindest irritiert.


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo
    Da ich das angebotene Gerät nicht auf der Webseite von Lidl gefunden habe, kann ich nur grundsätzlich dazu etwas beitragen. Vor Jahrzehnten hatte ich mir mal von Neckermann so etwas gekauft, damals so um 25 DM. Dank der einstellbaren Geometrie des Schwenkmechanismus liessen sich HSS-Bohrer, die vorrangig für Metall gedacht waren, gut schärfen. Nur kleine Bohrdurchmesser 1-3mm scheiden aus; wegen der winzigen Schleifflächen ist ein exaktes Einstellen kaum möglich. Die heutigen, auch im Set erhältlichen Holzbohrer mit Zentrierspitze lassen sich damit nicht schärfen. Wenn ich das Gerät seit langem nicht mehr benutze, so hat das vorrangig mit der Preisentwicklung für Bohrer zu tun. Es lohnt sich praktisch nur, wenn häufig Bohrer mit größerem Durchmesser zu schleifen sind. Schlangenbohrer habe ich wie Tasmandevil ebenfalls von Hand nachgeschliffen.
    Ich hoffe, dass mit meinen Ausführungen die Entscheidung etwas leichter wird.
    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Salaberm
    Dein Dudelsackpfeifer ist eine sehr schön gearbeitete Figur. Als größte Schwierigkeit stelle ich mir das Hinterschnitzen der Pfeifen sowie des Mundstücks vor. Als einzigen "Makel" sehe ich die Anatomie. Das Kinn ist unter die Linie der Schultern gerutscht. Die Oberflächenbearbeitung gefällt mir sehr gut, Du dürftest lange von Hand daran geschliffen haben. Oder hast Du ein Maschinchen, das ich noch nicht kenne? Wie hoch ist die Figur? Was für eine Vorlage hast Du genutzt?
    Ich würde mich freuen, eine Antwort auf die Fragen zu bekommen.


    Grüße von Seehaas

    Liebe Mitglieder
    Zu jedem Beitrag erscheint links ein Bild bzw. Platzhalter, darunter eine (scheinbar) begriffliche Zuordnung der Befähigung des Autors: Schüler, Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi. Als neuer Besucher des Forums fallen dabei folgende Dinge auf: Die Qualität der vorgestellten Werke passt so gar nicht zur Bezeichnung im Profil des Mitglieds. Nach dem Mitgliederverzeichnis gibt es nur 2 Profis, 4 Fortgeschrittene und der Rest (365) sind Schüler und Anfänger. Das kann doch nicht stimmen! Die Auflösung lieferte mir Herr Spangler, nachdem eine diesbezügliche Kontaktanfrage an den Admin unbeantwortet blieb. Die Klassifizierung wird (automatisch?) durch die Zahl der Beiträge im Forum bestimmt, je mehr, desto „höher im Status“ steigt das Mitglied auf.
    Ich meine, eine solche Einstufung ist nicht nur überflüssig, sondern irreführend. Die Zahl der Beiträge, und sei es nur durch eine Zeile mit einem Smiley, sagt doch nichts über die Qualifikation des handwerklichen Könnens. Zudem offenbart die angezeigte Zahl der Beiträge in Verbindung mit der Mitgliedszeit zur Genüge die Aktivität im Forum. Jede/r Autor/in eines Beitrags leistet durch Vorstellung seiner Werke bzw. durch Weitergabe von Erfahrungen und Sachverstand einen hilfreichen Beitrag für andere Interessierte. Auch nicht perfekte Werke, verbunden mit konstruktiver Kritik, sind hilfreich.
    Mein Vorschlag zur Änderung im Forum: Die irreführende Einstufung sollte entfallen. Zumindest sollte in die Forumsregeln oder an geeigneter Stelle ein richtig stellender Hinweis angebracht werden.


    Viele Grüße von Seehaas

    Je kleiner das zu schnitzende Gesicht, desto eher zeigen Werkzeuggröße und Holzfasern die Grenzen der Miniaturisierung auf. Also müssen wir uns auf wesentliche Ausdruckselemente und Grundformen beschränken. Bei einem ganze 6mm hohen Gesicht sehe ich hinsichtlich der Augenpartie nur die Möglichkeit, die Augenhöhlen anzudeuten. Als Werkzeug würde ich den kleinsten für einen Dremel (o.ä.) verfügbaren Fräser (1mm) mit Spitze wählen, Schnitzbeitel scheiden bei der Größe ja aus.
    Bei meinem Objekt (Mutter) habe ich die Augen und die angedeuteten Nasenlöcher mit solch einem Fräser an der Biegewelle nachbearbeitet. Doch auch dabei war die Figur des Kindes oft "im Weg".


    Viele Grüße von Seehaas

    Hallo Alwin
    einen praktischen Nutzen hat der Gegenstand nicht, sondern es handelt sich um eine Variante des kunstvollen Schnitzobjektes "Kugel im Käfig", wie ich es schon verschiedentlich gesehen habe. Die Kunstfertigkeit des Schnitzers/Schnitzerin besteht darin, in dem ohnehin schwer zugänglichen Innenraum eine Kugel zu schnitzen, die frei beweglich ist.


    Grüße von Seehaas

    Hallo Rainer
    die Idee, die Beleuchtung hinter einer Schnitzerei zu verstecken, finde ich toll. Das schöne Relief käme m. E. bei Dunkelheit noch besser zur Geltung, wenn Du insbesondere am linken Rand das Holz bis an den Rand der Blätter wegschnitzt und noch ein paar Durchbrüche einfügst. So würden sich die schmuckvollen Formen der Blätter besser vom beleuchteten Hintergrund abheben.


    Grüße von Seehaas

    Danke für die anerkennenden Rückmeldungen.
    @Berkow : Ein Foto "von vorne" habe ich nicht, aber auf dem nachstehenden Bild kannst Du das Gesicht der Mutter besser erkennen. Die Augenlieder sind mir etwas zu vorspringend, doch habe ich Angst, dass bei weiterer Bearbeitung der winzigen Partie (wie oben beschrieben nur von der Seite möglich) wieder Holz wegsplittert. Bedenke, der Abstand Kinn - Nasenspitze beträgt nur 1,5 cm! Somit hatte ich mich mit dem guten Profil zufrieden gegeben.
    Wenn Ihr Ideen habt, wie sich die Augenpartie verbessern ließe, lasst es mich wissen.


    Grüße von Seehaas

    Das Gesicht ist aus dem Kernholz eines fast tischhohen Lärchenstammes geschnitzt. Vom Splintholz habe ich nur die beiden Astansätze am unteren Rand stehen gelassen. Ursprünglich hatte ich das Gesicht im Bild "Forum-6" geschnitzt; es war eine frühe Übung nach der Vorlage aus dem Buch "1x1 Schnitzen". Dieses Gesicht gefiel mir aber auf Dauer nicht, es war zu flach und unrealistisch. So kam die Idee eines urigen Älplers. Da die Nase nun mal der am weitesten vorstehende Teil im Gesicht ist, musste ich dessen alte Platzierung für das neue Gesicht übernehmen. Das vorspringende Holz, in das die Haartolle geschnitzt war, verwendete ich für die Hutkrempe. Im Ergebnis ist diese daher etwas zu hoch angesetzt, doch hat diesen Fehler bislang kein Besucher bemerkt.
    Viel Spaß beim Vergleich der Bilder vom gleichen Stamm


    Seehaas

    Vielen Dank für die Rückmeldungen. Ja, ich habe noch Fotos von 2 dieser Gesellen. Diese sind aus dem recht mürben Holz einer Jahrzehnte alten Kletterrose geschnitzt. Das Fenster, aus dem der Geselle mit Haaren blickt, ist gerade mal 4,5 x 6cm groß. Den mit der Stirnglatze habe ich genau in den Knick des Astes platziert. So schaut er leicht nach oben zum Betrachter.
    Viel Spaß auch beim Betrachten dieser Bilder.


    Grüße von Seehaas

    Die 75cm hohe Figur aus Lärchenholz, fertig gestellt im Winter 2013/14, hat eine längere Entwicklungsgeschichte, die in den Bildern verschiedener Stadien wiedergegeben wird. Den Urzustand Ende 2007 hatte ein Hobby-Kettensägeschnitzer erstellt. Leider war sein gut gemeintes Werk aus einem einzigen Stammstück missglückt. Ich war damals Neuling in der Schnitzerei und wollte die Herausforderung annehmen, dem Ungetüm eine ansprechende Form zu geben. Das Ergebnis des 1. Winters zeigte zwar Verbesserungen, stellte mich aber noch nicht zufrieden. 1 Jahr später machte ich mich erneut an die Arbeit. Doch auch diese Verbesserungen wurden von meinem Missfallen über die unrealistische Form und Stellung der Hörner sowie des zu kurzen Halses überlagert. Im 3. Anlauf sägte ich die Hörner ab, verkürzte sie, machte aus den abgetrennten Teilstücken Ohren und klebte alles ebenfalls an den überarbeiteten Kopf. Als Klebstoff verwendete ich hoch flexiblen Montagekleber, damit die unterschiedlichen Ausdehnungen des Holzes im Winter bei Frost oder im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung überbrückt werden können. Die Oberfläche ist durch pigmentiertes Aussenöl geschützt.
    Vielleicht ermutigt dieser Beitrag dazu, mit viel Ausdauer, auch mal ein größeres Werkstück zu versuchen. Lärchenholz ist allerdings deutlich härter als Linde und nicht gleich problemlos zu bearbeiten.

    Die Skulptur aus Linde ist mit Sockel 33cm hoch und mein bisher anspruchsvollstes Projekt (vor 1 Jahr) gewesen, zumal ich zuvor noch keine Erfahrungen mit dem Schnitzen von menschlichen Figuren hatte. Dementsprechend umfangreich war die Vorarbeit: Studium der unterschiedlichen Körperproportionen von Frau und Kleinkind, "natürliche" Körperhaltung (Kopf, Arme, Rücken) beim Hochhalten des Kindes, Vorgehen beim Schnitzen wegen Bruchgefahr der Arme usw. Schwierig waren die verdammt kleinen und nur seitlich zugänglichen Gesichter.

    Von einem Nachbarn erhielt ich mal den Wurzelstock eines Aprikosenbäumchens. Im hellen Splintholz hatte sich während des Trocknungssprozesses bereits "der Wurm" eingefunden, doch das dunkle Kernholz war einwandfrei, allerdings sehr hart. Der seitlich abstehende Wurzelast war am Ende gespalten und wies in der Rinde ein Loch auf, das wie ein Auge aussah. Mit etwas Fantasie sah ich darin den Hals mit Kopf einer Ente. Daraus entstand die Idee, auch die weiteren Verästelungen zu ergänzenden Schnitzereien zu nutzen. Seht selbst, was daraus geworden ist. Viel Spaß!

    Liebe Mitglieder
    Da seit knapp 10 Jahren auch das Schnitzen zu meinen Hobbies gehört, habe ich mich entschlossen, in diesem Forum mitzumachen. Als Naturfreund schnitze ich am liebsten Tierfiguren, aber auch an menschlichen Gesichtern habe ich mich bereits versucht. Einige meiner Werke werde ich noch in den Schaukasten einstellen. Als Material bevorzuge ich Gartenholz.
    Ich freue mich auf Gedankenaustausch und grüße vielmals


    Seehaas