Meine letzte Arbeit (halbfertig )

  • Hallo Rainer,


    mal was Grundsätzliches zum Ölen und wachsen,


    eigentlich sind Öle und Wachse dazu da, um Holz zu schützen, damit man es auch anfassen kann, ohne dass Schmutzpartikel tief in die Holzporen eindringen können. Weiterhin um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen.


    So kann man die Schnitzwerke auch abstauben ohne das man abgesetzten Staub erst recht in die Holzporen einreibt.


    Weiterhin sollen besonders die Holzöle bei Hölzern mit "ausgeprägter" Maserung, diese Maserung noch mal besonders hervorheben.


    Wachse trägt man Hauptsächlich auf, um die Oberfläche so zu polieren das sie hoch glänzen.


    Beide, Öle und Wachse erfüllen aber den gleichen Zweck, sie schützen das Holz. Wobei Öle tiefer ins Holz eindringen können. Wachse hingegen, schützen das Holz eher direkt an der Oberfläche, bei Wachsen kommt es auch sehr darauf an, wie weit das Wachs mechanisch also von Hand mit einer Bürste oder fusselfreiem weiche Lappen in die Holzporen eingearbeitet wird. Öle machen das von alleine. Deshalb soll man so lange Öl auftragen, bist das Holz, kein Öl mehr aufnimmt.


    Vom Schutzzweck her gesehen, ist es also Unsinn, erst zu ölen und dann zusätzlich noch zu wachsen.


    Das geht zwar, ich habe es bei meiner letzten Schnitzarbeit auch so gemacht, werde es aber nicht mehr machen. "Entweder Öl oder Wachs"


    Du hast jetzt wie Du schreibst, ein pigmentiertes Wachs genommen, und beklagst dich darüber, dass man jeden Kratzer auf dem Holz sieht.


    Wenn man ein Wachs nimmt, setzt sich dieses Wachs logischer weise dicker in diesen Kratzern ab, als auf der restlichen Holzfläche. Dadurch treten diese Kratzer erst so richtig hervor.


    Das wir noch mal um so deutlicher wenn man pigmentierte Wachse nimmt. Die im Wachs enthaltenen Farbpigmente sammeln sich in Rissen, Kratzern und Verteifungen. Da hilft auch nix kräftiges Bürsten, denn hast du die Farbpignete aus einem Kratzer gebürstet, hast Du andere Pigmente in einen weiteren Kratzer wieder eingearbeitet.


    "Mein" Fazit (andere werden das sicherlich anders sehen): Bei unebenen ungeschliffenen Holzflächen Öle benutzen, bei glatten geschliffenen "kann" man auch Wachse verwenden.


    Will man Schnitzwerk kolorieren, lieber Farbbeizen benutzen, und wenn es dann noch schön glänzen soll, ein "farbloses", am besten "flüssiges", Wachs benutzen. Nach der Trocknung mit einer nicht zu harten Bürste, mit engstehenden Borsten, kräftig und lange das Wachs einarbeiten. Der Glanz stellt sich dann automatisch ein.


    Will man sein Schnitzwerk lediglich vor Schmutz, Staub, oder Feuchtigkeit schützen, entweder oder, Öl oder Wachs. Beides zu benutzen, darinn sehe ich keinen Sinn.

  • Hallo Jakob !

    Den größten Teil, den Du mir geschrieben hast, wußte ich bereits, und was ich nicht wußte, das habe ich gerade an Hand meines Werkstücks erfahren. Die einzige Art, das Ding zu retten ist, es zu beschnitzen. So, daß es mit Schnitten übersäht ist. Weiter eine helle Beize zu verwenden und es zu wachsen. Würdest Du das auch so sehen? Oder

    was würdest Du tun ?

  • Hallo Rainer,


    das wäre eine Möglichkeit. Wenn Du jedoch, wie Du schreibst, die Schnitzarbeit mit Schnitten übersähst, entstehen dadurch jede Menge Kanten. An den Kanten wird die Beize "immer" heller erscheinen als auf den ebenen Flächen.


    Das kann bei Farbbeizen aber sehr interessant aussehen.


    Also ich würde es auch so machen wie Du es vor hast. Lass bitte mal Fotos sehen, was draus geworden ist!