Indianischer Maskenschnitzer sucht Gleichgesinnte!

  • Fand durch Zufal diese prima Forum mit seinen vielen und abwechslungsreichen Inhalten. Ich schnitze seit Jahren hobbymäßig Masken und Objekte der kanadischen Westküstenindianer und suche auf diesem Wege Gleichgesinnte. Gibt es die? Würde mich riesig freuen! Gruß Wilfried

  • Hallo Wilfried


    Herzlich willkommen hier. Du machst ja sehr schöne Sachen. Was mich interresiert ist, wie fertigst du solche Masken? Woher hast du die Ideen dazu? Was ist das für eine Endbehandlung ? Du siehst auch ich bin neugierig.


    Gruß Opasepp

    Am Ende deiner Arbeit ist Zufriedenheit.<br />Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit.

  • Hallo und herzlich Willkommen!


    Deine Masken gefallen mir auch richtig gut. Die sind einfach richtig gelungen!


    Grüße
    Crsipin

  • Hallo Opasepp,
    danke für dein Interesse! Die Masken sind in der Tradition der kanadischen Westküstenindianer gemacht. Leider verfüge ich nicht oder nur ganz selten über das exquisite western red oder yellow ceder-Holz, mit dem die Indianer dort ihre Masken, Pfähle und Objekt herstellen (ich suche seit Jahren inensiv nach einem Stamm). Als Ersatz benutze ich in der Regel Linde. Die Motive sind z. T. in workshops entstanden, die ich bei einem in Deutschland lebenden kanad. Indianer mache (google mal Ed Bryant), die Kurse finden bei der Firma Dick in Metten statt, immer mehr arbeite ich aber auf eigene Faust. Hierzu habe ich inzwischen eine beachtliche Büchersammlung sowie, nach einem Urlaub in Kanada, hunderte Fotos von Totempfählen und aus Galerien. Im Internet findest du unter Begriffen wie z.B. "Northwest native art" oder unter dem Namen verschiedener Künstler wie Bill Reid, Robert Davidson, Norman Taid unzählige Seiten. Am Rande: Die Motive der Olympia-Medaillen der Winterspiele in Vancouver sind aus der Westküsten-Tradition entnommen. Bemalt sind die Masken und Objekte mit Acrylfarben. Deine Frage zur Fertigung ist schwierig, da unterschiedlich zu beantworten. Ein grundsätzliches Prinzip ist jedoch, die Maske hälftig aufzumalen (Mittellinie ist wichtig) und sie dann miit Architektenpapier oder festem Butterbrotapier abzupausen. Das Papier drehst du nun um und legst es genau auf die andere Hälfte der Maske. Nun überzeichnest du mit eim Kohlestift die durchscheinenden Linien der 1. Hälfte, wobei sich die Kohle der Vorderseite auf die 2. Maskenhälfte abdrückt. Natürlich mußt du diesen Vorgang im Laufe des Schnitzens oft wiederholen, da du ja immer wieder Holz abträgst. Zu den einzelnen Masken könnte man natürlich noch viel sagen, der Rabe z.B. hat einen beweglichen Schnabel, er wurde bei Tanzzeremonien auf dem Kopf getagen und mit einem versteckt eingearbeiteten Seilzug auf und zu bewegt, was ein herrliches klapperndes Schnabelgeräusch macht. Der brauneAdler (mal nicht Linde sondern Walnuss) mit den Flügelfedern ist deshalb mein ganzer Stolz, weil ich die wie echte Federn wirkenden Flügel aus der dünn geschälten Rinde der Walnuss gemacht habe (sie läuft an der Luft an wie ein Federmuster!) und die braune Beize ist auch aus der Rinde selbst extrahiert. Aktuell arbeite ich an einer Transformationsmaske, also einer Maske in einer Maske: Während des Tanzes wird so die Verwandlung z.B. des Wolfes in einen Menschen dargestelllt. So weit zunächst, es gäbe Seiten zu füllen.....Schönen Abend noch! Im Anhang übrigens mein erster 2 m-Totempfahl.

  • Hallo Wilfried
    Danke für die schnelle und aufschlußreiche Antwort. Es ist für mich immer wieder schön wen man solche Fans von Naturvölkern kennen lernt. Ich hoffe von dir noch mehr zu sehen.
    Gruß Opasepp

    Am Ende deiner Arbeit ist Zufriedenheit.<br />Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit.

  • Zwei weiterer Objekte. Die "Kiste" ist eine Bentbox aus Rotzeder. Das Besondere daran: Wie der Name schon sagt ist es eine "Biegebox", d. h. das Holz der Wand ist aus einem Brett gebogen. Hierzu wird es mit drei bestimmten Schnitzkerben versehen und gedämpft, danach vorsichtig gebogen und die beiden Enden mit Holzdübel verzapft. Eingesetzt in einen Boden und mit einem festem Deckel versehen diente es den Indianern der Westküste Kanadas als Kochtopf oder Kiste. Zum Kochen wurde die Kiste mit Wasser gefüllt, ein erhitzter Stein hineingelegt, so dass das Wasser zu kochen begann und dann schwups schnell den Lachs rein und Deckel drauf. Nach ein paar Minuten war der Lachs gar.
    Objekt 2 ist mein neuestes "Werk", eine Sonnenmaske.

  • Hallo Wilfriedvdb,


    gewaltige Schnitzereien stellst du uns hier vor, sehr schöne Stücke!
    Ich bin noch ein Anfänger und deshalb habe ich da eine Frage zu deinen Kunststücken: Schleifst du die Hölzer mit der Hand nach dem schnitzen oder hast du diverse Maschinen wie z.B. Drechselbank oder Bandschleifer zur Bearbeitung in deiner Werkstatt?
    Deine Schnitzereien sehen alle so perfekt aus - ich würde das nie so hinkriegen.

  • Hallo Wilfriedvdb,


    habe deinen Beitrag eben erst gesehen und muß dir sagen das das sehr schöne Arbeiten sind, habe mich auf diesem <gebiet auch schon versucht aber nicht mit so einem Ergebnis.


    Deine Bemalung ist mir besonders aufgefallen, sehr naturgetreu und exakt nachempfunden.


    Freue mich auf weitere Bilder.


    Gruss
    Daniel

    Ein Meister ist man, wenn man sein bestes gibt um einer zu werden.

  • Hallo Wilfried, zuerst, schön das Du Dich im Forum angemeldet hast. Du bist willkommen und Deine Indianichen Masken sind sehr schön. Sehr sauber gearbeitet und die Farbabstimmungen sind perfekt. Mir gefallen alle sehr gut. In meiner Kindheit und Jugendzeit schwärmte ich auch sehr für die Indianer.Grüsse Charly.

    Arbeiten zu schaffen, die unser Leben überdauern und <br />anderen Menschen Freude bereiten - das macht meine Freude am Holzschnitzen und Bildermalen so groß !

  • Gleich so viel Lob und Anerkennung! Bei Euch bleib ich...
    Zur Frage von Holzmichl: Der erste Schritt ist natürlich Beitel und Stecheisen. ich habe inzwischen eine große Sammlung. Meine Familie findet es zwar langweilig mir immer nur Schnitzwerkzeug zu schenken, aber ich bin immer hellauf begeistert. Für die Mulden und Kurven in den Masken benutze ich sogenannte "bentknives," als "Biegemesser", mit denen auch die Indianer schnitzen. Diese Messer sind hier wohl ziemlich unbekannt, denn eine Holzbidhauerin bei mir zuhause, hatte so etwas noch nie gesehen. Das Arbeiten damit bedarf zunächst etwas Übung, dann aber geht es grandios! (Hervorragende Schnitzmesser und bentknives findest du im bei www.northbayforge.com . Solltest jemand aus dem Forum dort bestellen, grüße Jim von mir! Du mußt dich dann im nächsten Schritt entscheiden, ob deine Masken bewußt die Schnitzspuren zeigen sollen, womit sie für manche natürlich wirken, oder ob du sie ganz fein schleifen willst. Für größere Flächen benutze ich dann tatsächlich zunächst meinen kleinen Bandschleifer oder Deltaschleifer. Du wirst aber nicht umhin kommen, danach mit diversen Schleifpapieren weiterzuschmirgeln und zu schmirgeln und zu ....
    Für Daniel: Was hast du bisher ausprobiert und wie bist du drauf gekommen? Hast du keine Lust bem nächsten Workshop der Firma Dick (www.dick.biz ) mitzumachen? Unter Kursangebote findest du den Workshop. Wir schnitzen eine Sonnenmaske. Der kanadische Indianer Ed Bryant, bei dem ich schon einige Masken gemacht habe, ist der Leiter. Schau dir seine Homepage an: www.tsimshian-gallery.com . Bei Bedarf stelle ich Dir auch gerne mal eine Bildserie zur Verfügung, dann könntest du mal anhand der Bilder die Entwicklungsschritte sehen.
    ok.pruefert: Danke für deine nette Begrüßung!


    Nach der Sonnenmaske die ich zuletzt ins Forum gestellt habe, wage ich mich nun nochmal an ein großes Projekt, einen Totempfahl. Ein Freund hat mir einen 230 cm langen Atlas-Zeder-Stamm überlassen. Ich schleiche seit Tagen um diesen Stamm herum und suche nach dem richtigen Thema, das der Totempfahl wiedergeben soll.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Diese "Ziehmesser/Ziehklingen und Scorb-Eisen" dort gibt es auch von der Firma Pfeil in verschieden Variationen.
    Ich habe letzte Woche den neuesten Pfeil Katalog 2010 online gestellt.
    Bei Interesse könnt Ihr diesen hier herunterladen:
    http://www.hobbyschnitzen.de/site/pfeil.html
    Ihr findet diese speziellen Klingen auf Seite 26 des Online-Kataloges.


    Diese "BentKnifes" habe ich bisher tatsächlich auch noch nie gesehen.



    Viele Grüße
    Spangler Thomas

  • Hallo Wilfried


    Zuerstmal muß ich mich bei dir für den Link zu dem Messermacher bedanken. Das ist für mich eine sehr interresante Seite, zumal ich meine Messer selber fertige. Für die Anderen kann ich nur empfehlen, schaut sie euch genau an, den es sind auch Videos mit dabei.


    Gruß Opasepp

    Am Ende deiner Arbeit ist Zufriedenheit.<br />Doch wer am Anfang ist zufrieden, kommt nicht weit.

  • Hallo zusammen,
    freut mich sehr , dass die Seite so regen Zuspruch findet. Für allle, die sich mal an diese Schnitztechnik der kanadischen Ureinwohner herantrauen wollen, empfehle ich das ins Deutsche übersetzte Bch von Alan & Gill Bridgewater: "Totempfähle und Masken selber machen", erschienen im Th. Schäfer Verlag. Hier bekommt ihr gute Schnitzanleitungen und eine Menge Tipps. Gerade für Anfänger gibt es prima kleine erste Stücke. Von meinen bisher eingestellten Fotos sind ein paar aus diesem Buch. Ich füge nochmal 2 Bilder ein, der Bär der sich schützend über den Menschen stellt ist aus dem Buch von Bridgewater. die andere Maske ist von mir, aus kanadischer yellow-ceder geschnitzt.
    Wenn jemand Lust hat mit mir einen onlinegestützten Schnitzworkshop zu machen, soll sich melden, können wir ja gfs auch über Privat-E-mail machen um die anderen nicht zu nerven.
    Gruß Wilfried

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wilfried


    Online-Workshop wäre ne gute Idee.
    So etwas hatten wir bis jetzt noch nicht ;)


    Einfach einen neuen Beitrag beginnen - nerven tut das bestimmt keinen hier !!! 8)


    Viele Grüße
    Spangler Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wilfried


    Habe eine extra Kategorie für "Workshops" eingerichtet und deinen Beitrag gleich dort hinein verschoben.


    Viele Grüße
    Spangler Thomas