Beiträge von Schnitzer ausm Norden

    Moin moin!


    Nachdem ich hier nun schon ein paar mal Sachen gepostet habe, die ich mit Rosenmesser & Co. geschnitzt habe, ist jetzt endlich mein erstes Objekt fertig, was ich mit Schnitzeisen geschnitzt habe :)


    Angefangen habe ich den Elefanten während eines einwöchigen Schnitzkurses im Herbst. Danach hatte ich lange Zeit nicht weitergemacht, da ich erst noch den Schnitzbock gebaut habe und geübt habe, die Schnitzeisen zu schärfen (worin ich immer noch nicht richtig gut bin).


    Vor ca. einer Woche hat es mich gepackt und ich habe mich wieder dem Elefanten gewidmet :) Dabei hat es sich ausgezahlt, dass ich selber ein paar Eisen geschärft habe, aber vor allem, dass während des Schnitzkurses einige meiner Eisen geschärft worden waren und ich mir zu Weihnachten ein paar Stubai Eisen gewünscht hatte, die rasiermesserscharf ankamen.


    Leider sind mir auch Fehler passiert, aber ich freue mich schon auf das nächste Projekt und hoffe, bald auch im Eisen schärfen besser zu werden.







    Danke für eure Tipps! Weil ich momentan keinen Ort habe, wo ich gut Dreck machen kann, will ich am liebsten beim Nassschleifen bleiben.


    Als ich letzt mal trocken geschliffen hatte, war der Staub danach überall.


    Schwabbelscheibe ist natürlich eine Überlegung wert.


    Ich werde mochmal versuchen, nach der Tormek mit einem 3000/8000er Kombistein zu schleifen (per Hand). Ist zwar aufwändig, aber vielleicht sorgt das für Abhilfe.


    Und wie lange schwabbelt ihr . bzw. wie lange hast du auf dem Lederband abgezogen?

    Moin liebe Community,


    ich versuch momentan meine Schnitzeisen auf einer Tormek Nassschleifmaschine frei Hand zu schärfen. Dann ziehe ich die Klinge mit Wassersteinen ab und streiche ein paar Mal über ein Abziehleder oder benutze die Lederscheibe auf der Tormek.


    Die Eisen kriege ich zwar rasiermesserscharf, aber sie haben dann oft noch mikroskopische Scharten, die Kratzer im Hirnholz hinterlassen.


    Bei welchem Schritt kann mein Fehler liegen? Beim Schleifen oder Abziehen? Und was mache ich vielleicht falsch?

    Damit ihr mich nicht falsch versteht: Dass das Schwarze kein Schimmel ist weiß ich. Das ist oberflächlich und kenne ich von Linde. Die weißen Stellen, die scheinbar mehr in die Tiefe gehen, haben mich irritiert.


    Aber ist doch gut, dass wir das hier diskutiert haben:thumbup:So sind später andere, die ebenfalls auf so ein Holz treffen, schlauer.

    Moin!


    Auch euch beiden danke für euer Feedback!


    Scheint wirklich Schimmel zu sein.


    Danke für die Tipps, wie ich den Schimmel wegbekommen könnte. Wenn daraus schon was geschnitzt wäre, würde ich das wahrscheinlich tun, aber so sind es zwei Stücke Linde, die sich nicht mehr so schön schnitzen lassen. Außerdem weiß ich nicht, wie tief der Schimmel sitzt, vielleicht wird das noch mehr.


    Von daher werden sie mich im Feuer noch wärmen dürfen ;)


    Und Rainer:

    Schade wäre es, wenn ich da jetzt zahlreiche Stunden in eine Schnitzerei investiere, die dann Schimmel ansetzt.


    Aber du darfst gerne noch eine kleine Abhandlung darüber verfassen, warum es verwerflich ist, zwei kleine, überalte, schimmlige und bereits halb-beschnitzte Holzstücke der thermischen Verwertung anzueignen ;)

    Moin ihr beiden!


    Danke für die Rückmeldung!


    Dachte ich mir auch schon, dass es evt. schon im Holz drin war und bei der Wärme nun gut gewachsen ist.


    Denke mal, ich werde die großen Stücke einfach verfeuern. Habe mal mit nem Messer die Probe gemacht und geht schon etwas tiefer. Außerdem ist die Linde schon recht alt und auf der Rückseite des Brettes ein angelegtes Motiv, welches ich nicht weiter schnitzen will.


    Hoffe dann mal, dass die neuen Lindenblöcke verschont bleiben!

    Moin!


    Wollte gerade mein Lindenholz umtüten, als ich merkte, dass da weiße Flecken drauf sind!=O


    Das ist noch das Holz, was ich vor ein paar Monaten zu ein paar Schnitzeisen dazu bekommen habe. Soweit ich weiß war damals noch nichts zu sehen.


    Seitdem lag das Holz extra in der warmen Wohnung (und nicht im Keller) in einer offenen Papiertüte. Ein Feuchtigkeitsproblem haben wir in der Wohnung auch nicht. Das müssten doch ideale Lagerbedingungen sein, oder?


    Am gekauften Holz ist nichts zu sehen, aber das ist auch noch nicht so lange da.


    Kann das Schimmel sein? Und was ist mit den schwarzen Punkten (letztes Bild)?


    Was soll ich jetzt tun?




    Moin!


    Da die zu beschenkende Person dieses Forum wohl niemals besuchen wird, kann ich hier ein Bild des Schnitzobjektes posten, bevor es in zwei Tagen verschenkt wird ;)


    Ein kleiner Pinguin mit Weihnachtsmütze :) Wie schon meine anderen Objekte quasi nur mit Messern geschnitzt, wobei ich hier auch an ein, zwei Stellen einen gebogenen Mikro-Geißfuß verwendet hab.


    In dem Sinne wünsche ich euch schon einmal Frohe Weihnachten, besinnliche Tage, Gesundheit und eine gesegnete Zeit!




    Und zu deiner Frage, nasses, also frisches Holz zum Schnitzen zu verwenden: Wenn du dich dazu genauer informieren willst, suche nach: "Grünholz schnitzen", so nennt sich das.


    Ich habe mich mal etwas schlau gemacht und ein paar Sachen gefunden. Also grundsätzlich ist es so, dass du verhindern willst, dass das Holz zu schnell austrocknet. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Manche befeuchten das Holz in regelmäßigen Abständen etwas, um den Austrocknungsprozess zu verlangsamen. Auch die Technik, das Schnitzobjekt in eine Plastiktüte zu tun, soll helfen (wobei es wichtig ist, die Plastiktüte täglich umzudrehen und das Objekt kurz zu entnehmen, um Schimmel zu vermeiden). Dann könntest du das Schnitzobjekt die erste Zeit einem etwas kühleren Keller lagern, die meist auch mehr Feuchtigkeit aufweisen. Dann ist der "Schock" für das Holz nicht so groß, als wenn es aus dem nassen 8°C kalten Wald in die knapp 25°C heiße Wohnung kommt, wo die Heizung bollert und die Luft sehr trocken ist. Also vielleich erstmal im Schuppen lagern, später im Keller, dann in einem kühlen Ort in der Wohnung und später dann in warmen Wohnräumen.

    Außerdem behandeln viele ihre Objekte mit Wachs. Dadurch wird die Oberfläche wohl (zu einem großen Teil) versiegelt, sodass weniger Wasser nach außen dringen kann. Besonders das Hirnholz ist sehr anfällig.

    Auch soll es förderlich sein, wenn möglichst viel Holz weggenommen wird, bzw. besonders der Kern des Holzes vermieden wird (was bei deiner Schale aber schwierig werden könnte).


    Als ich vor ein paar Wochen einen löffel längs aus frischem Lindenholz geschnitzt habe, habe ich den erst in trockener Schnitzspäne getrocknet und später mit Leinöl behandelt (2x).


    Hier ist ein schöner Artikel zu jemandem, der aus Grünholz eine Art Schale gemacht hat:


    https://aufdemholzweg.net/2015/04/03/grunholz-experimente/


    Oder hier, zum Thema Drechseln im Mittelalter:


    https://www.hgkoenig.de/techni…selns/gruenholz-drechseln


    Und wenn du des Englischen mächtig bist, hier ein Artikel aus der Heimat unseres Freundes Brian :)


    https://www.canadianwoodworkin…niques/carving-green-wood

    Aus welcher Gegend kommst du denn? Mitteldeutschland?


    Ach, hast du sogar so eine Axt wie in dem Video, also mit waargerechter und gebogener Schneide?


    Ja, das ist eine gute Frage ;) Du siehst ja, dass es schneller gehen kann. Aber noch ein paar Inputs zu Schüsselherstellung im Mittelalter:

    Also die einfache Bevölkerung wird wohl kaum so eine Axt gehabt haben, um mal eine Schüssel herzustellen. Auch die Vorstellung, dass jedes Mitglieds eines Haushalts eine eigene Schüssel hat, ist, denke ich, eher durch die romantischen Bilder des 18. Jahrhunderts geprägt. Im Mittelalter gab es oft eine große Schüssel, aus der alle aßen. Wie die genau hergestellt wurde, kann ich dir auch nicht sagen, aber googel mal den Begriff "Daubenschale", dann siehst du, dass Schüsseln evt. ganz anders produziert wurden und dann auch nur eine für den ganzen Haushalt, die dann Jahre lang benutzt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass die ein oder zwei Schüsseln, die ein Haushalt besaß auch gar nicht selbst hergestellt wurden sondern auf einem Markt gegen Getreide, Federvieh etc. getauscht wurden und von einem Schüsselmacher hergestellt wurden, der sich das entsprechende Werkzeug leisten konnte. Zudem war den Menschen im Mittelalter das Drechseln bekannt. Ich denke mal, es war ökonomisch sinnvoller, die Arbeit in das zu investieren, was man konnte (z.B. Lebensmittel produzieren) und diese dann gegen eine Schüssel einzutauschen von jemandem, der dafür nur wenig Zeit benötigte (Drechseln ist wesentlich schneller). Und wenn es doch mal keine Arbeit oder keinen gab, der solche Schüsseln herstellte, dann nahm sich halt jemand im Haushalt jeden Tage 2h Zeit und nach 1 oder 2 Wochen war die Schüssel fertig. Dafür hielt die dann ja auch mehrere Jahre. Meine Gedanken dazu ;)

    Gibt es denn Schnitzkurse wo du wohnst :)?


    Das sind alles sinnvolle Anschaffungen! Bei mir hat es auch gedauert, mich in das Thema "Schärfen" reinzufuchsen und noch immer bin ich Anfänger. Aber es lohnt sich!


    Cooles Video :thumbup: Du darfst aber nicht vergessen, der Typ ist geübt, auch mit seinem Werkzeug würdest du am Anfang wohl Stunden brauchen ;) Aber es soll ja sowieso Spaß machen.


    So eine Bildhaueraxt ist etwas Feines! Sein Exemplar scheint recht groß und außergewöhnlich zu sein. Ob sich die Anschaffung eines solchen Gerätes lohnt, muss jeder selber wissen. Von Stubai gibt ein Exemplar für 50€, aber kleiner.


    Grünholz ist definitiv einfacher zu schneiden! Da sind die Fasern noch deutlich weicher durch das Wasser. Allerdings finde ich (ohne große Erfahrung zu haben), dass trockenes Holz berechenbarer ist, sich dort schöner saubere Schnitte fertigen lassen. Aber vielleicht kann sich hier ja jemand mit mehr Erfahrung zu äußern.


    Das mit dem Trocknen und Rissen interessiert mich auch! Ob da überhaupt Risse kommen, ob man die verhindern kann und wann die auftreten würden.

    Achso, das Buch behandelt nämlich genau die Felder, an denen du interessiert bist ;) Ich kann es, wie gesagt, nur nicht wirklich weiterempfehlen.


    Ja, gutes Werkzeug hat leider seinen Preis :D Deshalb der Tip: Gebraucht bei E. Kleinanzeigen versuchen, da kriegst du ein 6er Set Kirschen Stechbeitel für knapp 100€, gute Schnitzeisen werden (je nach Größe und Zustand) um die 10€ gehandelt. Wenn du Glück hast, erwischt du da ein schönes Set von vielleicht 20 Eisen von Pfeil, Stubai, Dastra, etc. für 200€.


    Viele schwärmen von Japansägen, weil man wohl gut mit der Faser bzw. in die Faser reinsägen kann und schöne saubere Schnitte erledigen kann. Ich muss sagen, ich bleibe meinem Fuchsschwanz treu ^^ Wobei es irgendwann gerne ein bessere Exemplar sein darf ;) Genauso wie eine Rückensäge auf der Wunschliste steht 8o Ich denke mir: Die deutschen / europäischen Tischler haben über Jahrhunderte mit diesen Werkzeugen die besten Werke hergestellt, da muss es keine Japansäge sein. Was natürlich nicht heißt, dass der, der sich eine holen möchte, das nicht tun soll. :)


    1) Du bist experiementierfreudig, sehr gut ^^ Solange du dabei gesund bleibst 8o


    2) Ist tatsächlich wieder ein Stück, was eher gedrechselt als geschnitzt wird ^^ Ich denke Birke wird zu weich sein, die werden meist aus Hainbuche, eines der härtesten heimischen Hölzer, hergestellt. Ich habe den großen Klüpfel von Kirschen und bin sehr zufrieden damit.


    4) Meine Armhaare müssen immer als Test herhalten ;) Genau, Abrichten ist wirklich wichtig! Aber Abrichtsteine kosten nicht die Welt und halten, sowei ich weiß, ewig. Für meine Handschleifsteine habe ich einen Abrichtstein geholt, der hat knapp 20€ gekostet. Bin jetzt aber für die Eisen auf Tormek Nassschleifer umgestiegen (alte Tormek 2000, gebraucht) und da gibt es eine Abdrehvorrichtung mit Diamantstift. Werde es aber mit dem Tormek Steinpräparier versuchen, da die Diamantstifte ins Geld gehen.


    Sehr interessant! Für Geschichte kann ich mich ebenfalls begeistern, mit Reenactment hatte ich bisher keine Berührungspunkte. Toll, wenn Leute dabei sind, die etwas von ihrem Handwerk verstehen :thumbup: