Schwabbelscheibe mit Schleifpaste und Nachbehandlung der Schnitzeisen

  • Ich habe hier ein paar Fragen eines "Schnitzanfängers" an die alten Hasen:
    --> Wann oder woran erkenne ich, dass ich genügend Schleifpaste auf die Schwabbelscheibe aufgetragen habe?
    --> Muss nach jedem Schleifen/Pollieren eines Stecheisens neue Paste aufgetragen werden?
    --> Müssen die Schnitzeisen nach dem Pollieren mit der Schwabblscheibe mit einem(trockenen, sauberen) Tuch gereinigt werden? (Es befindet sich ja irgendeine schwarze "Masse" aus Schleifpaste, Schwabbelscheiben -"Staub" und Eisenabrieb auf dem Eisen.)
    Für eine kurze Mitteilung wäre ich dankbar.
    Siegfried

    Tschüss und bis demnächst wieder<br /><br />Siegfried<br /><br />der<br /><br />R H E I N L Ä N D E R

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Siegfried


    zu deiner 1.Frage:
    Wenn dein Eisen beim Abschwabbeln schön glänzend wird d.h. die Riefen und Rillen vom vorhergegangen Schleifstein rauspoliert werden, hast du genügend Paste drauf. Solltest Du trotz längerem abschwabbeln dies nicht rausbekommen, hast Du zu wenig Paste auf der Schwabbelscheibe. (oder dein Schleifstein ist zu grob)


    zu deiner 2.Frage:
    Sofern deine Schwabbelscheibe schon gut eingelaufen ist, und nicht mehr Neuwertig, brauchst Du auf keinem Fall vor jedem Eisen die Paste auftragen. Eigentlich kannst Du an den schwarzen Pastenrückständen am Eisen sehr schön erkennen wieviel Paste sich noch in der Schwabbelscheibe befindet.


    zu deiner 3.Frage:
    Selbstverständlich solltest Du diese Pastenrückstände mit einem Tuch oder ähnlichem wegwischen.
    Ansonsten hast Du bei deinem ersten Schnitt in das Holz den "dreck" an deiner Figur dran. ;D ;D


    Viele Grüße
    Spangler Thomas

  • Herzlichen Dank Thomas!


    Habe wieder etwas hinzugelernt. Danke.
    Dein Tipp (damals bei meiner ersten telefonischen Bestellung bei dir) mir mal dieses Forum aufzurufen, war und ist für mich (blutiger Schnitzanfänger) Gold wert.
    Habe schon sehr viele Berichte durchgelesen (dabei auch schon viel erfahren) - und dein Engagement ist sehr positiv aufgefallen.
    Wenn andere Schnitzerkollegen sich nicht gerade im Forum befinden - und zufällig vor dir antworten - bist du mit Sicherheit mit einer aussagekräftigen Antwort dabei!!!!
    Werde mich sicherlich noch öfter melden - und falls ich ´mal viel viel später einem Anfänger eine Frage beantworten kann, werde ich dies sicherlich genauso gewissenhaft machen wollen, wie du es heute mit uns machst.


    Herzliche Grüße aus dem Rheinland


    Siegfried
    der RHEINLÄNDER
    ;)

    Tschüss und bis demnächst wieder<br /><br />Siegfried<br /><br />der<br /><br />R H E I N L Ä N D E R

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Siegfried


    Danke für dein Lob. ;)
    Ich überleg schon immer ob ich nicht doch ein wenig warten soll, bis jemand anderes hier im Forum darauf Antwortet.


    Letztendlich kribbelt es dann doch immer in den Fingern und ich kanns nicht lassen abzuwarten.


    Ich würde mir wünschen wenn trotzdem die anderen Schnitzerkollegen hier im Forum ab und an mal Ihre Meinung kundtun würden.


    Viele Grüße
    Spangler Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich kann dich ja verstehen, wenn du auch mal abwarten willst - bis sich ein anderer Kollege meldet.
    Aber nach dem , was ich hier im Forum so gelesen und bemerkt habe, würden dann doch einige Antworten ganz schön auf sich warten lassen. Und das wiederum, ist weder im Interesse eines Forums - und so wie ich dich einschätzen/kennen lernen konnte - und erst gar nicht nach deinem Geschmack.
    Ich fühle mich als Anfänger hier gut aufgehoben. Das alles soll keine "Lobhudelei" werden.
    Aber wenn ich bedenke, wieviel Zeit du dir für eine telefonische Beratung (habe das gleiche mittlerweile auch bei deiner Mutter erfahren dürfen) nimmst, dann kann ich sagen, dass ich mich hier auch als "Kunde" wohl fühle. Von der Beratung (Kauf - ob Rohling oder Werkzeug oder handwerkliche Tätigkeiten usw.) über die eigentliche Arbeit (Schnitzen, Schärfen, etc.) bis zur Vollendung (Grundierung, Beizen, Colorieren etc.) wird - und dass finde ich sehr wichtig - für einen Laien / Anfänger alles verständlich erklärt. Nur so kann die "kleine Gruppe" der Holzschnitzer - besonders bei uns "Flachlandtirolern", die nicht die Möglichkeit haben, sich "um die Ecke" mal eben bei einem Profi in dessen Werkstatt zu informieren, erhalten oder gar ausgebaut werden.


    Aber nun eine kleine Begebenheit:
    Ich war schon immer der Meinung, meine Schnitzbeitel seien scharf. (Wenige Haare am Unterarm wurden bereits abgeschnitten)
    Nun habe ich mal - wie in deinem Video vorgestellt - mit anderen Schleifsteinen und Schwabbelscheibe mit Schleifpaste gearbeitet.....
    Nun - nachdem ich alle Schnitzeisen nochmals so geschliffen und polliert habe, befinden sich an einer grooßen Stelle des Unterarms "gar keine Haare" mehr.
    Man sieht auch hier: ...und wirst du alt wie eine Kuh.. ..lerns´t immer noch dazu...


    ;)


    Herzliche Grüße
    Siegfried
    der
    RHEINLÄNDER

    Tschüss und bis demnächst wieder<br /><br />Siegfried<br /><br />der<br /><br />R H E I N L Ä N D E R

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Klöppel


    Deine Aussage stimmt nicht ganz.
    Bei einer Filzscheibe wird die Schneide genau so "rund" wie bei einer Schwabbelscheibe.
    (Siehe z.B. Anleitungen für das Koch-Schärfsystem)
    Bei einer Filzscheibe dauert es zwar ein bisschen länger, aber dafür benötigt man verschiedene Profilierungen.


    Bei einer Schwabbelscheibe machen die meisten immer den Fehler, das Sie das Eisen in einem zu stumpfen Winkel aufdrücken. Dadurch wird die Schneide tatsächlich schneller rund.
    Also...... immer so Flach wie möglich bzw. nötig andrücken.
    Größter Vorteil der Schwabbelscheibe ist ja, dass sie sich jeder Eisenform anpasst. Man benötigt also nur eine einzige Scheibe um auch an die Innenseite von Hohleisen und Gaißfüßen zu kommen.


    Mit nur einer einzigen Filz-Scheibe kommst Du da nicht weit.
    Natürlich kannst Du deine Eisen so lange einseitig abziehen, bis sie passen. Aber mit dem beidseitigen Abziehen auf einer Schwabbelscheibe bin ich gut das Doppelte schneller als Du ;)


    Generell möchte ich aber keinem von seinem bisherigen System abraten.
    Jeder wie er meint bzw. wie es ihm gefällt.


    Es gibt kein schlechtes Schleif-System - nur mangelndes Können !


    Hierzu werde ich mich in meinem zukünftigen Buch aber auch mal äussern.


    Viele Grüße
    Spangler Thomas

  • Hallo Klöppel
    Ich habe mir an meinen Schleifbock folgende Scheiben montiert.
    Schleifscheibe mit K60
    elas. Scheibe
    Schwabelscheibe
    Filzscheibe
    Mit dieser Bestückung, bin ich in der Lage, sämtliche Schärfarbeiten mit guten und schnellen Erfolg zu machen.
    Mfg Opasepp

    Am Ende deiner Arbeit ist Zufriedenheit.<br />Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit.

  • Hallo liebe Schnitzfreunde!
    zum Abziehen oder polieren meiner Eisen habe ich mir 2 verschiedene Filzscheiben auf einen Schleifmaschine montiert.Die Schabblscheibe
    habe ich in eine stationär montierten Handbohrmaschine eingespannt.Dazu habe ich mir eine naß/trocken Schleifmaschine angeschaft.
    Mit dieser Kombination, die ich mir über 30 Jahre angeschaffGru?t habe,mache ich alle meine Messer und Stechbeitel scharf.
    noch ein kleiner tip: Papier macht Messer stumpf, deshalb habe ich immer einen dünnen Karton auf einer glatten Unterlage liegen und auf dem ziehe ich zwischdurch meine Eisen ab. Denn wer stumpf macht der macht auch scharf !!!!


    Gruß schnitzer46

  • Also Opasepp ich glaube wir haben die gleiche Schleiferei zusammengestellt, ich habe mir noch einen kleinen Schleifbock mit elastischer und Filzscheibe gebaut, eine Reiseschleiferei sozusagen da wir alle paar Wochen an einen Sonntag nachmittag in einen Gasthof zusammenkommen- Anfänger und Fortgeschrittene- und helfen uns gegenseitig mit guten Ratschlägen. Übrigens eine Nassschleiferei habe ich mir auch gebaut so ungefähr wie Tormek, supersache. Schnitzergrüsse Klöppel

  • Also ich habe mir mal so eine Kombimaschine gekauft mit einen Wasserstein und einer schleifscheibe. Habe zuerst die dreh richtung umgekehrt dann einen grösseren Wasserstein montiert (dreht sich schön langsam) dann habe ich mir bügel gebogen wo ich die Messer auflegen kann und den Abstand verändern . So habe ich immer für jedes Messer den besten abstand.(Winkel usw)Nach kleinen Anfangsschwirigkeiten hat sich die Sache gut eingelaufen und ich schleife superschneiden. Schnitzergruss Klöppel

  • Hallo Freunde
    Ich schleife seit 20 Jahren mit einer Sichtschleifscheibe (hat 20 cm Durchmesser 10 Einschnitte von ausen nach linnen und läuft horizontal) wenn Sie sich dreht kann mann von oben nach unten durch die Scheibe das Schnitzeisen beim Schleifen sehen.
    Die Einschnitte in der Schleifscheibe erzeugen Wind zum kühlen des Schnitzeisen.
    Schleife so Schnitzeisen und Drechseleisen.
    Zun polieren Gummi und Schwabbelscheibe.


    Ich grüße Sie aus Südtirol:
    Steger Gebhard

  • Hallo Gebhard,


    ich habe ebenfalls lange mit einer Sichtschleifscheibe meine Messer geschliffen. Aber ich hatte immer Probleme, da ich obwohl ich die Fasen sehen konnte beim Absetzen immer wieder neue Fasen geschliffen habe. Mir hat eine richtige Auflage gefehlt. Wie hast du dieses Problem gelöst.
    Ich habe inzwischen eine Tormekschleifmaschine und bin sehr zufrieden.


    Gruß aus München
    Hanse

  • Herzlich willkommen in Forum Gebhard


    Wie es aussieht hast du gute Erfahrungen gemacht mit deiner Sichtschleifscheibe. Wie ist die denn eingespannt und wo?
    Ich habe auch eine kleine (125 mm) mit Diamantstaub. Die kann ich in der Bohrmaschnine oder Winkelschleifer einspannen. Aber ich brauche die auf nur Montage und dann bisher nur zu Not.


    Gruss aus der Schweiz Armon

  • Hallo Freunde


    Ich habe die Schleifscheibe auf einen Schleifbock mit langer Welle montiert, auf der anderen Seite der Welle Gummischeibe Schwabbelscheibe und eine kleine Sperrholzscheibe zum pollieren der Pantographenbohrer.
    Dann sind unter die Schleifmaschiene zwei Scharniere geschraubt so kann ich sie zum schleifen senkrecht aufkippen und zum polieren waagrecht kippen.
    Ich schleife immer ohne Aulage,diese störte mich beim schleifen von gebogenen,gekröpften und verkehrt gekröpften Schnitzeisen.


    Das Ding geht gut aber nicht besser als ihre Schleifmaschienen.


    Viele Grüße aus Südtirol: Steger Gebhard

  • Hallo Gebhard


    Auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich fahre gerne in deine Heimat zum Urlauben.


    Was machst du mit einer Schnitzmaschine? Wie sieht Sie aus?


    Schnitzergruß Opasepp

    Am Ende deiner Arbeit ist Zufriedenheit.<br />Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit.